Achtsamkeit im Triathlon – Wie Ruhe Dein Training verbessert!

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In den letzten Jahren hat das Prinzip der Achtsamkeit ungemein an Popularität zugelegt. Zugegeben, es ist sicher nicht von der Hand zu weisen, dass viele von uns bei dem Begriff Achtsamkeit schnell an etwas Esoterisches denken.

Und das ist natürlich auch nicht ganz verkehrt.

Allerdings ist das für uns kein Hinderungsgrund, diese Praxis für Triathlon Training zu nutzen, um besser und schneller zu werden.

Denn besonders, wenn Dein Alltag stressig und Dein Kopf meist voll von Aufgaben ist, kannst Du vom Prinzip der Achtsamkeit wunderbar profitieren.

Falls Du unter viel und dauerhaftem Stress leidest, empfehlen wir Dir hier außerdem unseren Grundlagenartikel zum Thema.

Achtsamkeit kann Dir aber natürlich auch helfen, wenn Du einfach neben einem ausfüllenden Job noch Familie, Freunde und die Vorbereitung auf eine Langdistanz zu managen hast.

Meist reicht die Zeit an solchen Tagen ja nur selten für einen zweistündigen Saunabesuch oder einen halben Tag im Liegestuhl.

Wenn Du aber dennoch regelmäßig trainieren und dabei konstant Fortschritte erzielen möchtest, kommst um die 4. Disziplin Regeneration nicht herum.

Selbstverständlich kannst Du als Triathlet zum Beispiel auch Dein Training zeitsparend optimieren.

Oder Du nutzt einfach das Prinzip der Achtsamkeit, um Dich in kurzen Momenten zu entspannen.

❗️ Hör hier im Podcast mehr über Achtsamkeit 🎧👇 

Was ist Achtsamkeit genau?

Wie schon angedeutet ist Achtsamkeit tatsächlich eine Methode mit einem esoterischen Hintergrund.

Vereinfacht gesagt ist Achtsamkeit aber eigentlich die Lehre vom Hier und Jetzt.

Genauer gesagt handelt es sich um eine besondere Form der Aufmerksamkeit – einen besonders klaren Bewusstseinszustand, der es Dir ermöglicht, Deine aktuellen Erfahrungen wahrzunehmen.

Dieser „klare Moment“ zeichnet sich dadurch aus, dass Du alles vorurteilsfrei wahrnimmst.

Die Praxis der Achtsamkeit stammt aus dem Buddhismus und findet sich in der jahrtausendealten „Satipatthana-Sutra“ (falls Dich das näher interessiert hab ich hier ein Link für Dich).

Die Technik wurde entwickelt, um die Umwelt besser wahrnehmen zu können, sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren und offen für alles zu sein.

Nicht alles davon ist für uns als Triathleten wichtig.

Aber wie oft schweifen auch wir beim Training ab und denken an vor uns liegende Aufgaben oder vergangene Ereignisse.

Eigentlich sollten wir in diesem Moment doch aber bei Deinen Intervallen oder Deiner Schwimmtechnik sein.

Viele von uns sind im Alltag aber viel zu sehr abgelenkt und beschäftigt.


Was kannst Du nun mit Achtsamkeit erreichen?

Ganz einfach gesagt hilft Dir Achtsamkeit dabei, das von Stress ausgelöste Chaos in Deinem Kopf zu lösen, damit Du Dich auf die wichtigen Dinge konzentrieren kannst.

Denn tatsächlich ist keine von uns wirklich Multitaskingfähig!

Natürlich kann unser Gehirn eine Doppel- oder Dreifachbelastung handhaben.

Allerdings ist das ungleich anstrengender und wirkt sich in Form von Stress auf uns aus.

Wenn Du es also im Gegenteil dazu schaffst, Dich einzig und allein auf eine Sache zu konzentrieren kannst Du auch alle Ressourcen dafür nutzen.

Genau das lässt sich mit Achtsamkeit erreichen.

Denn selbst an einem stressigen Tag ist es möglich, dass Du Dich allein auf das Hier und Jetzt konzentrieren kannst, um die aktuell anstehende Aufgabe (die nächste Tempoeinheit) besser zu absolvieren.

Warum kannst Du im „Hier und Jetzt“ besser trainieren?

Das sich dieses Konzept auf Dein Training übertragen lässt, erklärt sich nun von selbst.

Denn meist lassen wir die ganzen Aufgaben, die noch auf uns warten nicht einfach daheim, wenn wir aufs Rad steigen.

Und natürlich werden wir durch eine sportliche Belastung nicht Multitaskingfähiger (schön wäre es!)

Zudem kommen bei manchen selbst beim Training die sozialen Medien in Form von Instagram, Runtastic oder anderen Apps dazwischen und lenken ganz massiv von der eigenen Leistung ab.

Das ist im Endeffekt nichts anderes als eine Mail zu schreiben, Nachrichten online zu lesen oder nach einer neuen und günstigen Waschmaschine im Netz zu suchen und nebenher ständig bei Facebook hängenzubleiben, noch schnell ein Video zu schauen oder nebenher zu versuchen, dem aktuellen Tatort zu folgen.

Ohne Ablenkung ist die Mail wesentlich schneller fertig, Du bist besser informiert und die richtige Maschine fast schon bestellt!


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Werde achtsamer und trainiere konzentrierter

Also das Problem ist klar!

Und die Lösung taucht auch schon am Horizont auf.

Wie aber wirst Du jetzt achtsamer und damit konzentrierter?

Dazu will ich hier zwei verschiedene Situationstypen unterscheiden:

  1. Ruhige Tage an denen Du wenig Stress hast.
  2. Richtig stressige Tage, die Dir kaum Verschnaufpausen bieten.

1. An ruhigen Tagen..

kannst Du Dir mehr Zeit nehmen, um Dir einen Moment Deiner Wahl bewusster zu machen.

Mach Dir einen Kaffee, einen Tee oder von mir aus auch ein (alkoholfreies) Bier auf und setz Dich in eine ruhige Ecke.

Natürlich geht auch die Terrasse, eine Bank im Garten oder der Balkon.

Versuch den Moment zu genießen!

Versuch Dich, nur auf Deinen Kaffee zu konzentrieren. Versuche, an nichts anderes zu denken.

Lebe einfach nur diesen einen Moment. Kein Stress, keine wartenden Aufgaben, nur Du und dieser Moment.

Zugegeben, das hört sich wieder etwas kitschig und spirituell an.

Aber was kannst Du verlieren, wenn Du es einmal versuchst? Eben!

2. An stressigen Tagen..

ist das, jedenfalls am Anfang, ungleich schwerer.

Daher macht es Sinn, Dein eigenes Achtsamkeitsritual erst einmal im Privaten und an den ruhigen Tagen zu verinnerlichen, um es dann zum Beispiel in den Arbeitsalltag zu übertragen.

Im Endeffekt ist das wie im Training.

Mit dieser Übung wirst Du Deine Aufmerksamkeit trainieren und Dein Geist wird sich mehr und mehr an dieses „Verweilen“ im Moment gewöhnen.

Hast Du das so gut trainiert, dass Du quasi über dieses Ritual im Kopf einen Schalter umlegen kannst, wird Dir das sicher auch im Büro, auf Geschäftsreise oder eben vor- und im Training gelingen.

Wenn Du Deine Achtsamkeit mit dem Kaffee-Ritual einstudiert hast, kannst Du dieses genau vor Dein Training legen, um den Stress des Tages erst einmal aus dem Kopf zu schieben.

Sitzt Du dann erst einmal auf dem Rad, bist auf der Laufstrecke oder an den Gewichten, versuche Dich auch hier nur auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.

Blende alles andere aus und sei nur ganz bei Deinem Training.

Wenn Du das schaffst, bist Du auch zu 100 % beim Training.

Nicht nur im Training eine Hilfe

Wie du nun sicher schon bemerkt hast, ist das Prinzip Achtsamkeit nicht nur fürs Training eine tolle Bereicherung.

Wie ich schon angesprochen habe, kannst Du damit in der Regenerationsphase auch einiges für Deinen Körper tun.

Verringerst Du nämlich den alltäglichen Stress, hat Dein Körper mehr Ressourcen für die Erholung frei.

Du bist entspannter, gelassener und schläfst unter Umständen auch besser, was sich selbstverständlich auch wieder positiv auf Deine sportlichen Leistungen auswirken wird.

Das Kaffee-Ritual

Achtsamkeit also Dein Kaffee-Ritual! Achtsamkeit ist aber noch viel mehr ein Leben im Hier und Jetzt, um im „Später“ ruhiger, gelassener und leistungsfähiger ins Training gehen zu können.

Um dies zu erreichen, gibt es eine Vielzahl von Übungen, die ich Dir gerne in meinem zweiten Artikel „11 Tipps wie Du mit Achtsamkeit mehr Konzentration in Dein Training bringst“ vorstelle.

So hast Du genug Ansatzpunkte, wie Du es schaffst, dass Ruhe Dein Training verbessert!

Mehr zum Thema Mentale Stärke, die Du wunderbar mit Achtsamkeit verbinden kannst, findest Du in diesem Artikel.

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.

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Über Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.

7 Gedanken zu „Achtsamkeit im Triathlon – Wie Ruhe Dein Training verbessert!“

  1. Du sprichst mir aus der Seele!
    In der letzten Zeit habe ich oft versucht mein Handy beim Krafttraining in den Flugmodus zu machen und deswegen mein Trainingstagebuch extra auf eine Offline-Lösung gelegt, weil WhatsApp, Facebook und Co einfach unglaublich ablenkend sind.
    Eigentlich willst Du nur in Ruhe trainieren.
    Neue Nachricht von XY „Hey, ich wollte nur mal Fragen ob das klar geht mit…“
    Moment… Ob was klar geht? Zack, bist Du wieder raus.
    Das ist aber nur Baustelle 1.
    Baustelle 2 ist auf jeden Fall „der Moment“. Wie oft sollte ich mich eigentlich auf die nächste Bahn oder den nächsten Satz konzentrieren und bin mit den Gedanken schon bei der Arbeit und beantworte E-Mails…
    Super Artikel! Freue mich auf nächste Woche. :)

    Antworten
  2. Ja, wahre Worte. Auch ich gehöre zu den Kandidaten, die oft den Kopf noch voll mit Dingen des Alltags oder des Berufes haben. Doch inzwischen kann ich auch solche Dinge ganz gut steuern und sobald ich mich beim Training dabei erwische, diszipliniere ich mich wieder. Und ich gehöre zu den Menschen, denen Regeneration und Ruhe nicht so liegt. Ich bin immer unterwegs und umtriebig, wie man das bei uns so formuliert und Ruhe ist mal so gar nichts für mich. Aber auch da habe ich schon das ein oder andere Mal eine Lehre aus dem gezogen, was mir beschert wurde. Viele kleine Wehwehchen, die oft nur durch schlechte Vorbereitung und Nachsorge entstanden, haben mir den Weg gezeigt.

    LG Katrin

    Antworten
    • Hey Katrin,v
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich schreib die Tage noch einen Artikel voll mit Tipps, wie man sich auf eine Sache konzentrieren kann. Vielleicht ist da ja auch für dich was dabei. Dann ist das mit Vor- und Nachsorge vielleicht auch kein Problem mehr ;)
      Beste Grüße und viel Erfolg auf deinem Weg :)
      Schorsch

      Antworten
  3. Ein spannender Artikel. Ich ertappe mich selbst oftmals beim Training, wie meine Gedanken überall umher kreisen und ich nicht wirklich auf meine Einheit fokussiert bin. Sondern eher daran denke, was ich heute alles noch zu erledigen habe, woruber ich mich geärgert habe und und und.
    Dadurch ist es natürlich schwer ein gutes Training zu absolvieren und vor allem Erfolge zu erzielen.
    Daher habe ich meine Trainingszeit verändert und gehe nicht mehr direkt nach der Arbeit oder vor der Arbeit zum Training. Sondern fahre erstmal nach Hause und trinke ganz in Ruhe einen Kaffee auf dem Balkon und lese Zeitung. Erst danach ziehe ich meine Trainingsklamotten an und absloviere meine Einheit. Seitdem ich ich dieses Ritual eingeführt habe bin ich viel entspannter und kann mich voll auf das Training konzentrieren.
    Daher finde ich deinen Artikel klasse und würde jedem empfehlen ein eigenes kleines Ritual einzuführen.

    Antworten
    • Hallo Daniel,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Damit hast du den Kern meiner Botschaft schon umgesetzt. Kleine Rituale bringen einfach Ruhe in den Tag und helfen beim konzentrierten Trainieren. So lassen sportliche Fortschritte auch nicht lange auf sich warten. ;)
      Sportliche Grüße
      Schorsch

      Antworten

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