Intervalltraining im Triathlon – Die beste Tempoarbeit für Dich

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Viele Triathleten, besonders jene, die erst mit dem Sport begonnen haben, gestalten ihr Training nach der „viel hilft viel“ Methode und bauen kein Intervalltraining in ihren Trainingsplan mit ein. 60 Minuten laufen bedeuten dann meist, dass man 60 Minuten so schnell wie möglich läuft.

Danach ist man zwar völlig am Ende, aber man triumphiert so über den „inneren Schweinehund“.

Außerdem muss man ja besonders als Triathlet mega hart sein – Ironman und so.

Alternativ kann man auch bis kurz vor Schluss richtig intensiv laufen und dann am Ende noch einmal sprinten um WIRKLICH was geschafft zu haben.

Natürlich starten nicht alle Einsteiger so.

Viele fangen – wie Du auch – in einem gemütlichen Tempo mit dem Laufen an, was natürlich für jeden Anfänger ratsam ist, behalten diese Geschwindigkeit dann aber dauerhaft bei.

Im Vergleich zu Gruppe eins ist diese zweite Variante wesentlich schonender und entspricht damit dem wichtigen Grundlagentraining.

Dennoch wirst Du mit beiden Methoden im Gegensatz zum Intervalltraining nicht, oder nur sehr bedingt schneller beziehungsweise besser.

Warum Intervalltraining? – Basiswissen Tempoarbeit

Wenn Du also beim Laufen – aber auch beim Schwimmen und Radfahren –  effektiv besser bzw. schneller werden möchtest, solltest Du Intervalleinheiten in Dein Training mit einbauen.

Wichtig:

Hast Du erst vor kurzem mit dem Triathlon Training begonnen und warst davor eher unsportlich?
Dann solltest Du Dich die erste Saison ausschließlich dem Grundlagentraining widmen!

Was aber sind Intervalleinheiten?

  • Intervalltraining im allgemeinen ist ein Wechselspiel zwischen richtig schnellem und langsamem Tempo während einer Trainingseinheit.
  • Diese hochintensiven und gemäßigten Abschnitte sind innerhalb einer Trainingseinheit genau vorgegeben.
  • Oft orientiert man sich dabei am Puls, der je nach Abschnitt gleichbleibend hoch oder niedrig sein sollte.
  • Grundsätzlich sollte der Puls während des Trainings nie in den Normalbereich zurückfallen.

Wo liegen die Vorteile? 

Studien haben ergeben, dass ein kürzeres Training mit abwechselnder Geschwindigkeiten, sprich auch mit variierter Belastung, wesentlich effektiver zu einer Verbesserung der Leistung führt.

Das liegt unter anderem auch daran, dass Du bei grundsätzlich wenig intensivem Training erholter und frischer bist, wenn es in die kurzen, intensiven Bereiche geht.


Wenig Hochintensiv + Mehrheitlich lockeres Training = Effektiver



Polarized Training

Beim Polarized Training, einer eher neueren Form von Intervalltraining, gibt es – wie der Name schon sagt – nur zwei Pole (oder Bereiche) in denen Du trainierst.

Einen mit sehr niedrigem Pulswert und einen mit sehr hohem.

Je nach Trainingslevel fällt diese Aufteilung natürlich unterschiedlich aus.

Wenn Du noch nicht lange im Training bist, solltest Du einen größeren Anteil lockeres und wenig hochintensives Training auf dem Plan haben.

Je erfahrener Du bist, umso mehr verschiebt sich dieses Verhältnis.

Wenn Du völliger Neuling bist, solltest Du erst einmal solange trainieren, bis du 30 bis 60 Minuten locker durchlaufen kannst.

Grundsätzliche TrainingsaufteilungEinsteigerFortgeschrittene
Joggen (55-85% der HFmax)95% des Trainings80-85% des Trainings
Sprint (90-92% der HFmax)5% des Trainings15-20% des Trainings
Trainingsempfehlung zum polarisierten Training für Einsteiger und Fortgeschrittene
  • Die Intervalle sollten sich, je nach Leistungsniveau, zwischen Anfänger und Fortgeschrittenen bewegen.
  • Anfänger 6-8 Mal intensiv auf ca. 60 bis 100 Meter, dazwischen traben oder gehen + jeweils 10 Minuten Ein- und Auslaufen.
  • Fortgeschrittene 4×8 Minuten intensiv, dazwischen kurz traben + jeweils 10 Minuten Ein- und Auslaufen.

Der Puls beim Intervalltraining

Dass der Puls beim Intervalltraining eine besondere Bedeutung hat, ist unübersehbar.

Wie schon beschrieben, steuerst Du die Intensität der verschiedenen Trainingsabschnitten meist über Deine Pulsfrequenz.

Dafür musst Du aber auch die richtigen Zonen kennen.

Nun lassen sich diese Pulszonen auf verschiedene Wege ermitteln.

1. HFmax-Rechner

Die erste Möglichkeit ist ein HFmax-Rechner, den Du wie HIER überall im Internet finden kannst.

Dabei trägst Du einfach nur Dein Alter und Geschlecht ein und bekommst dann den Maximalpuls mit den 4 Pulszonen errechnet.

Selbstverständlich ist das nicht individuell auf den jeweiligen Läufer zugeschnitten.

2. HFmax-Programm Pulsuhr

Eine bessere Möglichkeit bieten Dir da schon einige Pulsuhren.

Ein vorprogrammiertes Programm gibt Dir die Möglichkeit, Deinen Maximalpuls über ein Workout selbst zu ermitteln.

Diesen kann die Pulsuhr bei einem Steigerungslauf einigermaßen genau messen und speichert die Pulswerte dann im besten Fall gleich ab.

Die passende Triathlonuhr hierfür findest Du in diesem Artikel.

3. Der FTP-Test

Mit dem FTP-Test kannst Du nicht nur Deinen Maximalpuls ermitteln, sondern auch relativ genau Deine Pulszonen bestimmen.

Das Ganze läuft über einen 20-Minuten-Test, den Du in Eigenregie absolvieren kannst.

Wie das genau funktioniert, kannst Du in diesem Beitrag nachlesen, in dem Du auch Puls- und Wattzonenrechner findest.

Die Wattzonen kannst Du – wenn Du einen Wattmesser besitzt – fürs Radtraining nutzen.

4. Leistungsdiagnostik

Idealerweise kannst Du auch in einem speziellen Laboren einer Leistungsdiagnostik absolvieren.

Bei solchen Tests werden die Pulsbereiche sehr genau ermittelt.

Darüber hinaus bekommt man bei diesen Untersuchungen meist unzählige weitere Werte fürs Training mit dazu. Allerdings ist Leistungsdiagnostik auch nicht ganz günstig.


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Pulszonen und ihre Tücken

Hat Du nun Deinen HFmax ermittelt, kannst Du Deine individuellen Pulsbereiche auch selbst selbst ausrechnen.

Pulsbereiche fürs Intervalltraining

Allerdings solltest Du Dich nicht allein auf den Puls konzentrieren.

An einem schlechten Tag ist es nämlich viel schwerer, im selben Bereich zu laufen, als an einem guten Tag.

Daher ist es besonders wichtig, ein Gefühl für das eigene Tempo und die eigene Leistungsfähigkeit zu bekommen.

Andernfalls trainierst Du unter Umständen weit über deinem Niveau.

Ist das alles?

Das Intervalltraining bietet darüber hinaus noch viele andere Varianten.

Gemeinsamer Nenner ist dabei immer die vorgegebene Strecke bzw. Zeit in der Du schnell oder langsam laufen musst.

Die Distanzen, Intensitäten und die Wiederholungszahlen orientieren sich hierbei immer an Deinen jeweiligen Zielen.

Zum Beispiel bieten sich 10x400m bei 10-km-Läufern wesentlich besser an als bei Marathon-Distanzen.

Dafür musst Du hingegen eher länger und langsamer laufen.

Weitere Varianten sind außerdem:

  • Tempo-Dauerläufe: Mit einer Herzfrequenz von 85-90% und Belastungsphasen von 2 bis 4 mal 2000 bis 5000 Metern. Erholungsphasen 3-5 Minuten aktive Erholung (Gehen oder Traben)
    Trainingsziel: Entwicklung der Grundlagenausdauer auf hohem Niveau.
  • Extensive 1000-m-Läufe: Belastungsphasen 4-6 mal 1000 Meter bei 90-95%. Erholungsphasen 2-3 Minuten Trabpause.
    Trainingsziel: Entwicklung der Grundlagenausdauer auf hohem Niveau.
  • Intensive Berg- und Treppenläufe: Belastungsphase 4-8 mal 1-2 Minuten. Erholungsphase 2-3 Minuten traben.
    Trainingsziel: Kraftausdauerfähigkeit.

Alternativen zum traditionellen Intervalltraining

Wenn Du auf die Dauer vom strikten Plan gelangweilt oder sogar abgeschreckt wirst, kannst Du Dein Trainingsalltag mit Variationen des Intervalltrainings bereichern.

Weniger strikte Vorgaben und etwas mehr Abwechslung bietet zum Beispiel das

Pyramidentraining:

Wenig überraschend beinhaltet dieses Training eine Steigerung mit einem folgenden Abfall der Intensität.

Sprich: 10 Minuten Einlaufen, gefolgt von einer, drei, fünf und sieben Minuten schnell.

Anschließend folgen fünf, drei, und eine Minute im selben Tempo.

Dazwischen liegen selbstverständlich immer Trabpausen von ca. zwei Minuten.

Fahrtspiel:

Das Fahrtspiel ist eine weitere Alternative, die es Dir erlaubt, Dein Tempo ganz nach Gefühl zu steuern.

Viele Athleten orientieren sich dabei am nächsten markanten Punkt auf der Strecke.

Sprich: langsames Traben bis zur nächsten Kreuzung, dann richtig schnell bis zur Scheune ca. 100 Meter entfernt, dann wieder Traben bis zum nächsten großen Baum.

Dabei sind Deiner eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt und selbstverständlich kannst Du auch länger schnell laufen, wenn Du grade Bock darauf hast (und die Kraft dazu!).

Bergsprints:

Dazu reicht meist auch schon ein kleiner Hügel, an dem Du kleine Sprints à 10 oder 20 Sekunden absolvieren kannst.

Je nach Möglichkeit kannst Du danach etwas bergab laufen um dann die nächste Steigung anzugreifen.

Der „Aufstieg“ sollte möglichst mit 80-90% der Maximalgeschwindigkeit absolviert werden.

Und wenn Du die Möglichkeit hast, kannst Du diese Art des Trainings in Weinberge verlegen.

Dort sind die Anstiege etwas länger, Abstiege aber garantiert gegeben und die Aussicht meist die Mühe wert.

Bei dieser Trainingsform wird besonders die Beinmuskulatur trainiert.

Die kann dann am nächsten Tag aber auch gut schmerzen.

Übung für Fortgeschrittene:

Wenn Du Intervalltraining schon länger machst und eine richtige Herausforderung suchst, kannst Du dir auch einen Aussichtsturm suchen.

Erst zum Turm sprinten und dann die Treppen hoch.

Bei dieser Version stößt Du absolut an Deine grenzen.

Fazit

Wenn Du Dein Training effizienter gestalten willst oder Deine Leistung steigern möchtest, bist Du mit Intervalltraining perfekt bedient.

In vergleichsweise wenig Trainingszeit lassen sich mit gezielten Tempowechseln schnelle Erfolge erzielen.

Dabei spielt die angepeilte Strecke, ob 10 km oder Marathon, keine Rolle.

Das Training kannst Du individuell angepasst und eben auch abwechslungsreich gestaltet.

Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass der Energieverbrauch beim Intervalltraining ca. 50% höher, als bei langsamem Laufen.

Somit kannst Du in kürzerer Zeit gleich viele Kalorien verbrennen bzw. auch vom Nachbrenneffekt profitieren.

Für absolute Frischlinge bzw. auch Übergewichtige ist das Intervalltraining allerdings nicht zu empfehlen.

Teilweise sind die schnellen Phasen für einige Bereiche des Bewegungsapparats sehr belastend, was die Verletzungsgefahr erhöht.

Außerdem gilt auch hier: Zu wenig Intensität bringt keinen Fortschritt und zu viel lässt die Leistung einbrechen!

Wenn Du moderater ins Tempotraining einsteigen möchtest, empfehlen sich andere Varianten.

Alternativ kannst Du Intervalle auch auf dem Rad und beim Schwimmen absolvieren.

Dort ist die Belastung für Sehnen, Bänder und Gelenke geringer.

Alles rund um Trainingsvarianten im Allgemeinen sowie zum Intervalltraining im Besonderen findest Du in unserem Artikel zum Radtraining.

Wenn Du beim Schwimmen schneller werden möchtest, findest Du in diesem Artikel mehr Infos.

Und noch mehr Tipps zum Intervalltraining beim Laufen findest Du hier.



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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.

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Über Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.