Hawaii Special 2023 Ep. 3 – Thorsten Radde von trirating.com – MTP Folge #066

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Der Countdown läuft und es sind nur noch 5 Tage bis zum großen Rennen. 

Hawaii steht vor der Tür und wir haben den Herrn der Zahlen im Triathlon eingeladen, um fundierte Hintergrundinfos zur Ironman Weltmeisterschaft der Damen zu bekommen. 

Denn Thorsten Radde von trirating.com sammelt nicht nur seit über 10 Jahren Daten zum Triathlon, sondern erstellt auch regelmäßig Berichte zur Leistungsfähigkeit und Form von Athletinnen und Athleten. 

Auf Grundlage dieser Daten erstellt Thorsten alljährlich seinen Kona Rating Report, der auch eine sehr detaillierte Vorhersage zum Rennen beinhaltet. 

Wir wünschen Dir viel Spaß beim Zuhören.

Thorstens Report findest Du HIER.

Und seinen Instagram-Account HIER.

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Transkript des Interviews mit Thorsten Radde


Schorsch: Ja, hallo und herzlich willkommen Thorsten, Schön, dass du dir die Zeit genommen hast und heute bei uns im Podcast bist.


Thorsten Radde: Ja als Norddeutscher sage ich mal Moin. Das freut mich, dass ich bei euch Gast sein darf und dass wir so ein bisschen über Triathlon und Hawaii sprechen können – und mal sehen, was euch sonst noch alles an fiesen Fragen ausgedacht habt. ^^


Schorsch: Ja, … Wir werden auf jeden Fall auch über Zahlen sprechen. Das wird wahrscheinlich der Zahlenlastigste Podcast, den wir bis jetzt gemacht haben und wahrscheinlich auch für lange Zeit machen werden.

Lotta: Ich hoffe, wir müssen nicht Kopfrechnen.

Schorsch: Oh ja.

Thorsten Radde: Ich habe ein paar Hausaufgaben für euch mitgebracht. Nein, Nein. Ja. Alles klar.

Schorsch: Wir haben natürlich auch ein bisschen uns informiert über deine Person. Und wir haben dich im TriMag in der ersten Sendung zur diesjährigen WM auf Hawaii ausfindig gemacht, wollten jetzt aber erst einmal fragen: Was machst du eigentlich beruflich?

Thorsten Radde: Also ich habe, wie man das so als Programmierer macht, Informatik studiert in Süddeutschland, in Karlsruhe – gleiche Uni wie Sebastian Kienle. Aber zu anderen Zeitpunkten, da war ich schon ein paar Jahre älter als er.

Schorsch: Okay, war das damals auch schon das KIT!?

Thorsten Radde: Das gab es damals schon, das war gerade in der Entstehung und da wurden dann zu der Zeit, wo ich da war, gerade neue Informatik-Gebäude eröffnet. Es gab eine alte Informatik Bibliothek und eine neue Informatik Bibliothek. Das war dann – wann war ich da? – 89 bis 94. Ich komm aber aus Norddeutschland und bin nach dem Studium auch dahin zurück zu meiner Freundin, mittlerweile Frau und wohn jetzt ein Dorf weiter als da, wo ich ursprünglich aufgewachsen bin.

Okay, da bin ich sehr bodenständig, aber ja, diverse Jobs in der Informatik gehabt als Programmierer, als Berater und habe mich dann irgendwann mit der IT Beratung selbstständig gemacht, als Einzelkämpfer, als Freelancer in diversen Projekten unterwegs. Ja und nebenbei ein bisschen Zeit für Sport und Triathlon.

Schorsch: Das heißt, Zahlen sind eigentlich schon lange Zeit so deine Alltags-Beschäftigung!?

Thorsten Radde: Na ja, zumindest der Umgang mit Zahlen. Also wenn ihr sagt der Umgang mit Zahlen und wenn ihr Angst habt vorm Kopfrechnen, dann klingt das ja immer so als ob das irgendwie so eine staubtrockene Materie ist für mich. Gut, es gibt viele Grundlagen, die man da legen muss, um diesen Umgang mit Zahlen zu haben.

Aber sobald der gelegt ist, ist eigentlich für mich das Spannende: „Okay, jetzt 51:33 Minuten Schwimmzeit. Ist das jetzt genau das, was rauskommt?“ Nein, natürlich nicht, sondern eher, sich davon ein Bild zu machen. „Okay, was heißt denn das jetzt?“ Oder im Beruf, für das Business, das ich da berate: „Welche Konsequenzen ziehen die daraus? Welches Produkt läuft gut, welches weniger gut? Welche Prozessschritte müsste man optimieren? Wo passen Dinge vielleicht nicht so ganz zusammen?“

Oder halt auf Triathlon übertragen: Wie werte ich jetzt so eine Leistung aus? Wie vergleiche ich eine – sagen wir – 07:55 Stunden-Zeit in Roth mit einer 08:20 in Kona? Das sind so die Fragen, die dann eher für mich in den Vordergrund kommen.

Oder wenn man Rennen voraussagt, Aussagen macht. So nach dem Motto:

  • Wie wird sich das Rennen eigentlich entwickeln?
  • Wer wird wann vorne sein?
  • Welcher Athlet muss zu welchem Zeitpunkt welche Dinge im Auge behalten, um hintenraus ein gutes Ergebnis zu erzielen?

Das sind dann so die Sachen, wo man eigentlich eher die Zahlen als Grundlage hat, um darauf aufbauend Dinge sich zu überlegen und dann ist man halt auch sehr schnell dabei, wo man nicht Kopfrechnen muss, sondern wo man dann das, was viele so als Bauchgefühl immer haben, vielleicht mit ein bisschen Daten unterfüttern kann und untermauern kann und dann abgrenzen kann.

Von „Okay. Habe ich jetzt eigentlich nur ein gutes Gefühl für diesen Athleten, weil ich dem wünsche, dass er gut abschneidet? Oder gibt es tatsächlich auch Ergebnisse, die das jetzt wahrscheinlich lassen werden, was dann das nächste Mal passiert?“

Aber wie so oft, so viele Rennen gibt es im Triathlon nicht. Und deswegen ist das natürlich immer mit einer relativ großen Unsicherheit behaftet.

Schorsch
Also für mich hört sich das jetzt nach einem wahnsinnigen Jonglieren mit Variablen an, also du hast eigentlich sehr viele Zahlen, weil es gibt ja auch drei Disziplinen plus Wechsel-Zeiten. Und jetzt hast du ja deinen Rating Report.

Das ist eigentlich der Grund, warum du ja auch heute hier bei uns im Podcast ist, der hat 77 Seiten. Also das ist ja eine Riesenmenge. Für mich jetzt als Außenstehender muss es ja eine Riesenmenge Variablen sein, die du in so viele Seiten packst, sehe ich das richtig?

Lotta: Klar. Das ist ja eigentlich nur die Auswertung der Daten, also sehr komprimiert. Im Prinzip ja alles, was du schon gesammelt hast, oder?

Thorsten Radde: Ja, so hat es ursprünglich mal angefangen, dass ich einfach angefangen habe, Ergebnisse zu sammeln, um das zusammenzustellen. Und die Ursprungsidee war tatsächlich so einen schnellen Vergleich zu haben zwischen Roth, Frankfurt und vielleicht Kona, um so ein Gefühl dafür zu kriegen. Was heißen die Zeiten jetzt eigentlich? So hat es mal angefangen. Die Idee war „Ich mach mal eine kleine Excel-Liste und bin nach zwei Wochen durch damit…“^^

Das hat es dann leider nicht gereicht, aber es ist dann immer größer geworden. Eins der Probleme, was man so gerade im Triathlon hat, ist: es gibt eigentlich keine zentrale Instanz, wo Ergebnisse abgelegt werden. Jeder hat irgendwie sein eigenes Format, jeder hat seine eigenen Vorstellungen, wie das aussehen soll.
Die Schreibweisen von Namen sind immer sehr phantasievoll durcheinander. Also Amerikaner, wenn die den Umlaut sehen, ist das ja immer gleich was Gefährliches. Die deutschen Umlaute, die dänischen Umlaute… Da wird immer sehr phantasievoll mit umgegangen. Dann gibt es ja die spanischen und brasilianisch Athleten, die irgendwie vier Vornamen und drei Nachnamen haben, wo das alles durcheinander geht, wo auch dann immer beliebig gekürzt wird…Eine der Schwierigkeiten ist also, erst mal selbst die Ergebnisse zusammenzubringen.
Zum Beispiel: Wo ist denn jetzt ein Daniel Becker? Auf exakte Namensgleichheit kann man sich da in den seltensten Fällen verlassen. Dann gibt es Frauen, die dummerweise heiraten und den Namen des Mannes annehmen und nicht ihren Mädchennamen behalten, wo dann auch wieder so eine Verbindung notwendig ist. Das sind sehr viele Sachen, die über diese doofe Sammlung von Namen und Zahlen und Ergebnissen schon hinausgehen, um erst mal so ein Bild der Athleten zustande zu kriegen.

Und und der Kona-Report ist dann eigentlich die Folge daraus. „Okay, jetzt habe ich die Ergebnisse der Vergangenheit. Was kann ich denn daraus jetzt ziehen?“ Dadurch, dass wir schon ein paar Jahre Kona haben – Kann man dadurch Entwicklungen, Teilnehmerzahlen, die Länder-Verteilung etc. ableiten, aber eben auch Voraussagen für das nächste Rennen machen?

Lotta: Extrem umfangreich und extrem spannend. Wie lange machst du das denn jetzt und warum eigentlich gerade im Triathlon?

Thorsten Radde: Na gut, Triathlon deswegen, weil ich das vor ein paar Jahren und ein paar Kilos mal selber relativ intensiv gemacht habe. Habe vier Langdistanz-Rennen, gefinisht. Wobei ich jetzt nie so schnell war, dass man irgendwie über Kona-Quali oder sonst was hätte nachdenken können. Da war dann das Zeitbudget aus meiner Sicht und die Motivation, auch so viel zu investieren, einfach auch nicht da.
Aber dann war halt die Beschäftigung mit den Zahlen das, wo ich so ein bisschen ausleben konnte und mein Interesse aufrechterhalten konnte.
Ich habe angefangen 2011. Also der erste Report war 2011 damals tatsächlich eine sehr Zahlen lastige Version. Also da waren tatsächlich Tabellen über Tabellen einfach auch mit Ergebnissen der Saison drin, um das so ein bisschen nachzuvollziehen.
Und das hat sich jetzt die letzten Jahre immer mehr so ein bisschen gewandelt. Jetzt stehen nicht nur die nackten Zahlen drin, sondern eben eine Analyse.

  • Wie haben sich zum Beispiel bestimmte Länder im Lauf der Zeit verändert, in der Anzahl der Teilnehmer/Teilnehmerinnen?
  • Wie verhält sich das Verhältnis Herren:Damen gerade im Profibereich?

Und die Streckenbeschreibung, die ich dann mit Freunden aus der Szene irgendwie zusammen mal gemacht habe, dass man sehr viel mehr Informationen ums Rennen herum hat und eben auch sozusagen die, die Leute, die die Übertragung sich dann mal angucken, im Vorwege mit möglichst vielen Informationen versorgt.

Für mich macht das die Übertragung dann immer noch spannender, wenn man ja bestimmte Dinge schon schon mal gehört hat, wenn man weiß, was der Paladin Road ist und wie der Queen K Highway so ungefähr aussieht und wo die entscheidenden Punkte auf der Strecke sind und wer wo welche Ergebnisse und Stärken und Schwächen hat. Das macht die Übertragung für mich dann immer spannender, als dass ich nun irgendwie exakt sage „So muss das Rennen ausgehen und ich brauche eigentlich gar nicht mehr gucken.“
Für mich ist das immer der der Aufhänger. Ja, je mehr ich über die die Leute weiß, die dann im Rennen teilnehmen und über die Umgebung weiß, in der das Rennen stattfindet, desto spannender wird für mich dann die Übertragung. Während der neun Stunden Übertragung von Hawaii oder von einem von einem anderen Ironman denke ich fast permanent:

  • Moment mal, warum ist das jetzt passiert?
  • Warum ist der jetzt vorne?
  • Hat er eine Chance? Hat die eine Chance?
  • Wie gut kann die laufen?

Solche Fragen gehen mir irgendwie permanent bei mir durch den Kopf. Dafür eine Datengrundlage zu haben, das ist die Zielsetzung des Reports. Den Leuten die Information an die Hand zu geben, die das Verfolgen des Rennens hoffentlich ein bisschen spannender macht, als wenn man zufällig mal bei HR oder in der Sportschau oder im Ersten über eine Triathlon Übertragung stolpert.

Lotta: Ja, das ist genial. Da werden sicherlich auch sehr viele drauf zurückgreifen. Also ich habe auch in internationalen Medien schon gesehen, dass du als Experte eingeladen wirst und dann dort Rede und Antwort stehst. Was ich mich gefragt habe ist: Was für eine Datenbank hast du denn? Wie viele Athleten nimmst du da auf und wie sammelst du dann eigentlich diese Daten?
Guckst du dann jedes Wochenende, was die Ergebnisse sind und schreibst es alles händisch auf oder wie muss man sich das vorstellen?

Thorsten Radde: Also für mich war erst mal so die erste Weichenstellung. Ich sammel eigentlich nur Profigebnisse, damit reduziert sich das schon mal von 3000 pro Rennen auf 50 Personen. Das macht gerade, wenn es Namensvettern gibt, das Leben ein bisschen einfacher. Aber ich habe jetzt irgendwie knapp 2000 Rennen bei mir in der Datenbank, 8000 Athleten, alles Langdistanz, Rennen der letzten Jahre. Seit 2010 sammel ich relativ regelmäßig Ergebnisse, aber manche Daten gehen bis 2005 zurück. Bei Hawaii hat man dann natürlich mal die Daten der letzten 45 Jahre, zumindest die Top Ten irgendwo. Aber das ist so die Grundlage dafür. Und ja, wie komme ich da ran?
Mein Sonntagabend besteht darin, dass ich die Renn-Ergebnisse des Wochenendes aus den verschiedenen Webseiten zusammensammele. Ja praktisch von der Webseite runterziehe. Bei mir dann meistens in eine Textdatei schiebe, wo man dann schon so ein paar Sachen bereinigt und dann in meine Datenbank importiere und die dann zur Verfügung habe.

Da vergeht schon ein bisschen Zeit, gerade wenn denn so ein Wochenende ist, wo wir acht Profi-Rennen haben. Die gehören dann halt nicht alle zu Ironman, die eine einheitliche Webseite haben, sondern Challenge, wo ja jede Seite irgendwie was Besonderes hat und ein paar Independents…
Also da ist dann schon auch viel Gesuche dabei. Und das komische Format, was die dann wieder haben oder die besondere Webseite, die die haben in die Form zu kriegen, dass die Daten brauchbar eingelesen werden können. Da geht viel Arbeit rein.

Schorsch: Das ist ja für uns Athleten manchmal schon schwer. Da nimmt man irgendwo teil und sucht hinterher im Internet das Ergebnis vom eigenen Wettkampf. Und dann ist es noch nicht auf der Seite, dann braucht es einen Tag oder ist es dann nur bei RaceResult… Also das ist ja dann für einen alleine schon schwer. Bedeutet das, dass du auch tatsächlich nach allen Langdistanzrennen wie zum Beispiel Moritzburg guckst, ob da ein Profi mit dabei war? Oder hast du tatsächlich schon so festgelegte Rennen, die du im Blick hast und andere eher nicht?

Thorsten Radde: Ich habe für mich mal so eine relativ lockere Grenzziehung gehabt, die ist jetzt durch die PTO so ein bisschen festgeschrieben worden mit einem Mindestpreis-Geld von 10.000 € Dollar, so in der Größenordnung. Damit ist dann automatisch alles dabei, was irgendwie Ironman/Challenge-Profi-Rennen sind und einen ganzen Haufen unabhängiger Rennen, die da noch eine Rolle spielen.
Ich glaube, Moritzburg und solche kleineren Rennen haben dann leider nicht genug Preisgeld zusammen. Diese Grenze, 10.000 € ist da eigentlich immer so eine ganz gute Abgrenzung zu den Wald-und-Wiesen-Triathlons, die mal 500 € für einen Sieger ausloben.
Und für uns, also für die PTO ist halt interessant, wirklich auch eine Grundlage für ihre Mitglieder zu schaffen, um Geld zu verdienen und auch Felder zu haben, die jetzt nicht nur ein, zwei Profis sind, die fast automatisch gewinnen, weil sie einfach eine Stufe besser sind, sondern eben auch den Wettkampf unter den Profis untereinander zu fördern.
Das hat so als relativ lockere Grenzziehung bei mir angefangen. Und als ich das dann für die PTO mit übernommen habe, hat sich das dann ergeben, dass wir das festgeschrieben haben. Mit 10.000 $ Preis-Geld (und es gibt so ein paar Paar Schummel-Grenzen, wo man das so ein bisschen aufweichen kann.) Aber das ist so die Größenordnungen, um die es geht.
Aber da kommen halt auch im Verlauf des Jahres 200 verschiedene Rennen, die da auflaufen und in die Ergebnisse eingehen und sie die Datenbank wieder ein bisschen größer werden lassen.

Lotta: Das ist auf jeden Fall schon genug. Und wenn du sagst, du machst das dann immer sonntagabends, dann hat man da auch erst mal genug zu tun und muss eigentlich das ganze Jahr über wahrscheinlich den Kalender pflegen und immer auf dem Schirm haben „was, wann, wo“ etc.

Thorsten Radde: Die Ironmanrennen habe ich sowieso auf dem Zettel. Die Challengerennen dadurch, dass ich irgendwann mit Belinda Granger einen relativ guten Kontakt gekriegt habe und wir da an verschiedenen Stellen eng zusammenarbeiten. Und die dritte Schiene ist dann über die PTO, dass da die ganzen Independent Rennen sich auch einbringen und formell anerkannt werden
Dadurch habe ich da eigentlich ein relativ guten Überblick über das, was so die nächsten Monate vielleicht passieren könnte.

Lotta: Das heißt also, dass zum Beispiel Belinda Granger oder andere Moderatoren von Rennen, wenn jetzt was übertragen wird, von dir auch so ein Cheet Sheet bekommen. So nach dem Motto: „Hier, der Athlet macht das und das und hat letztes Mal da und da gewonnen…“ Also dass sie sich selbst nicht drauf vorbereiten müssen?

Thorsten Radde: Also gerade Belinda, die ist halt nicht nur Kommentatorin von diversen Rennen, sondern alles was an Profi-Rennen bei Challenge passiert, geht eigentlich über ihren Schreibtisch und die Anmeldung der Athleten geht über ihren Schreibtisch. Sie ist aber an verschiedenen Stellen dann eben auch als Moderatorin tätig und von ihr kriege ich dann immer so die Liste der Leute, die da starten.
Dann fragt sie: „Was hast du denn über die und kannst du mir dazu etwas schicken? Sie kriegt dann von mir praktisch einen Auszug aus meiner Datenbank. Zum einen mit automatisierten Voraussagen (Wer wird eine Rolle spielen in dem Rennen und wie können die Zeiten ungefähr aussehen?) Plus die Vor-Ergebnisse der Athleten, die dort starten, sodass sie dann den Kontext hat.
Wenn dann Athlet X vorne ist, kann sie meine Listen rausholen und sagen: „Ja, wir wissen ja, der hat da und da gewonnen oder da und da gestartet.“ Das sind dann sehr oft Dinge, die ich ihr zugeliefert habe. Also das ist auch so ein Geben und Nehmen untereinander, wo man dann auch merkt, wer kann damit arbeiten, wer schätzt das auch wert und ist in der Lage, diese Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.

Schorsch: Ja, so hält man sich gegenseitig auf dem Laufenden. Aber an sich heißt es, dass du auf einem riesen Schatz von Daten sitzt. Wenn man so etwas jetzt aufbauen möchte, ist es wahrscheinlich extrem schwer, die Daten von 2011 noch irgendwo zu finden. Das heißt, du hast da ja auch was geschaffen, was dann wahrscheinlich in der Zukunft immer wertvoller wird mit jedem Jahr, das da dazukommt.
Jetzt hat dein Rating Report 77 Seiten und den musst du ja auch irgendwie erstellen. Läuft das dann schon übers Jahr oder hast du quasi so einen Stichtag, zum Beispiel zwei Monate vor dem Rennen und bis zwei Wochen vorher fließen noch Daten ein oder oder wie kann man sich das vorstellen?

Thorsten Radde: Also, ein Teil der Sachen sind die Voraussagen für das Rennen. Die Athleten haben ja einen gewissen Abstand, wo sie dann noch mal Rennen bestreiten, aber die letzten vier, sechs Wochen passiert praktisch nix mehr an Ergebnissen für die Reports.
Wenn man eine Streckenbeschreibung einmal hat, klar gucke ich mir die jedes Jahr noch mal neu an und ergänze vielleicht noch das eine oder andere oder nehme mir dann fürs nächste Jahr vor: „Okay, jetzt hast du Beschreibungen drin oder Statements von Athleten drin, die heute eigentlich nicht mehr aktiv sind. Da müsste man mal wieder ein bisschen rangehen.“
Das sind so ein paar Sachen, die im Lauf des Jahres schon aktualisiert werden. Aber relativ viel passiert in den letzten 4, 5, 6 Wochen vor dem Rennen, wo ich dann Inhalte der Vorjahre aktualisiere oder eben speziell für das Rennen schreibe. Ich meine, so eine Renn-Voraussage oder die Favoriten für den Sieg. Das entsteht jedes Jahr neu und muss dann auch jedes Jahr auf das Feld abgestimmt werden.
Da gibt es dann auch eine Seite, wo die Profis immer gerne draufgucken oder andere Medien, wo steht, wer sich denn jetzt eigentlich schon qualifiziert hat in den Rennen? Da sind viele Sachen, die dadurch, dass ich regelmäßig die Rennen-Ergebnisse hab, mir relativ leicht fallen zu pflegen. Wenn man die von Null an machen würde, wäre es halt schon ein Haufen Arbeit.

Lotta: Ja, aber kannst du beziffern, wie viel Zeit tatsächlich in diesem Rating Report drinsteckt? Natürlich hast du deine Datenbank und die wird ja regelmäßig gepflegt und auch das kostet ja schon Unmengen an Stunden. Aber könntest du sagen, wieviele Arbeitstage die für den Report brauchst?

Thorsten Radde: Nein, das möchte ich auch lieber nicht machen, weil wenn ich das ausrechnen würde, was ich da als Stundenlohn kriege, würde ich das wahrscheinlich schnell wieder sein lassen. Ich mache das aus Spaß an der Freud, wobei meine Frau dann immer mal lästert, ob ich denn schon Mindestlohn verdiene ..
Wenn man das aus reiner Gelderzielungsabsicht machen würde, dann wäre das ein klares Minusgeschäft. Aber darum geht es mir halt nicht. Das ist halt auch das Schöne, dass ich das nicht unter Gesichtspunkten betreibe, sondern weil mir das Spaß macht. Und wenn man dafür Anerkennung kriegt.
Also der Report, den gibt es bei mir auf der Webseite für 0 € und da sind dann relativ viele, die was spenden dazu und viele, die dann auch im Laufe der Zeit sagen: „Ja, ich habe das jetzt dreimal gelesen und beim vierten und fünften Mal spende ich jetzt, weil ich merke, das hilft mir auch weiter.“ Und vieles der Anerkennung, die man kriegt, ist dann auch eher indirekt, wenn man wie ich jetzt in Nizza war, dann läuft man über die Promenade lang und dann wird man von irgendwelchen wildfremden Leuten angesprochen, die sich dafür bedanken, dass der Report wieder raus ist.
Das ist toll. Und die Kontakte, die man dann im Lauf der Zeit aufbaut, zu Medien, zu Fernsehen, zu Leuten, die man eben auch wirklich unterstützen kann und wo man auch ein bisschen Geld verdienen kann – das ist das Angenehme. Und solange ich das nicht mache, als mein Hauptjob, geht das eigentlich ganz gut.

Schorsch: Also wir verlinken den Racing Report oder deine Website unten in den Shownotes natürlich mit. Das Geld, das man da bezahlt, also diese 8 $, das ist ja eigentlich nichts für das, was man da bekommt, das kann man schon machen. Dann kann jeder, der da interessiert ist und vor dem Rennen noch mal reinlesen will, sich den runterladen.

Thorsten Radde: Noch ein Tipp: Macht das nicht erst am Rennenmorgen, weil wenn ihr erst mal anfangt einzusteigen, kann das ein bisschen länger brauchen… ^^

Schorsch: Ja, vielleicht ein, zwei Tage vorher anfangen. Und man nimmt sich ja sowieso ein paar Tage frei um die WM rum. ^^ Da kann man lesen. Aber die andere Seite, wer aufmerksam war und deinen Namen schon kannte, hat ja auch gemerkt, dass du in Nizza neben den Reportern saßt und da auch immer die Daten reingereicht hast.
Mit diesem Report bist du wahrscheinlich auch derjenige im Triathlon, der die größte Datenbasis hat und eben auch das meiste Wissen. Und das ist ja oft so, dass man sich manchmal aus aus Spaß was erarbeitet, wo man dann eben schon der Fachmann in seinem Feld wird. Und ich glaube, da hast du dieses Jahr echt schon den Status. Wir haben den Report schon ein paar Jahre auf dem Schirm, aber dieses Jahr bist du so echt sehr präsent und ich denke, das wird sich in Zukunft auch eher noch verstärken. Und dann werden noch mehr Leute über deinen Report stolpern.

Thorsten Radde: Ja, das ist halt eine Sache, die ich jetzt wie gesagt mache seit 2011, da war das so mein eigenes Ding und ist im Lauf der Zeit immer größer geworden, weil ich eben auch gemerkt habe, da können auch andere Leute was mit anfangen. Und wenn man dann merkt, das ist jetzt nicht nur was, was man für sich selber produziert, sondern wo andere Leute was rausziehen und mit arbeiten können, dann ist das zum einen jetzt sehr befriedigend als Feedback, das man da kriegt und zum anderen fängt man dann auch im Laufe der Zeit an, den einen oder anderen Kontakt dazu aufzubauen.
Und dass ich in Nizza dabei war, lag daran, dass der HR mich da eingekauft hat, damit ich vor Ort bin und den Leuten, die tatsächlich ins Mikrofon quatschen, nämlich Dirk Froberg und Sebastian Kienle als Experten, die Infos zuliefere, die denen helfen. Das fängt jetzt mit so einer ganz banalen Sache an wie: Die müssen ihre Sendung planen, die müssen eine Zeitvorstellung haben, wann passiert was im Rennen?
Dieses Jahr war besonders anstrengend, dass wir mit der Übertragung im Ersten waren. Die Sportschau ist ja keine dezidierte Triathlon Sendung, sondern da passieren auch noch andere Dinge. Dann möchte man natürlich wissen: „Okay, wann passiert jetzt etwas Spannendes in Nizza, wo wir am besten nicht zum Rudern schalten?“ Oder die Ruder-Übertragung ist tatsächlich fest terminiert und die ist auch dann irgendwann unverrückbar im Plan drin. Was könnte dann während dieser Zeit in Nizza passieren, auf das wir uns einstellen müssen?
Da gab es eine relativ lange Diskussion von mir mit den Kollegen aus Frankreich vor Ort. Wie lange wird das Rennen dauern? Wir hatten ja jetzt die Situation gerade in Nizza, das erste Mal eine ganz neue Strecke oder eine ziemlich neue Strecke. Das erste Mal wurde die Strecke von einem Weltmeister-Feld unter die Lupe genommen. Und die Voraussagen, die man von IM Nizza aus den letzten Jahren hatte, die waren mit diversesten Fragezeichen zu versehen. Die Strecke auf dem Rad war ein bisschen länger, wir haben aber sehr viel stärkeres Feld gehabt. Wie wirkt sich das jetzt auf die Gesamtzeit aus? Und da war ich zum Glück mit meiner Voraussage ein bisschen näher an dem dran, was tatsächlich rausgekommen ist. Aber es macht dann fürs Fernsehen natürlich schon einen Unterschied, weil die entsprechend Sendezeit dafür einplanen müssen. Habe ich den Sieger nach 08:05 oder nach 08:20? Das sind so die Diskussionen, die im Vorwege passieren und während des Rennens, also da ist es den Leuten, die am Mikro sitzen, eigentlich unmöglich, irgendwie nebenbei noch mal hier und da zu gucken oder hier noch mal eine Information rauszusuchen.
Die sind halt damit beschäftigt, sich auf das Bild, was sie kommentieren sollen, zu konzentrieren und dazu was Sinnvolles zu sagen. Die haben halt nicht noch Zeit groß nebenbei im Tracker rumzuwuseln, wie denn der dritte oder vierte oder der fünfte Deutsche gerade unterwegs ist oder wenn Gerüchte entstehen, XY hat eine Strafe gekriegt, mal irgendwo versuchen nachzuforschen, was ist da passiert und Infos einzusammeln.
Und das ist einfach so eine, so eine Aktion, die sich als sehr hilfreich für die herausgestellt hat, da jemanden im Hintergrund zu haben, der den Sport genug kennt, der dann auch den einen oder anderen Menschen schon mal kennt, wo man dann weiß, okay, da lohnt es sich nachzufragen, um an Infos ranzukommen und die dann in die Sendung einzuschieben.
Und das macht eigentlich sehr viel Spaß mit den beiden, weil die auch wissen, wenn da was kommt, dann hat das Hand und Fuß. Aus meiner Sicht macht das eben auch Spaß, so mit jemandem wie Sebastian zusammenzuarbeiten, dem man einfach nur die Info geben muss, der das einsortieren und den Kontext dazu aufspannen kann und dem man nicht die komplette Geschichte schon auf den Zettel schreiben muss, sondern eigentlich nur die eine Zahl rübergeben. Er kann darüber dann fünf Minuten entsprechend berichten. Das macht schon Spaß, dann auch zu sehen, wie mit den Dingen, die man da zuliefern, auch gearbeitet wird.

Lotta: Ja, das ist genial. Wenn man das so mal hört, was da alles im Hintergrund läuft. Weil wir persönlich sind eigentlich immer super überzeugt oder freuen uns immer, wenn es einen deutschen Live Stream gibt, weil eben der Ironman-Livestream ja nicht allzu viel aussagt und man sowieso in der Dauerwerbesendung drin ist. Und klar, Sebastian Kienle kann ja viele Dinge auch gut einschätzen, weil er selbst auch schon oft in der Situation war oder ungefähr weiß, wie sich Dinge anfühlen für einen Profi. Aber wenn das eben noch mal gefüttert wird mit zusätzlichen Daten, ist es natürlich echt fundiert und heißt nicht immer nur „everything in smooth“ und so – kennst du ja wahrscheinlich.

Thorsten Radde: Ja auch die Ironman-Kollegen kriegen natürlich die Info auch, da haben sich im Laufe der Zeit diverse Kontakte ergeben, wenn der eine oder andere mal nachfragt. Aber da muss man halt auch wissen, die Übertragung passiert halt nicht vor Ort. Wir waren tatsächlich die einzigen. Also das deutsche Fernsehen ist sowieso das einzige Land, wo man im „Normalen Fernsehen“ solche Übertragungen sehen kann. Das gibt es in keinem anderen Land. Und wir sind jetzt auch wieder die einzigen gewesen, die tatsächlich vor Ort waren und von vor Ort kommentiert haben. Die Ironman-Live-Übertragung, die haben dann auch Kollegen, die vor Ort sind bei den Rennen. Aber die Masse der Übertragungen, das passiert aus irgendeinem Studio in Denver oder Boulder. Die haben dann im Prinzip auch nur den einen Monitor und dürfen dann dazu was erzählen, was sie da sehen. Die sind dann auch abgeschnitten von den Infos. Hin und wieder merke ich dann auch, denen fehlt so jemand, der nebenbei das eine oder andere raussucht, wo die dann in der Luft hängen. Ja, die versuchen halt auch das Beste draus zu machen.
Wir waren in Nizza die einzigen, die vor Ort waren. In Kona wohl leider nicht, weil das natürlich dann auch irgendwann eine Budgetfrage wird. Da macht man sich keine Gedanken drüber. Das Team, was der HR vor Ort hatte, das waren zwölf Leute, die hatten eigene Kamera, die hatten diverse Auf und Abbauten. Allein die ganze Technik, die da erforderlich war, das waren halt zwölf Leute, die eine Woche lang in Nizza waren, was allein für Unterkunft nicht ganz billig war, was für Kona natürlich noch mal eine ganz andere Größenordnung wäre. Und deswegen wird es jetzt ein relativ kleines Team geben, was in Kona vor Ort ist, wahrscheinlich einen Reporter, einen Kameramann und einen Techniker. Also drei Menschen, die dann vor Ort sind und der Rest wird dann so gut wie es geht aus aus Frankfurt gemacht.
Aber wir haben dann halt auch Kontakte vor Ort. Die Coaches, die man ansprechen kann, mit denen man im Austausch ist, zum Teil auch während des Rennens, meistens sogar in beide Richtungen. Die wollen dann irgendwas wissen, was sie, wenn sie auf der Strecke sind, nicht so genau mitgekriegt haben. Und wir kriegen dann aus erster Hand von denen Feedback dazu.
Also das ist schon auch relativ großer Aufwand, den man da gar nicht so unbedingt immer sieht. In den tatsächlichen Übertragungen.

Thorsten Radde: Alles, was so Zeitlupen oder Einspieler oder Interviews sind, die vorher gemacht werden, das wird alles speziell vom HR gemacht und da muss halt auch jemand dabei sein, der, der die Aufzeichnung macht, der dann hinterher die Zeitlupen wieder einspielt. Oder wenn man dann mal gerade beim Rudern war und was Spannendes passiert, dann muss halt auch mal was nachgespielt werden. Also da ist auch schon relativ viel an Technik in Gange, die weit über das hinausgeht, dass da einer mit einer GoPro und einem Mikro steht und dann war’s das.

Schorsch: Ja, man kann es immer gut beobachten. Wer sich das mal anschauen möchte beim Ironman in Frankfurt kann man meistens am Ausgang von T2. Da ist dann immer das Studio, da kann man sehen, was da alles so aufgebaut wird. Und wir hatten in anderen Folgen auch schon mit Profis das Thema Kosten für Hawaii. Also wenn da halt schon vier Leute für zwei Wochen 15.000 € liegen lassen, dann ist es bei einem 10-Mann-Team mit so Arbeitsbedingungen, wo man ja die Arbeit auch noch bezahlen muss, noch mal eine ganz andere Hausnummer, klar.

Thorsten Radde: Wobei natürlich nach Hawaii nochmal ein ganz anderer Schwung an Technik transportiert werden muss. Nach Nizza war es so, die haben halt einen Transporter vollgepackt mit den Sachen, die sie brauchten und sind dann von Frankfurt nach Nizza gefahren. Das kannst du für Hawaii nicht.
Einen Container mit Equipment von Frankfurt nach Kona zu bringen. Das sind dann auch noch mal Kosten, die jenseits von Gut und Böse liegen. Also da ist halt sehr viel leider erforderlich und ich weiß nicht, da hat man sich, glaube ich, auch keinen riesengroßen Gefallen damit gemacht, die Rennen aufzusplitten, weil im Prinzip das für den HR jetzt ja doppelte Sendezeit bedeutet, aber auch doppelte Kosten, um Nizza und Hawaii zu zeigen, zusätzlich zu Frankfurt.
Ja und für mich, der ich dann auch zwei Reports schreiben durfte dieses Jahr. Doppelter Aufwand für die Presse – insgesamt sehr schwierig.

Schorsch: Ja, und wir haben auch schon gehört, dass das dazu geführt hat, dass auf Hawaii nicht so viele Firmen vertreten sein werden, was jetzt die Sponsoren angeht, weil die sich die Kosten auch sparen.

Thorsten Radde: Ja, da ist Hawaii sowieso immer für die problematisch gewesen, weil man muss halt die ganzen Sachen irgendwie vom Festland rauskriegen und auch für die ist das immer sehr kostenintensiv gewesen. Wenn jetzt noch, ich sage mal nur die Hälfte des Interesses auf Hawaii landet, was man die Jahre vorher hatte, dann wird da schon der eine oder andere sich auch hinterfragen: „Macht das jetzt eigentlich Sinn?“ Ja, ja.“

Lotta: Und das ist ja dann eigentlich genau das Gegenteil von dem, was man angeblich bezwecken möchte, nämlich mehr Aufmerksamkeit für das Frauen-Rennen zu schaffen. Na ja, wenn das sich eben für die ganzen Sponsoren und Partner von den Profis dann nicht lohnt, dann wird es wahrscheinlich eher nach hinten losgehen. Aber ja, gut, wir können jetzt natürlich nicht spekulieren, wie es weitergeht.

Schorsch: Dann muss man abwarten, wie sich das entwickelt. Aber wir wollen ja ganz besonders mit diesem Podcast jetzt vor Hawaii die Aufmerksamkeit auf die Frauen lenken und haben uns dann im Bezug auf deinen Report gefragt – jetzt ist es die elfte Ausgabe und wahrscheinlich kannst du mittlerweile auch so ein bisschen beziffern – „Wie genau ist der denn?“ Das heißt wie genau waren deine Vorhersagen denn in den letzten zehn Jahren?

Thorsten Radde: Ich habe jetzt keine 1:1-Auswertung, das waren meine Voraussagen und das ist tatsächlich eingetroffen. Das ist für so ein Rennen wie Hawaii oder für eine Weltmeisterschaft auch noch mal eine ganze Ecke schwieriger. Also wo ich relativ gut bin, sind so diese Rennen wie Ironman Wisconsin, wo dann irgendwie zwar 20 Profi Namen auf der Liste stehen, Herren und noch mal 20 Damen, wo aber eigentlich der Kreis der Favoriten relativ schnell zusammengedampft werden kann auf irgendwie 1, 2, 3, 4, naja, eine Handvoll vielleicht, die man dann so in den größeren Rennen wie Frankfurt oder so hat.
Da reduziert sich das relativ schnell zusammen auf einen kleinen Kreis von klaren Favoriten. Der Reiz, den wir jetzt für die WMs, Hawaii, Nizza, St. George und so hatten, ist, dass es zu einem großen Teil schwieriger wird, das vorauszusagen, weil der Kreis der Favoriten oder Favoritinnen jetzt für für Hawaii einfach sehr viel größer wird. Und weil man dann schon wieder sagen muss: „Ja, nehmen wir mal DANIELA RYF. Wenn man die als Favoritin ansieht, die da sicher in diesen Kreis reingehört, dann weiß man nicht, kriegen wir jetzt die Daniela von 2020, 2022 oder wo sie irgendwie Schwierigkeiten hatte und „nur Neunte“ wurde?
Oder kriegen wir die Daniela aus Roth, die dann irgendwie alles in Grund und Boden auf dem Rad fährt? Und das macht es halt für viele dieser großen Rennen so gut wie unmöglich zu sagen: „Okay, meine Favoriten – und so wirds relativ sicher werden, dass das funktioniert.
Wer ist der Kreis der Favoritinnen und woran kann man zu welchem Zeitpunkt vielleicht schon sehen, ob jemand jetzt gerade ein guten Tag hat und oder halt nicht.

  • Also Daniela zum Beispiel muss halt an irgendeinem Punkt der Radstrecke möglichst früh nach vorne gehen und anfangen, Vorsprung aufzubauen. Wenn die wieder nur kurz vor T2, so wie letztes Jahr die Führung übernimmt und eigentlich nur drei Minuten Vorsprung auf auf die guten Läufer mitnimmt, dann kann man sich schon relativ sicher sein, dass es mit einem Titel zumindest sehr schwierig wird dieses Jahr.
  • Oder eine Lucy Charles, wo klar ist, die wird nach dem Schwimmen vorne sein. Aber ist sie alleine in der Lage, den Vorsprung, den sie vielleicht nach dem Schwimmen hatte, auch in der ersten Hälfte der Radstrecke aufrechtzuerhalten. Was passiert dann in der zweiten Hälfte?
  • Oder Anne Haug? Wie weit ist die zurück? Welchen Abstand hat sie nach vorne? Im Bereich fünf Minuten? Dann wird sie wahrscheinlich relativ gut unterwegs sein, um beim Laufen diese Lücke zumachen zu können und ganz nach vorne zu kommen. Oder hat sie eher 10/12/15 Minuten, wo es dann schwierig wird?

Also so oder so daraus dann abzuleiten, was das jetzt für jede einzelne heißt.
Wie müsste das Rennen für sie laufen, damit sie ganz nach vorne kommt? Da kann man schon relativ gut so ein paar Punkte herausarbeiten. Und ich finde ja auch diese Diskussion der einzelnen Athletinnen mit ihren Stärken und Schwächen. Und was für ein Rennen möchten die jetzt eigentlich haben? Und entwickelt sich das dann, tatsächlich so in ihrem Sinne oder eher im Sinne der anderen Konkurrenten?
Das macht es für mich dann spannend, auch das Rennen zu verfolgen.

Lotta: Definitiv. Also ich fand es auch sehr, sehr interessant. Von manchen Leuten weiß man es ja, dass sie eine starke Läuferin sind sehr gut Radfahren können. Aber dann noch mal so die Gewichtung zu sehen. Wie schätzt du tatsächlich die Stärke von Anna Haug ein? Wie viele Minuten Rückstand darf sie maximal haben, um das noch um diese Lücke zu schließen? Oder wie viel Vorsprung bräuchte Lucy Charles, um jetzt endlich mal ganz vorne zu landen? Das sind ja tatsächlich auch nur so zwischen fünf und acht Minuten, was jede da so gutmachen kann in ihrer jeweiligen Disziplin. Und irgendwie wirkt es dann alles immer sehr, sehr eng. Und dadurch, dass ja noch Renn-Taktik dazukommt und manchmal ja selbst mit zwölf Metern Abstand der Windschatten eine Rolle spielt, kommen ja da noch so viele Variablen rein, dass man dann schon nicht mehr so einfach sagen kann, wie es verläuft.
Also natürlich wäre es total utopisch zu glauben, dass man so was vorhersehen könnte. Aber es ist schön zu wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie in die Top Ten kommen oder was die wirklichen Favoritinnen sind. Und dann gibt es natürlich noch so Dark Horses, wie Taylor Knibb, von der man es nicht so genau weiß.

Thorsten Radde: Die kann man eigentlich nur würfeln, weil beim ersten Ironman, da kann man eigentlich alles und nix sagen.

Schorsch: Ja, also wir haben auch ganz viele Punkte. Eins, was uns jetzt aufgefallen ist: in Nizza sind 32 Männer ins Ziel gekommen. Ich weiß nicht, wieviele gestartet sind, weil Ironman da auch immer so ein bisschen, glaube ich, die Ergebnislisten anpasst. Man findet auch selten jemanden, der disqualifiziert wurde in den Listen.
Bei den Frauen sind jetzt glaube ich 55 noch gemeldet, also fast doppelt so viele wie bei den Männern.

Thorsten Radde: Also bei den Männern sind soweit ich weiß 40 gestartet und aktuell sind die Frauen jetzt auf 53 oder 54 runter. Jemand hat heute Morgen bekannt gegeben das sie nicht starten wird, weil sie eine Lungenentzündung hat und sich da nicht rechtzeitig von erholt. Die Zahl wird sicher nochmal runtergehen, aber sieht tatsächlich so aus als ob wir das erste mal ein größeres Damen-Profifeld bei der WM haben werden als bei den Herren.

Schorsch: Damit beantwortest du fast schon die Frage, die ich eigentlich stellen wollte. Wunderbar. Wir hatten nämlich das Gefühl, dass es dieses Jahr ein extrem starkes Feld ist. Sagen deine Daten das auch, dass es dieses Jahr vielleicht ja noch ein spannenderes Rennen wird, weil die Leistungsdichte so eng beieinander ist?

Thorsten Radde: Also es sind ja zwei unterschiedliche Effekte passiert in den letzten Jahren. Zum einen hat man so nach und nach – ich weiß nicht, ob wider willen oder ob sie da groß aktiv waren – das Damen-Profifeld im Lauf der Zeit immer so ein bisschen wachsen lassen. Ganz früher, als es die erste Version gab, gab es 35 Profi Starterinnen. Dann gab es mal 40. Mittlerweile ist es eigentlich so, dass die Zahl der Slots für Herren und Damen bei den Profis genau gleich ist und irgendwie beide so in der Größenordnung 50 landen plus die aus den Vorjahren schon qualifizierten. Da gab es dann irgendwie mal lange Zeit eine Diskussion. Verändert man damit eigentlich an der Spitze was oder füllt man nur unten so Haufenverstärker dazu? Die, die eigentlich mit dem Ausgang des Rennens nicht viel zu tun haben werden. Zum einen gibt es natürlich die eine oder andere, die sich wahrscheinlich nie wieder für Hawaii qualifizieren wird und auch mit dem Ausgang des Rennens nicht viel zu tun haben wird. Aber eigentlich ist keine dabei, die irgendwie so komplett nebenher laufen wird.
Eigentlich gehen alle, die nach Hawaii fahren das Gefühl: „Okay, ich habe eine vielleicht nicht sehr realistische, aber ich habe eine Chance, zumindest in die Preisgeld-Ränge, also Top 15 zu kommen.“ Und jede wird sich ihre Strategie auch so zurechtlegen, dass da eine maximal gute Platzierung bei rauskommt. Die werden jetzt nicht auf Zeit gehen, sondern irgendwie auf eine möglichst gute Platzierung und sich danach auch ihre Strategie zusammenschustern.

Denn ich glaube, so jemand wie Daniela Bleymehl hat sicher die Chance, eine Top Ten Platzierung zu erzielen. Wenn die aber mit einer Strategie an den Start geht, dass sie ums Podium mitkämpfen will oder um den Sieg, dann wird das wahrscheinlich eher dazu führen, dass ihr auf der zweiten Hälfte der Laufstrecke komplett die Luft ausgeht und sie dann eben wieder ein DNF oder noch schlimmer einen Krankenhausaufenthalt oder sonst irgendwas hat. Wenn Sie aber eine sinnvolle Strategie hat, sich das Radfahren so einzuteilen, dass sie hintenraus noch gut laufen kann, warum soll sie nicht nochmal in die Top Ten gehen?

Oder eine Laura Zimmermann, die sicher mit ganz vorne nichts zu tun haben wird, weil sie auch nicht so gut schwimmen wird und beim Radfahren auch eher wieder Zeit verliert. Aber wenn die sich eine Strategie zurechtlegt und einen guten Lauf hat, warum soll die nicht ins Geld kommen? Oder die ganz Jungen mit Laura Jansen, die in Frankfurt jetzt schon so einen super Marathon gehabt hat? Also da sind schon so viele dabei, wo man sagen muss, wenn ihr eine realistische Zielsetzung ins Auge fasst und Top 15 bei fast allen ist dann eine realistische Zielsetzung und man hat schon schon wildere Dinge auf Hawaii gesehen als solche Sachen.

Ich glaube, letztes Jahr ist das beste Beispiel, Sodaro mit ihrem zweiten Iroman, die man jetzt sicher – für Top Ten sowieso – vielleicht fürs Podium auf der Liste hat. Aber dass die da vorne so ein abzieht und so souverän das Rennen gewinnt, das hat, glaube ich kaum jemand auf dem Zettel gehabt. Und genauso kann halt bei vielen anderen auch an einem super Tag so etwas vielleicht entstehen.
Und insofern ist das, dass Frauen-Rennen nicht nur von der Zahl der Teilnehmerinnen tiefer geworden, sondern eben auch von der Leistungsfähigkeit. Und von denjenigen, die da komplett rausfallen, hätte ich jetzt gesagt, ist die Zahl nicht größer als das, was es vor fünf oder zehn Jahren, wo die Felder kleiner waren, der Fall war. Dass ist ein Effekt und der andere Effekt, der passiert ist, ist, dass wir sehr viel mehr Frauen haben, die richtig Profi-Triathlon mit allen Facetten machen von Rad Position, von Ernährung über das Jahr hinweg, Ernährung während des Rennens, von der exakten Vorbereitung beim Schwimmen, von dem Feintuning der Ausrüstung, von dem, was dann eben auch hintenraus an Ergebnissen kommt und an Risiken, die man bereit ist zu gehen während des Rennens. Da hast du halt früher, ich sag mal zwei, drei gehabt und jetzt hast du halt einen Kreis, wo, wo es schon fast schwerfällt, irgendwo eine sinnvolle Grenze zu ziehen, irgendwo 6-10, so in der Größenordnung, das ist ja so die die Anzahl der Athletin, die man auf dem Zettel haben muss, wenn man über über Sieg diskutiert.
Und auch das ist was, was sich in den vergangenen Jahren sehr viel verbreitert hat. Also die Spitze ist breiter geworden und die Spitze ist auch tiefer geworden in den letzten Jahren. Und das ist eigentlich toll zu sehen, dass man weg ist von dem „Ja, eigentlich kann nur A, B oder vielleicht C gewinnen“, sondern dass man sich eigentlich jetzt schon Mühe geben muss, irgendwann die Liste zu schließen und nicht nicht irgendwie 20 Namen aufzuzählen.

Schorsch: Ja, es gab ja Zeiten, da war quasi im Vorfeld morgens klar: „Okay, Chrissie Wellington startet nicht, weil sie krank ist und dann war schon klar Mirinda Carfrae wird das Rennen gewinnen.“ Das wird glaube ich extrem spannend dieses Jahr. Wie sich das auch dann entwickelt im Laufe des Rennens.

Lotta: Aber trotzdem hast du ja auch in deinem Rating Report so eine Auswertung, wo man sieht, dass diejenigen, die gewonnen haben, vorher entweder schon auf dem Podium waren oder eben im Fall von Chrissie Wellington und Chelsea Sodaro halt als Newcomer da irgendwie reingepfuscht sind. Und das waren ja wirklich Ausnahmetalente! Würdest du sagen, dass diese Tendenz immer noch gültig ist, dass es wahrscheinlich jemand ist, der schon mal weit vorne war? Oder glaubst du, dass jetzt zum Beispiel Taylor Knibb oder so jemand, der eben komplett neu ist, da eine realistische Chance hat?

Schorsch: Das wäre ja wieder die Rookie-Regel.

Thorsten Radde: Ja, ja genau. Als Rookie kann man nicht gewinnen (ironisch). In der Vergangenheit war es tatsächlich so, dass genauso wie du gesagt hast, entweder man hat vorher schon mal gewonnen oder man war im Jahr vorher auf dem Podium. Vielleicht Top vier gab es dann auch noch mal so ein paar, Aber im Prinzip ja. Das Podium des Vorjahres plus die, die schon mal gewonnen haben, das war die einfache Favoritenliste, da haben wir es ja aber auch schon, ich glaube fünf oder sechs Namen, die dann dafür theoretisch in Frage kommen können.

00:48:53:09 – 00:49:15:14
Thorsten
Also ganz so, so weit schränkt es dann auch mehr ein. Und ich glaube auch, dass das in den letzten Jahren, na sagen wir zumindest so ein bisschen weniger Gewicht hat. Eine der anderen Analysen, die auch im Report mit drin ist, ist Ich habe mal geschaut, wie viel durchschnittliche Starts haben diejenigen, die an der Startlinie stehen, eigentlich vorher schon mal bei einer WM gehabt?

00:49:15:17 – 00:49:35:22
Thorsten
Und da sieht man sowohl bei den Herren als auch bei den Damen, dass die Zahl irgendwie radikal runtergegangen ist. Es waren mal drei im Schnitt, also einmal WM Starts, die die Teilnehmer vorhatten und das ist jetzt irgendwie auf unter zwei runtergegangen. Das macht für mich auch so ein bisschen klar, auch wenn man sich die Sieger der letzten Jahre anguckt.

00:49:35:24 – 00:50:06:07
Thorsten
Mit einem Gustav in mit Christian Blumenfeld, mit mit auch TLC, das irgendwie ja, dass das Erfahrungs Moment, na sagen wir zumindest weniger wichtig wird, als es in der Vergangenheit mal war. Ich glaube, es spielt nach wie vor eine Rolle und es spielt sicher eine Rolle für diejenigen, die noch überhaupt gar keine Erfahrung gehabt haben. Aber ich glaube auch, dass man sehr viel mit einem guten Team und mit einer guten Einstellung und mit einer guten Vorbereitung auf das, was da passiert, abdecken kann.

00:50:06:09 – 00:50:32:15
Thorsten
Wenn ich mir jetzt ein Jersey so angucke, die hatten Coach Daniel plus, der als als Coach schon einen extrem guten Namen hat, der aber nebenbei auch den immer noch den Tag Rekord auf auf Kona hält, der einfach von sich aus auch einen Erfahrungsschatz mitbringt und den dann eben auch an eine TLC weitergeben kann. Inwieweit die das tatsächlich in der Lage ist aufzugreifen.

00:50:32:15 – 00:51:02:21
Thorsten
Gut, letztes Jahr hat gut geklappt, aber viele ja, es hilft sicher da jemanden im Umfeld zu haben, der einem da der die richtige Einstellung vermittelt. Natürlich ist aber eigene Erfahrung immer noch mal noch ein Tick wertvoller, als als nur von außen berichtet zu bekommen. Aber ich glaube viel mehr von den von den Damen, die da starten, sind eben auch in der Lage mit solchen Informationen, die sie bekommen, diese sinnvoll einzusetzen und sich daraus dann auch eine Strategie zusammenzubasteln, die funktionieren kann.

00:51:02:21 – 00:51:23:12
Thorsten
Natürlich muss man dann am Renntag immer noch mal abliefern und eine 52 in Kona zu laufen. Das muss man halt auch entsprechend vorbereitet haben und das kann man nicht nur mit guter mentaler Einstellung machen. Aber dass sie eine 52 letztes Jahr laufen konnte. TLC ist für mich eben auch ein Zeichen, dass sie das Rad entsprechend angepasst hat und sich da entsprechend schlau verhalten hat.

00:51:23:12 – 00:51:46:02
Thorsten
Man hat auch gesehen letztes Jahr, wo sie dann anfing in den Verpflegung stellen zu gehen, dass das jetzt nicht ein Zeichen dafür war, dass sie, dass sie platt war, sondern einfach ein kalkuliertes Ich muss mit. Ich kann mir jetzt auch extra Zeit nehmen, um mich runter zu kühlen und um die Verpflegung aufzunehmen und ein Eis zu nehmen und Getränke zu nehmen und trotzdem noch schnell unterwegs zu sein.

00:51:46:05 – 00:52:02:03
Thorsten
Und das, das war schon eine Reife in der Exekution während des Rennens, die man bei einem Rookie eigentlich nicht so nicht so unbedingt kriegt. Ob Chelsea bei Chelsea das letzte Jahr gesehen? Ob Taylor das dieses Jahr hinkriegt, müssen wir mal gucken.

00:52:02:05 – 00:52:25:04
Schorsch
Ja, ja, also sie wirkt. Sie wirkt jedenfalls in ihren Videos extrem gelassen und und vielleicht schon ein Stück weit naiv. Ich wenn. Wenn da glaube ich, eben ein Faktor wirklich durchschlägt, ist das halt das, dass sie nichts zu verlieren hat und b da auch völlig unvoreingenommen und wahrscheinlich ja naiv rangeht und es halt einfach macht. Und wenn’s klappt, ist es geil und wenn nicht, dann halt nicht.

00:52:25:06 – 00:52:44:00
Thorsten
Ja, glaube ich gar nicht mal ich glaube schon, dass sie, sonst würde sie das glaube ich nicht machen, so vor Paris auch mit dem Gefühl hingeht nach Kona. Aber ich kann hier noch mal was ganz Besonderes auf die Beine stellen. Und wenn sie nicht das Gefühl hätte, in der Lage zu sein dazu. Ich glaube nicht, dass sie das Risiko eingehen würde.

00:52:44:03 – 00:53:05:29
Thorsten
Vielleicht jetzt mit einem Start in Kona und einem Verausgaben in Kona, ihr Paris im nächsten Jahr ja zu riskieren. Also ich glaube schon, dass da sehr viel Überlegung auch im Spiel sind und auch so so Grenzziehung dabei sind. Was, was kann ich, was möchte ich riskieren und wo ist vielleicht auch eine Grenze, die ich für mich nicht bereit bin zu überschreiten.

00:53:05:29 – 00:53:23:25
Thorsten
Ob es im Rennen, dann klappt das ja wieder was ganz anderes, aber. Also so nach dem Motto auch ich guck mal, was passiert. Ich glaube, ganz so wird sie doch nicht rangehen. Das ist so ein bisschen das Image, was sie nach außen trägt. Aber ich glaube, da ist im Hintergrund schon sehr, sehr, sehr, sehr viel an Vorüberlegungen und Strategie setzung dabei.

00:53:23:28 – 00:53:26:20
Thorsten
Ja, ja, aber da ist sie aber gut überspielt.

00:53:26:22 – 00:53:48:03
Schorsch
Ja, das kann auch sein. Es gab ja aber auch schon so die Fälle, wo, wo Leute halt auch auf die Insel kamen ohne Ich weiß von Daniela rief ihr hat man wohl nicht gesagt, was für ein großes Rennen das ist, als sie das erste Mal da war, wo, wo halt Leute wirklich auch so gar nicht wussten, was was, was wäre es, wenn ich hier gewinne, sondern die da wirklich?

00:53:48:03 – 00:54:10:12
Schorsch
Dann sehr naiv und dann vielleicht auch mit viel weniger Druck daran gegangen sind. Und ich, ich glaube, sie hat jetzt nicht den Druck, da irgendwas erbringen zu müssen. Sie ist sehr jung, sie kann eigentlich sowieso nur gewinnen, wenn sie da startet. Klar, wenn sie sich völlig verausgabt, ist es vielleicht ein Problem, was Paris angeht. Aber auch da, denke ich, waren viele mit der mit der Entscheidung einverstanden.

00:54:10:12 – 00:54:27:15
Schorsch
Sonst hätte man ihr wahrscheinlich gesagt, sie soll da lieber nicht starten. Aber sie hat glaube ich schon noch dieses, dieses Momentum der Unbeschwertheit auf ihrer Seite, die vielleicht viele andere gerade nicht haben. Die haben ja auch bei der WM so um den Titel mitgekämpft haben.

00:54:27:18 – 00:54:49:24
Thorsten
Ja, aber die Frage, die, die sich dann für Hawaii stellt, so eine Unbeschwertheit, die nutzt sich halt auch in einem Rennen wie Hawaii sehr schnell ab. Und ob die jetzt acht 1/2 Stunden anhalten kann oder ob du irgendwann nach sechs Stunden oder nach der ersten Hälfte des Laufens oder so irgendwann tatsächlich mal so richtig Christ Das muss mal sehen.

00:54:49:26 – 00:55:11:25
Thorsten
Ja, ja, ja, klar. Aber also bei Taylor auf jeden Fall ist sie von den Leistungen, beim Schwimmen, beim Radfahren und auch beim Laufen rundum auf der Halbdistanz. Jemand, den man da irgendwo mit in diesem Favoriten Strauß mit mit haben muss. Der Unsicherheitsfaktor bei ihr ist halt wie lange, wie lange geht es gut? Wann fällt sie überhaupt auseinander und wenn ja, wo und wie?

00:55:11:26 – 00:55:38:10
Thorsten
Wie gut ist sie in der Lage oder wie aggressiv bestreitet sie ihr Rennen, wenn sie ja so bestreitet, wie sie das bisher auf Halbdistanz gemacht hat? Oha, ich weiß nicht, wann dann der große Knall kommt, aber es halt ein echtes Spannungsmoment und auch etwas, was so das Rennen insgesamt verändern kann. Dadurch, dass sie dabei ist, schwimmt eine eine Lucy Charles Anders möchte sie vielleicht Taylor beim beim Schwimmen distanzieren?

00:55:38:10 – 00:56:03:19
Thorsten
Oder ist sie vielleicht ganz froh, wenn sie mit Taylor jemanden hat, mit dem sie zu machen, vielleicht zumindest die erste Hälfte der Radstrecke machen kann? Oder will sie lieber vorne rausfahren und geht deswegen das Rennen noch aggressiver an als vorher? Ist es jemand anders dann in der Lage, bei Taylor mitzuschwimmen und vielleicht dann Täler zu nutzen? Kann Daniela Ri vielleicht sich damit dranhängen oder Täler so als als Sprungbrett benutzen oder so?

00:56:03:21 – 00:56:30:21
Thorsten
Also da sind so viele Faktoren dabei, die dann eben nicht nur Taylor und ihr eigenes Rennen sind, sondern jemand, der da auf einmal mit dabei ist. Eben auch das Rennen für die, für die anderen Teilnehmerinnen dann groß beeinflussen kann. Und deswegen eben selbst wenn sie gerade nach der in der zweiten Wechselzone stehen lässt und dann im Wechsel bleibt, trotzdem einen großen Einfluss auf das Rennen haben kann.

00:56:30:24 – 00:56:53:19
Schorsch
Ja, dass das auf jeden Fall. Aber du hast jetzt gerade gesagt, so mit Michelle Sodano letztes Jahr, dass sie eigentlich die Erfahrung nicht hatte und vielleicht über ihren Trainer auch gut instruiert wurde. Aber jetzt habe ich in der Vorbereitung auf das Rennen auch gehört und hat mir in den letzten Jahren auch mitbekommen, dass die Bedingungen auf Hawaii sehr freundlich gewesen sein müssen.

00:56:53:19 – 00:57:20:06
Schorsch
Ich kann mich noch an das 40-jährige Jubiläum erinnern, als alle extrem schnell unterwegs waren, weil kein Wind da war. Meinst du, dass diese, dass diese Entwicklung jetzt mit dass das Leute, die keine Erfahrung haben, auch gewinnen können, damit auch ein Stück weit zu tun hat? Und wenn dann die, sagen wir mal die Insel an einem Renntag wieder extrem unfreundlich ist, sich das alles wieder verändert und dann so ein Feld komplett durcheinander geworfen wird.

00:57:20:06 – 00:57:26:12
Schorsch
Und dann gleich im Anschluss hast du das Wetter dann so in dem Sinne auch in deinem Racing Report mit drin?

00:57:26:14 – 00:57:45:27
Thorsten
Nee, also Meteorologe bin ich noch nicht. Ich glaube, da gibt es andere im Triathlon Zirkus, die man da vielleicht mal so fragen könnte, wo ich mir mal nicht so ganz sicher bin, ist, wenn man ältere Teilnehmer fragt, dann erzählen die ja immer ein Ja damals und ich weiß nicht 94, da hat der Wind richtig geblasen und da haben wir uns kaum auf dem Rad halten können.

00:57:45:27 – 00:58:06:27
Thorsten
Und ich weiß nicht, ob das immer so eine Geschichten sind. So, früher war ja alles besser oder härter oder was auch immer man da machen will. Aber zum Teil kann man das an den Zeiten gerade auf den Ruhezeiten durchaus sehen. Wenn es mal ein Jahr gab, wo die Bedingungen noch härter waren, als sie ohnehin schon sind. Also vielleicht, wo der Wind ein bisschen stärker geblasen hat oder wo sonst.

00:58:07:00 – 00:58:30:05
Thorsten
So ein Effekt, den man gerade jetzt in Profi Feld oft hat, die Fahnen mit Rückenwind nach Harvey hoch, dann dreht der Wind und die fahren mit Rückenwind auch noch wieder zurück, sodass man praktisch den ganzen Tag irgendwie so einen so einen Rückenwind hat. Und das ist natürlich eine ganz besondere klimatische Besonderheit von von Gruner, mit dem es wird am Tag wärmer und dadurch wechseln die Windrichtungen.

00:58:30:08 – 00:59:02:11
Thorsten
Ob das jetzt aber damit zu tun hat, mit Klimawandel und früher war alles viel härter und jetzt ist es ein bisschen weniger heftig geworden. Oder man hat Wind Bedingungen, die eher schnelle Zeiten machen, weiß ich nicht, aber zumindest haben wir die letzten Jahre keinen keine so richtig Extrembedingungen gehabt und extreme Bedingungen sind ja immer etwas, wo entweder der komplett naive Athlet einen Vorteil hat, weil es den einfach nicht stört, dass es jetzt so windet und der gar nicht weiß, dass es jetzt irgendwie ultra hart ist und letztes Jahr viel leichter war.

00:59:02:13 – 00:59:31:11
Thorsten
Zum anderen aber auch die, die erfahreneren Athleten so ein bisschen bevorzugt, weil die halt wissen halt, heute ist es ein bisschen, ein bisschen heftiger, als es die letzten Jahre hatte. Vielleicht muss ich jetzt mal eine Gruppe ziehen lassen oder vielleicht kann ich halt nicht auf einen vier 40er Radsport schielen, sondern muss auch vier, 45 machen. Ich weiß nicht, inwieweit die Athleten da tatsächlich dann jetzt auch so eine Zeiten im Hinterkopf noch haben, oder ob eh die meisten irgendwie mehr oder weniger stupide auf ihren Gradmesser schielen.

00:59:31:11 – 00:59:58:16
Thorsten
Und dann eben ihre 200, ich weiß nicht, 60 Watt, die dann wahrscheinlich treten, relativ stupide durchziehen. Und ob jetzt der Wind ins Gesicht bläst oder nicht, ist für die Überzahl ja ziemlich Banane. Also da kann sein, dass einfach modernerer Ausrüstung so ein bisschen das, dass die spektakulären hochgehen so ein bisschen minimiert oder dass die Bedingungen halt insgesamt leichter sind.

00:59:58:18 – 01:00:09:22
Thorsten
Aber es könnte sein, dass wenn man mal wieder ein Jahr hat, wo der Wind so richtig heftig bläst, dass das auch das Rennen noch mal ein bisschen anders entwickeln, sich entwickeln lässt.

01:00:09:25 – 01:00:34:22
Lotta
Ja, also extrem spannend, die ganze Geschichte, auch mit der Professionalisierung. Eigentlich wird ja jedes Jahr gesagt, es war noch nie so toll und noch nie so professionell. Wir haben jetzt so viele Möglichkeiten Carbon, Schuhe und Windkanal und alles Mögliche. So zwei Fragen, die aus meiner Sicht immer wieder aufgeworfen werden, sind ja die Wer ist eigentlich der beste Sportler, Schwimmer, Radfahrer oder Läufer?

01:00:34:22 – 01:01:13:11
Lotta
Und eben im letzten Jahr hat sich so ein bisschen gezeigt Eigentlich muss man Triathlet sein und nicht eins von allem. Und die zweite Frage ist ja Kommen jetzt die jungen Wilden und überholen die Alten? Oder haben die, die mit Erfahrung auf die an diesem Rennen teilnehmen, eigentlich doch ein Vorteil? Ich glaube, das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass es jetzt zum Ersten Mal so ist, dass man wirklich sehr gute Junge und sehr gute Alte hat und dass vielleicht in den Neunzigern zum Beispiel noch nicht so stark der Fall war und man jetzt zum Ersten Mal so Aussagen darüber treffen kann wie Wie gut kann man eigentlich noch werden im Alter und wie gut kann

01:01:13:11 – 01:01:17:24
Lotta
man schon sein, wenn man noch jung ist? Verstehst du, was ich meine?

01:01:17:27 – 01:01:37:00
Thorsten
Ja, ich mache erst mal die erste Frage. Also was? Was die letzten Jahre relativ klar gezeigt haben, ist man kann es sich nicht mehr leisten, eine eine richtige Schwäche zu haben. Früher war es vielleicht möglich, selbst wenn ich zehn Minuten 15 Minuten Rückstand nach dem Schwimmen gehabt habe, trotzdem noch, na sagen wir zumindest mit aufs Podium zu fahren.

01:01:37:02 – 01:02:02:05
Thorsten
Ich glaube, die Zeiten sind vorbei. Das macht jetzt auch so jemanden wie Daniela bei mir unheimlich schwer, die beim Schwimmen da schon meistens aus der Verlosung raus ist und dann nicht mehr in der Lage ist, das mit ihrem starken Radfahren entsprechend auszugleichen. Irgendwie so alles, was hinter Anne Laura irgendwie so aus dem Wasser kommt. Gerade weil vorne dann eben auch eine gewisse Gruppendynamik trotz Windschatten Regel entsteht.

01:02:02:07 – 01:02:23:28
Thorsten
Die haben es extrem schwer, zumindest bis ganz nach vorne zu kommen für eine Top Ten. Ja, da kann es immer noch mal reichen. Aber für ganz vorne Podium und so, das wird unheimlich schwer. Und das ist heutzutage eigentlich kaum noch möglich. Einfach weil auch viele Athleten vorne sind, die einfach dann ein rundes Paket haben und dann einfach sich nicht mehr die Schwächen erlauben.

01:02:24:00 – 01:02:54:10
Thorsten
Selbst eine Daniela rief, die man ja immer irgendwie als als schwächere Läuferin im Hinterkopf hatte, ist jetzt in Routen zwei 51 gelaufen. Also auch da kann man sagen, da kann man jetzt auch nicht mehr davon ausgehen, dass die auf jeden Fall eine Lücke, dass jede Lücke zu Daniela fast zugelaufen werden kann. Weil wenn eine 52 läuft und Daniela zehn Minuten Vorsprung hat, ja, ich glaube unter drei Stunden müssen wir Daniela dann auf jeden Fall auch in Hamburg in Ruhe zu Ende zutrauen.

01:02:54:10 – 01:02:55:24
Thorsten
Dieses Jahr, ja.

01:02:55:26 – 01:03:18:25
Schorsch
Ja, ja, das. Aber interessanterweise hast du. Wir haben es natürlich auch, wenn du so weit vorne siehst. Interessanterweise hast du Anne als nicht nicht Schwimmerin, würde ich jetzt mal sagen, weil sie hat ja auch echt spät angefangen. Trotzdem aber eigentlich schon sehr weit vorne gesehen. Sie hat glaube ich, die größte Wahrscheinlichkeit deiner Meinung nach aufs Podium zu kommen.

01:03:18:27 – 01:03:49:18
Thorsten
Ja, also bei Anne ist halt der Sachverhalt, dass du Annes Rennen eigentlich nicht anne ist im Race Modus, bis sie die Ziellinie überquert und sie nimmt dann zwar vielleicht zwischendurch mal wahr. Oh, ich bin jetzt hier x Minuten hintendran, aber das interessiert sie dann eigentlich gar nicht mehr. Die läuft. Ich glaube, die hat auch wenn sie eine halbe Stunde Rückstand nach nach dem Radfahren hat, läuft sie immer noch eine 52 in Kona, weil sie das einfach toll findet, da alles aus sich raus zu holen.

01:03:49:21 – 01:04:16:24
Thorsten
Und insofern ist Anne für mich jemand, die in den letzten Jahren eigentlich so gleichmäßig vorne dabei war, dass das, dass sie die besten Chancen hat für mich aufs Podium zu kommen. Anders als nur Daniela, wo du entweder hop oder top bist oder wurde bei Daniela sagt, wenn sie ein guten Tag hat, dann oder die Wahrscheinlichkeit, dass Daniela sagen wir zweite wird, ist eigentlich geringer, als dass sie irgendwo ganz außerhalb des Podiums ist.

01:04:16:24 – 01:04:26:19
Thorsten
Weil wenn sie ein guten Tag hat, dann haut sie alles in Grund und Boden. Wenn sie einen schlechten Tag hat, dann wird sie Neunter. Aber so ein Ergebnis dazwischen ist so schwer vorzustellen bei ihr.

01:04:26:20 – 01:04:28:17
Schorsch
Ja, das stimmt ja.

01:04:28:19 – 01:04:54:00
Thorsten
So, und insofern ist dann Anne für mich diejenige, die einfach da ja, auch wenn sie auf der Kurzstrecke immer Prügel bekommen hat beim Schwimmen auf der Langstrecke. Ich weiß ja, ob sie einen besseren Zugang zum Schwimmen gefunden hat, seitdem aber auf jeden Fall nicht mehr die Rennen so weit verliert, dass sie ganz hinten im Feld außen aus dem Wasser kommt, sondern eigentlich da relativ gut dabei ist und dann eben das lang genug ist, dass sie dann immer noch genügend machen kann.

01:04:54:03 – 01:04:54:29
Thorsten
Ja.

01:04:55:01 – 01:05:06:03
Schorsch
Aber ich glaube, sie arbeitet einfach am allermeisten am Schwimmen. Sie hat im Interview erzählt, sie geht, glaube ich, jeden Tag schwimmen und wenn sie da aufhört, dann verliert sie auch sofort wieder. Also ich glaube, da ist auch mental der Fokus extrem drauf.

01:05:06:05 – 01:05:27:27
Thorsten
Ja und ich glaube auch für sie war das auch dann wieder so ein positiver Zyklus. Wenn du merkst, du arbeitest dran und du machst Fortschritte und bist halt ganz anders in der Situation drin, als sie es auch für kurze Distanz war. Bei der kurze Distanz war es für sie halt immer nur Oh Gott, wenig Zeit verlieren und dann aber so schnell Radfahren, dass man vielleicht noch hat Chance hat, mit dem Lauf was zu machen.

01:05:27:29 – 01:05:44:06
Thorsten
Da hat sie jetzt hier bei der Langdistanz ja eine ganz andere Situation. Sie ist eigentlich immer gut dabei nach dem Schwimmen, dass sie auf jeden Fall eine sinnvolle Gruppe zum Radfahren hat, wo sie jetzt nicht die ganze Zeit mitfahren muss, sondern ihren Rhythmus fahren kann und in der Gruppe eine Zeit lang mitfahren kann, wenn es ihr gut geht.

01:05:44:06 – 01:06:10:04
Thorsten
Hintenraus noch mal ein bisschen Druck machen und trotzdem noch die, die Lautstärke hat. Also da ist einfach auch eine ganz andere, ja ein positiver Feedback dabei für sie, dass es sich lohnt und dass sie die Ergebnisse auch sieht. Ich arbeite am Schwimmen und ich habe was davon, mir noch mal auf die Frage zurückzukommen, die du gestellt hat, ist Lotta Haben wir, haben wir mehr junge Athletinnen als früher?

01:06:10:06 – 01:06:38:22
Thorsten
Weil da ergibt sich für mich ein relativ klarer Split zwischen dem, was du bei den Herren gesehen haben in den letzten Jahren und dem, was bei den Damen haben. Bei den Herren hatten wir für mich jetzt dieses Jahr ganz klar mit mit Sam Ludlow, 24, jüngster Ironman Sieger bei den Herren überhaupt, so die Untermauerung dessen, dass der Generationswechsel aus der Kienle Frodeno Generation, dass der jetzt eigentlich vollzogen ist.

01:06:38:24 – 01:07:03:11
Thorsten
Wir haben kaum noch jemanden dabei, die, die älter sind letztes Jahr, was auch extrem dieses Jahr noch mal da war Patrick mit sechs oder 37, dieses Jahr mit Abstand der älteste Athlet auf dem Podium. Aber bei den Damen haben wir das noch nicht so, da sind die ganzen Älteren mit 363738 ane, mit 40 dann sogar noch diejenigen, die vorne sind.

01:07:03:11 – 01:07:24:16
Thorsten
Und wir haben eigentlich kaum jemanden mit unter 30, die hier eine Rolle spielen können. Lucy ist fast die Jüngste, ich glaube, die ist 30 geworden dieses Jahr mit 31, Matthias mit 32, das sind eher so die jüngeren Spieler dabei. Und der Switch aus dieser Daniela rief Generation, die zwar ewig dabei ist, aber ja auch erst 36 ist, zu den noch Jüngeren.

01:07:24:23 – 01:07:47:22
Thorsten
Der hat bei den Damen noch nicht so richtig stattgefunden. Und ich sehe auch noch nicht so die Generation der 24 25-jährigen, die jetzt irgendwie den Sport komplett aufmischen. Da ist Taylor fast so der einzige Name, der einem da so im Moment einfällt. Ich glaube, da wird in den nächsten Jahren was passieren. Aber ich glaube, bei den Damen zumindest haben wir das die letzten Jahre so noch nicht gesehen.

01:07:47:22 – 01:08:05:10
Thorsten
Und kann gespannt sein, wer da so die nächsten Zeit hochkommt, die dann mit 23 den ersten einen Sieg einfährt und dann nach Kona kommt und da dann den den den alten Damen zeigen will, wie den Triathlon jetzt der in der modernen Zeit geht, dann mal gucken, was da kommt.

01:08:05:13 – 01:08:17:12
Lotta
Ja, also ich denke, das hängt natürlich auch damit ab, was da an Nachwuchs kommt. Da sind ja schon einige in den Startlöchern. Aber wie man immer hört, wollen die sich auch ein bisschen Zeit lassen, bis sie eben auf eine längere Distanz gehen.

01:08:17:14 – 01:08:44:02
Thorsten
Ja, man muss auch mal gucken, was die letzten Jahre halt auch extrem passiert ist, dass die Distanz ja an Attraktivität gewonnen hat. Dadurch, dass die mit auf dem auf in der Szene erschienen ist und sehr viel Geld in Distanzen steckt, ist natürlich auch die der Anreiz, relativ schnell auf die Langdistanz zu wechseln, weil nur dort das wahre Geld verdient wird und die wahre Aufmerksamkeit erzielt wird So ein bisschen geringer geworden.

01:08:44:02 – 01:09:04:01
Thorsten
Aber es gibt halt einen ganzen Schwung an Athleten, die sich gut auf der also auch Athletinnen und Athleten, die sich auf der Distanz gut einrichten können und dort gut Geld verdienen können und vielleicht dann auch so ein paar andere, wo man sagen müsste, die wären vielleicht besser auf Distanz geblieben, die es dann aber auch aus finanziellen Überlegungen heraus gemacht haben.

01:09:04:04 – 01:09:27:21
Thorsten
Doch noch auf die Langdistanz zu wechseln. Vielleicht, da weniger Druck ist, als wenn. Ich denke mal so ein Michi Reload, der auf der Distanz einfach super unterwegs war, zweimal kurz, zweimal drei Weltmeister war und irgendwie dann auf eine Langdistanz gewechselt ist und da nicht so recht Fuß gefasst hat. Weder auf der einen noch auf der anderen Strecke. An die drei so ein bisschen ähnlich, der war auch ein extrem starker Athlet auf der Mittel Distanz.

01:09:27:23 – 01:09:48:18
Thorsten
Der hat zwar auch das eine oder andere Rennen auf der Langdistanz jetzt gewonnen, aber sicher nicht so ein so ein Level gehabt, wie er mal auf der Mittel Distanz hatte. Vielleicht bleiben solche Athleten dann eben eher auf der Mittel Distanz. Und dann sind eben nicht nur Athleten, die, die es nicht geschafft haben, auf der Langdistanz was zu werden, sondern eben auch viele dabei, die dann ja den Schritt vorhin gemacht hatten.

01:09:48:18 – 01:10:09:14
Thorsten
Gustav Christian Blumenfeld Wenn die halt auf der auf der Mittel Distanz bleiben und nicht auf die Langdistanz gehen, also mal gucken, wie viel da, ob da so ein bisschen der Nachwuchs Strang abgeschnitten oder eingedämmt wird. Aber es wird wird spannend die nächsten Jahre, wer da kommt und wo die dann ihre Erfolge feiern werden.

01:10:09:17 – 01:10:31:15
Schorsch
Ich finde, ich finde es auch interessant, wenn man jetzt anschaut, so ein Magnus Detlef, der extrem jung ist und extrem gut auf der Langdistanz, wie sich das entwickelt mit der Zeit, weil es gibt es gibt ja einige, die sagen Ah, ich lass mir mit der Langdistanz Zeit, weil da braucht man ja auch eine körperliche Entwicklung. Und ja, auf der anderen Seite, wenn man, wenn man den Sprung dann so früh macht.

01:10:31:17 – 01:11:03:23
Schorsch
Wie lange macht der Körper das dann mit? Das kann man jetzt auch noch nicht absehen. Ich meine, das ist auch immer extrem individuell, aber man wird wahrscheinlich in zehn Jahren sagen können Na, ist es vielleicht doch besser, mit der Langdistanz zu warten, so bis man 26 28 ist und nicht gleich keine Ahnung, mit 24 da in die Vollen zu gehen oder oder man wird sehen, das ist auch sehr früh möglich und diese Athleten können dann trotzdem zehn Jahre auf der Distanz erfolgreich sein, weil das kann man ja jetzt auch noch nicht absehen, nur weil die jetzt gewonnen haben, dass sie halt in fünf Jahren körperlich immer noch in der Lage sind, vorne mitzuspielen.

01:11:03:25 – 01:11:28:02
Thorsten
Ja, und ich glaube auch nicht, dass die Trainings Herausforderungen so extrem unterschiedlich sind zwischen der Distanz und einer Langdistanz. Ich glaube, vom Umfang her werden die vergleichbar viele Stunden trainieren. Musst du heute einfach, wenn du da in der Spitze mitarbeiten willst. Und vielleicht ist dann Langdistanz, das Training, vielleicht auch einen Ticken weniger belastend, weil du weniger Intensität brauchst, um trotzdem gut zu werden.

01:11:28:09 – 01:11:54:21
Thorsten
Also das ist ein ganz schwieriges Feld und ich glaube, die wir werden in den nächsten Jahren einfach sehr viel mehr eine Spezialisierung noch sehen, die sich tatsächlich auf jetzt nicht nur kurz oder lang, sondern eben kurz, mittel oder lang fokussiert. Und und ja, vielleicht mal in die in die angrenzenden Strecken reinschnuppern, aber eher dann so, als Herausforderung, die man noch mal nebenbei braucht.

01:11:54:23 – 01:12:12:09
Schorsch
Oder? Oder tatsächlich auch einfach mal zu gucken, ob es einem liegt. Das ist ja manchmal dann auch so der Fall. Manche merken ja dann auch erst Ach, ich bin eigentlich ziemlich gut auf der Langdistanz, obwohl ich jetzt die ganze Zeit auf der Kurz Distanz unterwegs war. Anne ist ja so ein Beispiel. Die war nur einmal nicht auf dem Treppchen 2018 Bei Ihrem Ironman.

01:12:12:15 – 01:12:29:13
Schorsch
Genau. Und danach immer auf dem Treppchen. Das spricht ja dann schon auch dafür. Auch wenn sie, wenn sie eigentlich sagt Ah, das lange ist nicht so ihrs. Es scheint es ja. Also die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache. So, von daher ist es manchmal vielleicht dann auch ein Antesten und gucken, ob es einem liegt.

01:12:29:15 – 01:12:51:07
Thorsten
Ja, glaube ich auch. Und auch Magnus. Detlef sagt ja von vornherein klar, Distanz ist nix für ihn. Er will wenn, dann die Langdistanz machen. Fred Funk Genau andersherum unterwegs. Der sagt Ich jetzt erst mal in Ruhe meine Distanz und werd da langsam besser und langsam besser. Und wenn ich auf die Langdistanz wechsel, dann ist ein Magnus Detlef, obwohl er ein Jahr jünger ist als Fred, schon wieder weg vom Fenster.

01:12:51:14 – 01:13:15:15
Thorsten
Mal gucken was das wird und wie das ausgeht. Aber ich finde es interessant, auch während er jeweils im Hintergrund ist. Und wer als Coach dann die Entscheidungen mit beeinflusst und dann die Athleten auch steuert. Und ich würde auch einem Magnus natürlich wünschen, dass er ja eine langfristige im Sport hat, weil weil es einfach auch auch geil ist, was er da an an Leistung vorne raus zeigt.

01:13:15:18 – 01:13:37:15
Thorsten
Aber man hat halt so seine seine Befürchtungen, dass das eventuell sein könnte, was ihn nach zwei Jahren ausgelaugt hat und dann von der Bildfläche verschwindet. Genauso wie man bei den Norwegern ja auch mal sich so fragt wie lange soll das eigentlich noch gut gehen? Ihr Drei Wochen? Drei Wochenenden ihr Rennen machen? Da muss doch auch irgendwann mal die Luft raus sein und der Stecker gezogen sein.

01:13:37:15 – 01:13:41:26
Thorsten
Aber toi, toi, wir hoffen, dass die noch eine Weile dabei sind.

01:13:42:01 – 01:14:06:28
Schorsch
Ja, das sind Sachen, die wird, die wird die Zeit dann zeigen, dass das trifft ja auch auf deinen Report zu. Wir werden es erst am 14 abends oder dann am 15 wissen, wie sich das Rennen entwickelt hat. Aber natürlich wollen wir von dir den Tipp haben. So was? Was? Was ist dein? Dein Tipp für fürs Podium oder für das Rennen?

01:14:07:06 – 01:14:13:01
Schorsch
So grob? Wie wird sich das entwickeln? Und wen siehst du tatsächlich mit der Siegchance?

01:14:13:04 – 01:14:17:04
Thorsten
Willst du jetzt die Daten technische haben oder meine persönliche?

01:14:17:07 – 01:14:19:03
Schorsch
Die Pferde? Die persönliche, die persönliche?

01:14:19:03 – 01:14:24:21
Lotta
Weil die Daten kann man sich ja einfach runterladen. Ja noch mal nachlesen.

01:14:24:24 – 01:15:00:18
Thorsten
Die persönliche ja, also ich habe zwei persönliche Präferenzen. Das eine wäre, ich würde es Daniela unheimlich gönnen. Nach der Leistung in Roth, die sie gezeigt hat, wo sie irgendwie alle in Grund und Boden gestampft hatten, ähnliches Rennen auch noch mal auf Kona zu zeigen. Sie hat die letzten Male auf Kona irgendwie immer nur auf die Nase bekommen und hatte zwei nicht so gute Rennen und zwischendurch sind dort superklasse in Roth total klasse und was, was mich bei ihr in Roth so beeindruckt hat, ist, dass sie da auf mich ein sehr relaxten, entspannten Eindruck gemacht hat.

01:15:00:24 – 01:15:24:23
Thorsten
Also sie war irgendwie vom Kopf klar, was sie wollte, aber sie war sicher fokussiert auf das Rennen, aber ich habe sie nie so freundlich auf Leute zugehen sehen, wie das in Roth war. Sie ist da. Also wenn. Wenn sie in einer Interviewsituation ist, ist sie immer der, der so ein bisschen gefühlte Medienprofi. Sie weiß genau, mit wem sie was was für sie machen soll.

01:15:24:26 – 01:15:48:24
Thorsten
Aber sie war nie jemand, der irgendwie so auf Leute zugegangen ist. Und das habe ich in Rot irgendwie ganz überraschend bei ihr anders erlebt. Und da, da hat man gemerkt, sie ist irgendwie mit sich im Reinen vor dem Rennen, weiß, was sie will. Sie freut sich aufs Rennen, aber sie spürt nicht diesen unglaublichen Druck, jetzt hier gewinnen zu müssen, weil ich glaube, vor Roth war sie auch nicht so unbedingt diejenige, die ganz vorne war.

01:15:48:24 – 01:16:12:27
Thorsten
Dann hat sie das Statement gemacht Ich habe euch nur ein bisschen gezeigt, was in mir drin steckt in Kona. Und da hat man so gemerkt, so, da haben so ein paar von den anderen so einmal tief Luft geholt und gesagt Na, wenn wir noch mal sehen, was da jetzt tatsächlich Sonntag passiert. Und so ein Gefühl würde ich ihr für für Kona auch noch mal wünschen, weil wenn Daniela in Form ist und Daniel einen guten Tag hat, dann glaube ich, haben wir die beste Daniela.

01:16:13:04 – 01:16:41:05
Thorsten
Vielleicht haben sie sie in Rot gesehen, aber zumindest in einer vergleichbaren Form In Kona noch nicht. Und das würde ich einfach noch mal wünschen, dass sie so ein richtig geiles Rennen liefern kann. So Chrissy Wellington in ihrem letzten Rennen, wo sie sagt Ich habe jetzt noch mal alles rausgeholt und alles liegen gelassen und das war einfach nur mal so und so ein Erlebnis würde ich, egal wem von den wünschen, dass sie so ein so ein Rennen haben, wo sie sagen Ja, besser geht es für mich persönlich dann auch nicht mehr.

01:16:41:07 – 01:17:01:24
Thorsten
Anne würde ich das auch total gönnen. Ich glaube bei einer Anne wird es drauf hinauslaufen, wie das Rennen insgesamt für sie läuft und ob sie in der Lage ist, dann einen Rückstand zu haben, den sie beim beim Laufen zulaufen kann. Ich würde es Laura Philipp total gönnen, endlich mal mindestens aufs Podium zu schaffen, weil das ist immer das was, was ihr noch so fehlt.

01:17:01:26 – 01:17:21:22
Thorsten
Sie hat dann Podium 70 drei WM 2017 und das ist ihr einziges WM Podium. Und immer dann, wenn große Rennen waren, hat es bei ihr nicht ganz so funktioniert, wie sie sich das erhofft hat. Ich glaube möchte einfach mal richtig in dem Mix sein und da mal so richtig mitmischen und zeigen, dass sie auf jeden Fall in diesen Kreis der Favoritinnen reingehört.

01:17:21:26 – 01:17:39:25
Thorsten
Und da gehört mindestens ein Podium jetzt einfach mal dazu und das würde ich ihr gönnen. Und das hat sie eigentlich auch drauf. Ich glaube, so schlecht wird sie nicht schwimmen. Sie wird relativ schnell in der Gruppe drin sein und dann ein gutes, solides Radfahren zu zeigen, so ähnlich wie in Roth und dann noch einen vernünftigen laufenden drauf, dann kann das auch was werden.

01:17:39:29 – 01:17:57:14
Thorsten
Das werden so meine, meine persönlichen Favoriten. Aber wenn ich jetzt die Liste weiter runter gehe, dann steht einer Matthews, der man eigentlich auch nur Gutes wünscht. Also für es. Es geht relativ schnell, dass man das mal sagt und dann müsste man noch und dann müsste man noch und dann müsste man eigentlich auch noch.

01:17:57:21 – 01:18:00:06
Lotta
Ja, das ist schwierig, aber das ist halt echt.

01:18:00:07 – 01:18:27:10
Thorsten
Echt das Schwierige, weil ja viele der der Damen eben auch nicht nur auf der Rennstrecke beeindruckende Persönlichkeiten sind, sondern auch wenn man den mit den eins zu eins miteinander spricht und insofern da sind jetzt eigentlich fällt mir niemand ein, dem man Schlechtes wünschen würde und ich hoffe einfach, dass wir ein spannendes Rennen haben, wo viele einen guten Tag haben und dann einfach auch bis relativ spät.

01:18:27:10 – 01:18:31:15
Thorsten
Unklar ist, wer es denn nun eigentlich machen wird.

01:18:31:17 – 01:18:33:00
Lotta
Das brauchen wir uns auch sofort.

01:18:33:03 – 01:18:33:29
Schorsch
Weil sie glaube ich.

01:18:33:29 – 01:18:55:03
Thorsten
Piksen sich die alle auch so, dass dann vielleicht auch mal Zeiten rauskommen, wenn die Bedingungen das zulassen, die man so noch nicht gesehen hat. Also ich hab jetzt auch noch mal eine Email hin und her mit mit dann plus gehabt, der auch so sagte Ja, so eine niedrige zwei 50 wird man in jedem Fall laufen müssen. Vielleicht sogar unter 52 in Kona, um um zu siegen, vielleicht sogar aufs Podium zu kommen.

01:18:55:06 – 01:19:05:29
Thorsten
Und das insgesamt auch die die Anforderungen für eine Top sehr viel härter geworden sind, als man das vielleicht noch vor vor fünf oder zehn Jahren hatte.

01:19:06:01 – 01:19:10:12
Schorsch
Da wie Wie siehst du die Chance auf eine Bestzeit?

01:19:10:15 – 01:19:35:03
Thorsten
Die ist gerade in Kona immer sehr davon abhängig, wie das Wetter ist. Du hast es gesagt Dieses, Jahr 2018, wo der Wind irgendwie gar nicht da war, wo wir die fantastischen Zeiten gesehen haben, wo einfach klar war, da haben die Bedingungen das unglaublich schnell gemacht. Umso erstaunlicher war dann, dass Frodo 2009 noch mal einen Strecken Rekord draufsetzen konnte, wo die Bedingungen nicht ganz so doll waren.

01:19:35:05 – 01:20:07:04
Thorsten
Auch die sind ja Geschichte nach 2022, wo die, wo die Norweger noch mal richtig einen rausgehauen haben. Bei den Damen steht immer noch die Zeit von Dani von zwei 18 haben, wenn wir ähnlich gute Bedingungen haben kann das wird es, wird es schneller werden. Ich würde mal andersherum sagen mich würde es stark wundern, wenn wir dieses Jahr nicht zumindest in Laufstrecken Rekorde sehen, weil ich glaube, einfach, dass das Rennen so eng sein wird, dass da irgendjemand so richtig einen raushauen muss, um ganz vorne zu landen.

01:20:07:06 – 01:20:15:14
Thorsten
Und unter zwei 50 in Kona. Joa, das war auch mal eine Zeit lang so, dass das nicht viele Männer gelaufen sind.

01:20:15:16 – 01:20:29:05
Schorsch
Ja, also wir wissen von Anne, dass sie sich ja immer noch wünscht, mal einen richtig guten Lauf zu haben. Vielleicht. Vielleicht ist es ja dann dieses Jahr möglich und dann wär sie vielleicht schon eine Kandidatin, die das schaffen könnte.

01:20:29:07 – 01:20:52:08
Thorsten
Also sie ist auf jeden Fall eine Kandidatin, schon allein aufgrund der Logik. Sie hat schon mal Kona gewonnen. Sie war letztes Jahr auf dem Podium, also hat sie ja mehrere Pluspunkte. Die ihre Favoritenrolle eigentlich untermauern. Also sowohl emotional als auch jetzt aus der aus der Daten sich heraus finden. Und ich glaube auch, also auch da spielt wieder eine Rolle, wenn man jetzt so Dynamik guckt mit Rot.

01:20:52:10 – 01:21:17:10
Thorsten
Daniela hat einfach ein super geniales Rennen gehabt, so richtig eine neue Bestzeit rausgehauen und das wird ihr Rückenwind geben, dass sie es immer noch kann. Ich glaube aber auch, dass das Laura gesagt Wir haben alle Hausaufgaben gekriegt von Daniela in Rot und. Ich glaube auch, dass das die Damen da sehr in sich gegangen sind und tatsächlich jedes Schräubchen noch mal angeguckt haben und jedes Steinchen noch mal umgedreht haben.

01:21:17:12 – 01:21:40:27
Thorsten
Und ich glaube auch, dass das dazu führen kann, dass Anne einen Tick besser ist, dass eine Laura ein Tick besser ist, dass auch diese Dora, die in Rot rausgegangen ist, dass die auch sicher noch mal sich extra hart vorbereitet auf das, was da passieren wird, weil alle genau wissen, wenn Daniela wieder so einen Tag hat, dann müssen wir noch einen Ticken besser sein, um ihr was entgegensetzen zu können.

01:21:40:27 – 01:21:45:09
Thorsten
Weil ich glaube, keine will noch mal Best of the Rest sein. Ja.

01:21:45:12 – 01:22:04:17
Schorsch
Ja, das ist, das ist sicher. Da bin ich auch gespannt, wie sich das Rennen in Rot quasi da auswirkt. Weil wenn man natürlich sagt, die Konkurrenz hätte erst eine Kleinigkeit dem gesehen, was man kann, dann, dann und wann dann quasi so, ist ja nicht schlecht. Aber das Rennen war ja dann nicht annähernd so gut von Chelsea in Rot.

01:22:04:19 – 01:22:23:19
Thorsten
Dann bis ja, wobei ich fand jetzt, Chelsea war zumindest diejenige, die ja beim Laufen auch sehr aggressiv war, bis sie dann raus aus gehen musste. Muss mal gucken, ob sie dann tatsächlich die Ursachen aus dem Weg schaffen konnten, die zum DNF geführt haben. Aber bis dahin lag sie auf Platz zwei und war auch noch schneller unterwegs, als als es Anne war.

01:22:23:19 – 01:22:47:10
Thorsten
Zu dem Zeitpunkt ja, aber ich glaube das wird sie halt auch in in Kona zeigen müssen, wenn sie ein vergleichbar gutes Ergebnis haben will. Es werden jetzt sehr viel mehr einfach auch auf sie gucken und auf sie schielen und ihr Rennen so ein bisschen mehr nach ihr ausrichten, als das ihr letztes Jahr der Fall war. Und insofern kann schon sein, dass sie sehr viel früher sehr viel mehr Druck hat, als sie das letztes Jahr hatte.

01:22:47:13 – 01:22:49:01
Thorsten
Mal gucken, wie sie damit umgehen kann.

01:22:49:04 – 01:22:54:14
Schorsch
Ja, das ist immer quasi der Fluch der Titelverteidigung.

01:22:54:16 – 01:22:55:02
Thorsten
Ja.

01:22:55:04 – 01:22:57:18
Schorsch
Es ist ja nicht, dass ein Fluch.

01:22:57:20 – 01:23:20:19
Thorsten
Also der Fluch der Titelverteidigung, den hast du ja insofern, wenn du den Kontrast hast, Du warst vorher nobody und hast jetzt gewonnen, dass dann deine Woche im vor dem Rennen ja auf einmal komplett anders aussieht. Ich glaube, letztes Jahr schaust du wahrscheinlich zwei, drei Interviews gehabt und ansonsten relativ entspannte Foren Woche gehabt. Da kann man davon ausgehen, dass das dieses Jahr ein bisschen anders aussehen wird und dass sie hier sein soll und da sein soll.

01:23:20:21 – 01:23:45:01
Thorsten
Und dass das ja etwas ist, das man steuern muss und man auch schon von Laura gehört hat, dass das vielleicht so ein bisschen ihr ein bisschen Kraft gekostet hat vor Rot, weil sie da einfach mehr gemacht hat, als im Nachhinein gut war für sie. Ja, also das ist so und so, so ein ganz schwieriges Verhältnis. Und ich glaube, das ist tatsächlich etwas, das kann dir keiner erzählen, das musst du einmal selbst mitgemacht haben, um für dich entscheiden zu können.

01:23:45:03 – 01:23:52:10
Thorsten
Was kann ich mir noch zumuten und wo muss ich jetzt einfach mal aus Selbstschutz Nein sagen? Ja, ja.

01:23:52:13 – 01:23:58:21
Schorsch
Das ist ganz Und das ist, glaube ich, auch einer der Lernprozesse, die die Profis durchlaufen müssen.

01:23:58:24 – 01:24:20:27
Thorsten
Und das ist zum Beispiel auch etwas, wo man bei Frodo von vornherein den Eindruck hatte, sobald er jemand war. Nach Nach dem dritten Platz im ersten Jahr war klar, er spielt eine Rolle für das Rennen, der dann eben auch sehr klar gesagt hat okay, geh jetzt hier nicht zu jedem Interview hin und mache mit 1000 Leuten meine Termine, sondern ich mach dann ein Foto, Pressetermin und da können ja alle kommen.

01:24:20:27 – 01:24:35:05
Thorsten: Und das ist dann aber ein Abend. Alle ihre Fragen loswerden und ansonsten nicht raus aus der Nummer. Das sind halt alles so Sachen, wo man dann auch merkt, ja, der der Junge hat halt schon ein bisschen Erfahrung gehabt. Auch zu dem Zeitpunkt schon, auf die er aufbauen konnte. Ja.

Schorsch: Sehr cleverer Schachzug, ja.

Lotta: Ja, extrem viele Aspekte hier und ich glaube, wir könnten noch ungefähr ein paar Stunden weiter spekulieren.

Thorsten: Aber wir haben ja auch Rechenaufgaben.

Schorsch: Ja, sehr gut, sehr gut.

Lotta: Ja, ich muss tatsächlich auch korrigieren. Eigentlich fand ich Kopfrechnen gar nicht so schlecht…

Schorsch: Aber und es ist ja auch so, wem das jetzt nicht nicht genug Infos und Zahlen und Fakten waren, der kann ja in den Shownotes noch den Rating Report downloaden und sich noch ein paar Tage darein vertiefen. Da steckt noch extrem vieles drin, was wir nicht besprochen haben. Aber wir wollten jetzt natürlich auch nicht hier alles offenlegen, was du da in diese vielen Seiten gepackt hast.

Thorsten: Also ladet euch das gerne runter – wer es noch nicht kennt, kostenlos – und schaut mal, ob es euch gefällt. Ich sage dann immer „Mir fällt es schwer, einen festen Preis zu sagen. Deswegen orientiere ich mich immer daran. Was kostet ein Triathlon Magazin? Wenn ihr das irgendwo am Kiosk kauft, sind wir bei 5,6,7,8 € oder Dollar oder welche Währung auch immer geht.

Das geht bei mir über die Webseite Trirating.com. Da wird glaube ich relativ prominent auch der Report vorne sein. So ein paar Kleinigkeiten daraus poste ich dann immer bei Instagram, dass man da so einen Eindruck kriegt, in welche Richtung das geht. Die eine oder andere interessante Grafik und die Fragen, die sich daraus ergeben können. Ich werde sicher auch vom Rennen auch noch mal so, die die Tabelle für mich so ein bisschen aufbereiten und auch hochladen, dass man so ein paar Eindrücke kriegt.

Aber wie gesagt, die vollen Daten inklusive der Einschätzung aller Athleten stehen dann im Report drin. Könnt ihr euch runterladen und das PDF angucken oder auch ausdrucken.

Lotta: Ja genau. Also das ist extrem umfangreich und erschlägt einen erst mal, wenn man da noch nicht schon vorgewarnt ist, wie viele Daten da drin sind. Aber es ist super spannend.

Schorsch: Deswegen ja der Hinweis, es nicht erst am Renn-Morgen runterzuladen.

Thorsten: Ja.

Schorsch: Vielen Dank für deine Zeit. Schön, dass du dir die Stunde genommen hast und uns einen Einblick gegeben hast in deine Arbeit und natürlich auch so ein bisschen Ausblick auf das, was uns da auf Kona erwartet.

Thorsten: Ja, es ist ähnlich wie bei der Liste der Favoriten. Da ist es schwer zu sagen: „So, jetzt machen wir mal einen Cut und machen wir Schluss.“ Ja, es gibt immer noch ein paar mehr Aspekte, auf die man eingehen könnte. Und ihr merkt, das sind auch Sachen, die mir Spaß machen. Insofern nehme ich mir die Zeit wirklich gerne, weil mir das auch Spaß macht über Triathlon und die Rennen und die Voraussagen zu sprechen.

Thorsten: Und ich hoffe, dass der eine oder andere Zuhörer von euch genauso viel Spaß hat und auf jeden Fall dann Samstag Abend.. Gucken wir mal Sportschau oder ich glaube spätnachts, wenn wir auch nochmal ins ins Erste mit der Übertragung kommen. Dann einschalten oder notfalls auch gerne mal den IM-Stream oder halt lieber die deutsche Übertragung, wenn es zu viel Werbung bei den Amis gibt. ^^

Schorsch: Wir werden auf jeden Fall mit dabei sein und sind gespannt, was da an Infos noch von dir eingereicht wird. Und ja, ich denke wir machen unseren Podcast noch länger und vielleicht gibt es ja nächstes Jahr noch mal ein Rennen auf Hawaii, dann sehen wir uns vielleicht wieder.

Thorsten: Naja, nächstes Jahr gibt es auch wieder zwei Rennen für die Damen und Hawaii für die Herren mit zwei Reports wahrscheinlich. Und dann gucken wir mal, wie das wird.

Schorsch: Ja genau. Und dann wünsche dir noch eine schöne Zeit und natürlich viel Spaß am Samstag so direkt an der Quelle. Und ja, wir sind gespannt, wie es ausgeht.

Thorsten: Ich bin auch gespannt und ich freue mich aufs Rennen bis demnächst bis 2000.



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Über Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.

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