Denn in Folge 56 haben wir zum ersten Mal eine Ironman Weltmeisterin bei uns zu Gast!
Keine Geringere als Anne Haug hat uns in der vergangenen Woche ein paar Minuten ihrer kostbaren Zeit geschenkt und sich unseren Fragen gestellt.
Was dabei herausgekommen ist?
Ein Gespräch über harte Zeiten, über die Chancen, die auf einen warten, wenn man mal was wagt und natürlich über Erfolge, Ernährung und ein wenig auch über Glück.
Und um ehrlich zu sein, sind wir auch Tage später noch immer extrem beeindruckt von dem Interview.
Wenn Du also wissen willst, was es braucht, um Champion zu sein, darfst Du Dir diese Folge auf keinen Fall entgehen lassen.
Es warten 90 Minuten Inspiration und Motivation auf Dich.
Viel Spaß beim Zuhören.
PS. Annes Motivationssong findest Du hier: https://youtu.be/uelHwf8o7_U
Und natürlich kannst Du Anne auch HIER bei Instagram folgen.
❗️Höre hier im Mission Triathlon Podcast das ganze Interview mit Anne Haug 🎧
Das Interview in der Zusammenfassung:
Wenn wir an Triathlon denken, denken wir an eisernen Willen, endlose Stunden auf dem Rad und das Streben nach Perfektion.
Doch was braucht es wirklich, um Weltmeisterin auf der Langdistanz zu werden?
Wir haben mit Anne Haug gesprochen – einer der beeindruckendsten Athletinnen unserer Zeit – über Training, Motivation, mentale Stärke und die kleinen Stellschrauben, die über Erfolg oder Niederlage entscheiden.
Vom Indiaca zur Ironman-Weltmeisterin
Bevor Anne Haug zur Weltspitze im Triathlon aufstieg, war sie bereits einmal Weltmeisterin – im Indiaca.
Der Sprung vom Netz über das Staffelholz bis zur Ziellinie auf Hawaii zeigt: Anne ist nicht nur vielseitig, sondern auch jemand, der sich gerne Herausforderungen stellt.
Der Triathlon kam spät in ihr Leben, aber genau deshalb mit umso mehr Leidenschaft.
Das Schwimmen – ihre vermeintlich größte Schwäche – war es, das sie letztlich fesselte: „Ich kann das nicht akzeptieren, dass man was nicht kann“, sagt sie.
Eine Einstellung, die man durch ihre gesamte Karriere hindurch spürt.
Trainingsalltag auf Lanzarote: Zwischen Club La Santa und vier Stunden Rolle
Für Anne ist der Club La Santa auf Lanzarote mehr als nur ein Trainingslager – es ist ihr zweites Zuhause.
Hier kennt sie jeden Stein, jede Laufstrecke, jede Trainingsroutine.
Warum sie nicht ständig neue Orte zum Trainieren ausprobiert?
Weil für sie Effizienz und Struktur im Vordergrund stehen. Keine Zeit verschwenden mit Streckensuche – lieber fokussiert arbeiten.
Ein Beispiel:
Anne fährt viele ihrer intensiven Radeinheiten bewusst auf der Rolle – auch mal vier Stunden am Stück.
Nicht, weil es besonders unterhaltsam ist, sondern weil sie dort Bedingungen vorfindet, die perfekt kontrollierbar sind: „Ich kann zu 100 Prozent genau das Training machen, das auf dem Plan steht. Und ich weiß, es bringt mich weiter.“
Karriereentscheidungen: Von der Kurzdistanz zur Langdistanz
Nach den Olympischen Spielen in Rio 2016 und dem 36. Platz war für Anne klar: So geht es nicht weiter.
Der Wechsel auf die Langdistanz war keine romantische Entscheidung, sondern eine pragmatische.
Sie wusste: „Im Schwimmen komme ich an meine Grenzen. Aber ich liebe Herausforderungen.“ Und so wagte sie den Neustart – mit Erfolg.
Auf der Langdistanz fand sie nicht nur sportlich ihre neue Heimat, sondern entdeckte auch ihre Liebe zur Mitteldistanz – besonders im PTO-Format.
Keine Windschattenfreigabe, aber trotzdem hohes Tempo. Genau das, was sie liebt: „Ich liebe es, schnell zu laufen – und dort kann ich das ausspielen.“
Motivation und mentale Stärke
Was treibt jemanden an, der alles gewonnen hat – unter anderem die Ironman-WM auf Hawaii?
Bei Anne ist es nicht der reine Siegeswille, sondern die Neugier: „Ich will einfach wissen, wie weit ich es bringen kann – unabhängig davon, was andere sagen.“
Ihr Kopf ist dabei ebenso ihr Motor wie ihre größte Baustelle.
Die ständige Unzufriedenheit sei manchmal nervig, gibt sie zu.
„Aber ohne dieses Getrieben-Sein würde ich nicht jeden Tag aufstehen und mich neu quälen.“
Anne arbeitet bewusst an ihrer mentalen Stärke, setzt gezielt Tools ein – von Visualisierung über Musik bis hin zur Hypnose.
Der Kopf entscheidet mit, vor allem auf der Langdistanz: „Ironman ist 50 Prozent körperlich und 50 Prozent mental.“
Ernährung als Schlüssel zum Erfolg
Ein zentrales Thema in Annes Karriere ist die Ernährung.
Schon früh arbeitete sie mit der renommierten Expertin Caroline Rauscher zusammen – doch spätestens seit einer Corona-Infektion, die bei Anne einen diabetesähnlichen Zustand ausgelöst hat, wurde Ernährung zum entscheidenden Faktor.
„Ich bin beim Essen verhungert“, beschreibt sie die Herausforderung.
Mit Rauscher und einem spezialisierten Team entwickelte sie ein komplett neues Ernährungssetup – angepasst an ihren individuellen Stoffwechsel.
Heute isst sie kaum noch Kohlenhydrate in der Basisernährung und plant ihre Energiezufuhr gezielt um die Einheiten herum.
Das Ergebnis: mehr Energie, bessere Erholung – und Siege, wie zuletzt auf Ibiza.
Wettkampferfahrung: Der Ironman als Hassliebe
Trotz all ihrer Erfolge ist der Ironman für Anne kein Selbstläufer – eher eine Hassliebe.
Die Distanzen, die Verpflegung, die Taktik: Alles ist eine Herausforderung.
Und doch ist Hawaii für sie alternativlos: „Du musst dort liefern, wenn Du als Profi von Deinem Sport leben willst.“
Was sie antreibt, ist die Suche nach dem perfekten Marathon.
Der Lauf, bei dem alles passt. Noch sei sie nicht dort angekommen – aber genau das ist ihre Motivation.
Zwischenmenschliches & Umfeld
Eine Konstante in Annes Karriere ist ihr Trainer Dan Lorang.
Seit dem Studium begleitet er sie – eine Zusammenarbeit, die auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt basiert.
Anne: „Er kennt meinen ersten und wird wahrscheinlich auch meinen letzten Schritt im Triathlon kennen.“
Auch sonst ist ihr Team klein, aber fein – individuell zusammengestellt und genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt.
Kein großer Verband, keine Nationalmannschaft mehr – dafür volle Kontrolle über alle Stellschrauben.
Anne über sich selbst: Ehrgeiz, Glück und das Streben nach mehr
Glück ist für Anne kein Zufall.
Es ist das Ergebnis harter Arbeit, konsequenter Entscheidungen und der Bereitschaft, sich immer wieder zu verändern.
Sie sagt: „Man muss es lieben, sich zu quälen – und damit leben können, immer ein bisschen unzufrieden zu sein.“ Aber genau das macht sie auch glücklich.
Denn sie tut, was sie liebt – mit ganzem Herzen.
Bonus: 8 schnelle Fragen an Anne
1. Hast Du ein Vorbild?
Emma Snowsill – ihre Laufleistung war beeindruckend.
2. Lieblings-Motivationssong?
Ein Song mit der Zeile „I like the way it hurts“ – der Rhythmus passt perfekt zum Training auf der Rolle.
3. Lieblingsrennen?
Heimrennen wie Hamburg und Roth – aber die Weltmeisterschaften sind der wahre Maßstab.
4. Was magst Du am Triathlon nicht?
Die Nervosität vor dem Wettkampf – vor allem um drei Uhr morgens beim Ironman.
5. Lieblings-Trainingseinheit?
Gesteigerte Tausender auf dem Laufband – wenn sich Laufen wie Fliegen anfühlt.
6. Tipp für Hobbyathleten?
Lieber regelmäßig trainieren als einmal alles geben und dann erschöpft sein.
7. Wie lange bleibst Du dem Triathlon treu?
Solange, wie sie das Gefühl hat, noch schneller werden zu können.
8. Gibt es etwas, was Du bereust?
Nein. Jeder Rückschlag war eine Lektion – und jeder Erfolg hart erarbeitet.
FAQ: Anne Haug und ihre Karriere
Wer ist Anne Haug?
Anne Haug ist eine der erfolgreichsten deutschen Triathletinnen, Ironman-Weltmeisterin 2019 und bekannt für ihre starke Laufleistung.
Wo trainiert Anne Haug?
Meistens im Club La Santa auf Lanzarote, ihrem zweiten Zuhause.
Welche Distanzen bevorzugt sie?
Besonders gern startet Anne auf der Mitteldistanz – schnell, fordernd und taktisch anspruchsvoll.
Warum hat Anne Haug ihre Ernährung umgestellt?
Nach einer Corona-Infektion entwickelte sie eine Art Diabetes – mit gezielter Ernährung kann sie dennoch auf höchstem Niveau performen.
Wer ist der Trainer von Anne Haug?
Dan Lorang begleitet sie seit fast zwei Jahrzehnten – eine Erfolgspartnerschaft mit viel Vertrauen.
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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.