Sprengung bei Laufschuhen – Was ist das eigentlich?

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Die Sprengung bei Laufschuhen gehört zu den ausgewiesenen Verkaufsargumenten unzähliger Laufschuhmarken. Neben Pronationsstützen und exotisch klingenden Technologien und Materialien ist »Sprengung« allerdings auch ein Fachbegriff, bei dem viele nicht gleich verstehen, worum es geht.

Möglicherweise hätte der Sachverhalt, der hinter dem Begriff steht, auch anders bezeichnet werden können.

Denn das Prinzip der Sprengung ist eigentlich recht einfach.

Sie bezeichnet nämlich einfach nur den Höhenunterschied zwischen dem Vorfuß und der Ferse.

Beziehungsweise verdeutlicht die Sprengung den Höhenunterschied, der durch das Tragen des Schuhs entsteht.

Wie Du auf der Grafik erkennen kannst, steht Dein Fuß ohne Schuh gerade auf dem Boden.

Ein Laufschuh mit 5 mm Sprengung würde Deinen Fuß entsprechend anheben.

Sprengung im Laufschuh

Laufschuhe haben aktuell eine Sprengung von 1 bis 11 mm und sind daher relativ unterschiedlich.

Deutlich wird mit der Grafik auch, dass auch herkömmliche Alltagsschuhe eine Sprengung aufweisen können.

Sprengung bei Laufschuhen – Sinn und Zweck?

Jetzt stellst Du Dir natürlich mit Recht die Frage, warum Deine Laufschuhe überhaupt mit einer Sprengung ausgestattet sind.

Diese Frage ist absolut berechtigt und wird in der jüngsten Vergangenheit immer stärker diskutiert.

Immerhin würdest Du ja ohne Schuhe auch an der Ferse nicht erhöht auf dem Boden stehen, wie das mit einem Laufschuh mit Sprengung der Fall ist.

Nun, das hängt unter anderem mit der technischen Entwicklung von Laufschuhen zusammen, die vor Jahrzehnten schon mit einer Dämpfung ausgestattet wurden.

Da viele Läufer – besonders Einsteiger – viel auf der Ferse laufen, braucht es an dieser Stelle besonderen Schutz.

Mittlerweile ist um das Thema ein regelrechter Streit entbrannt.

Befürworter und Gegner der Sprengung im Laufschuh argumentieren für sich mit der Gefahr von Verletzungen.

Allerdings kann sich nicht jeder Läufer MIT und OHNE Sprengung im Laufschuh eine Verletzung zuziehen!

Für manche Läufer ist die Sprengung eben gut und ein Schuh ohne sehr gefährlich.

Für die andere Gruppe ist die Sprengung eher schädlich.

Es kommt darauf an!

Welche Schuhe nun die besten sind, kannst Du nur für Dich selbst herausfinden.

Zum einen liegt das daran, dass bei der richtigen Wahl des Laufschuhs auch auf die Fußstellung ankommt.

Zum anderen ist aber auch der Laufstil für die Wahl der Schuhe ausschlaggebend.

Und genau hier kommt die Sprengung bei Laufschuhen ins Spiel.

Eine große Sprengung zwingt Deinen Fuß nämlich, wie auf einer »Rampe« zu stehen – die Ferse ist immer höher als der Ballen.

Bist Du nun ein Fersenläufer, so rollt Dein Fuß beim auftreten über die Ferse (und diese »Rampe«) ab.

Hierbei wird viel Energie von diesem Polster aufgefangen, was das Laufen für die angenehmer macht.

Hast Du aber Schuhe mit einer zu Großen Sprengung für Dich gewählt, kann das zu einer unnatürlichen Laufhaltung führen.

Das löst nicht selten Knie- und/oder Rückenschmerzen aus.

Eine große Sprengung verhindert zudem eine Vorspannung Deiner Wadenmuskulatur, was zu einer Verkürzung dieser führen kann.

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Laufen ohne Sprengung

Wie schon angesprochen gibt es auch die Möglichkeit, ohne Sprengung in den Schuhen zu laufen.

Bei diesen Modellen handelt es sich um so genannte Natural Running Schuhe, die ein »natürliches« Laufgefühl versprechen.

Um aber mit diesen Schuhen auch verletzungsfrei laufen zu können, kommt es ebenso auf den Laufstil an.

Darüber hinaus solltest Du aber nicht nur auf dem Vorfuß laufen können, sondern auch über eine ausgeprägte Fuß- und Wadenmuskulatur verfügen.

Läufst Du hingegen auf der Ferse und stellst von heute auf morgen von einem Schuh mit Sprengung auf einen ohne um, ist die Verletzungsgefahr sehr hoch.

Daher ist ein Wechsel auf einen Laufschuh ohne Sprengung mit Vorsicht zu genießen, was nicht bedeutet, dass Du ihn nicht wagen solltest.

Ist Sprengung was für Anfänger?

Diese Frage hört sich zwar komisch an, ist aber überhaupt nicht negativ gemeint.

Tatsächlich ist es nämlich so, dass viele Laufanfänger mit einem Laufstil starten, bei dem sie eher auf der Ferse aufkommen.

Das hängt nicht zuletzt mit dem eher gemächlichen Tempo zusammen, das Du vielleicht zu Beginn Deiner Läuferkarriere auch an den Tag gelegt hast.

Und so lange Du keine Beschwerden mit der Sprengung bei Laufschuhen hast, kannst Du auch getrost mit diesen laufen gehen.

Falls Du aber gesundheitliche Probleme bekommen solltest oder aber auch etwas ambitionierter unterwegs sein möchtest, verändert sich die Situation.

Denn dann macht auch die Verbesserung bzw. Ökonomisierung Deines Laufstils absolut Sinn.

Worauf es dabei genau ankommt, kannst Du auch in unserem Artikel zum perfekten Laufstil nachlesen.

Warum mehr Sprengung keinen Sinn macht

Wenn Du aber durch die Sprengung bei Laufschuhen gesundheitliche Probleme bekommen solltest, ist mehr Sprengung nicht die Lösung.

Mit dieser »Lösung« würdest Du nur kurzfristig die Symptome bekämpfen, das Problem aber nicht beseitigen.

Denn in den allermeisten Fällen rühren solche Probleme beim Laufen von einer Fehlbelastung her.

Um diese zu korrigieren, gibt es jedoch gesündere und nachhaltigere Möglichkeiten, die zusätzlich auch noch Deinen Laufstil verbessern bzw. ökonomischer machen.

Selbstverständlich führt der erste Gang bei Beschwerden an Füßen, Beinen etc. direkt zum Arzt, der Dir möglichst fundierte Hilfe an die Hand geben sollte.

Die passende Sprengung bei Laufschuhen ermitteln

Natürlich besteht die Möglichkeit, dass Du Dir die Sprengung, die Du aktuell brauchst, selbst ausrechnest.

Diese ideale Rechnung stellen Dr. Matthias Marquardt und Carola Felchner in ihrem großen Laufschuhbuch vor.

Als erstes musst Du Deinen Body Mass Index (BMI) kennen.

  • liegt dieser unter 25, vergibst Du eine 0,
  • bei einem BMI zwischen 25 und 30, eine 2
  • und liegt Dein BMI über 30, vergibst Du eine 4

Als nächstes vergibst Du eine 0, wenn du schon länger als drei Jahre läufst und eine 2, wenn Du weniger als drei Jahre läufst.

Für den Laufstil Vorderfuß vergibst Du im dritten Schritt eine 0, für Mittelfuß eine 2 und für Fersenläufer eine 4.

Hattest Du noch nie Achillessehnenprobleme. gibt es eine 0, hattest Du vor einem Jahr welche, eine 2 und sind sie aktuell, eine 4.

Für Fersensporn verhält es sich ähnlich: Nie = 0, vor einem Jahr = 2, aktuell = 4.

Als Beispiel:

Du hast einen BMI unter 25 (0), läufst seit 10 Jahren (0), läufst Mittelfuß (2), hattest vor einem Jahr Probleme mit der Achillessehne (2) und noch nie Fersensporn (0), sieht das wie folgt aus.

0+0+2+2+0=4

Nach diesem Rechenmodell würdest Du also einen Schuh mit einer Sprengung von 4 mm benötigen.

Letzte Aktualisierung am 18.04.2024 / Affiliate Links (wenn Du hierüber bestellst, bekommen wir eine kleine Provision, ohne Zusatzkosten für Dich) / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Wobei ich hier jedoch anmerken möchte, dass Du bei akuten Problemen, wie an der Achillessehne oder Fersensporn, keine neuen Laufschuhe brauchst, sondern eine Laufpause.

Gib Deinem Körper Zeit, sich zu erholen und sorge für eine vollständige Genesung.

Mit oder ohne?

Du siehst also, Sprengung bei Laufschuhen ist kein einfaches Thema und es gibt unterschiedliche Meinungen.

Unter bestimmten Umständen kann ein Schuh mit dieser unterstützenden Wirkung auf jeden Fall Sinn machen.

Gerade für Einsteiger mit dem entsprechenden Laufstil ist der Griff zu diesen Schuhen sicher nicht verkehrt.

Das Ziel sollte jedoch für jeden Läufer sein, dass er nach und nach auf solche Hilfsmittel verzichten kann.

Weg vom Schuh mit Sprengung und Unterstützung und hin zu einem kräftigen Fuß mit einem natürlichen Laufstil.

Für eine solche Umstellung braucht es jedoch viel Zeit und Geduld.

Diese Investition kann sich aber besonders für ambitionierte Athleten – seien es Läufer oder auch Triathleten – lohnen.

Denn mit einem ökonomischeren Laufstil kommst Du mit weniger Aufwand schneller voran.

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.


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Über Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.

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