Ein simples Beispiel verdeutlicht das relativ schnell, denn nicht jeder Fahrer kommt bei durchschnittlich 100 Watt die Stunde einen Berg gleich schnell nach oben.
Wenn Fahrer A zum Beispiel 65 kg wiegt, hat er weniger Masse zu bewegen, als Fahrer B, der 90 kg auf die Waage bringt.
Dementsprechend wird Fahrer A wahrscheinlich schneller die Spitze erklimmen als Fahrer B.
Denn bei gleicher Wattzahl – also bei gleicher Leistung – hat Fahrer B einfach viel mehr Masse zu bewegen.
Watt pro Kilogramm – das steckt dahinter
Bei diesem Beispiel wird schnell deutlich, was es mit den Watt pro Kilogramm auf sich hat.
Fahrer A bringt es mit 65 kg und 100 Watt im Schnitt auf 1,54 w/kg (also Watt pro Kilogramm Körpergewicht).
Fahrer B bringt es hingegen durch sein höheres Körpergewicht von 90 kg bei ebenfalls 100 Watt nur auf 1,1 w/kg Körpergewicht.
Die gewichtsbezogenen Leistung verdeutlicht also, wieviel Leistung Du in Relation zu Deinem Körpergewicht auf die Strecke bringst.
Das spiegelt natürlich nicht nur Deine Leistung am Berg wieder, sondern auch auf der Straße, wobei dort – besonders für Triathleten – noch der Faktor der Aerodynamik hinzukommt.
Bessere Vergleichsmöglichkeiten
Wie Du im oberen Beispiel schon erkennen konntest, kannst Du Dich über die Watt pro Kilogramm wesentlich besser mit anderen Fahrern vergleichen.
Denn ein durchschnittlicher Wattwert über mehrere Stunden – ohne Bezug zum Körpergewicht des Fahrers – ist nur bedingt aussagekräftig.
Verglichen wird ja aber nicht nur im Triathlon sehr gerne, was nicht immer sinnvoll oder richtig ist.
Bei der Tour mit den Kumpels ist nämlich nicht unbedingt der mit den geringsten durchschnittlichen Wattzahl der leistungsschwächste Fahrer.
Vielmehr ist es jener Fahrer, der im Bezug auf sein Gewicht die wenigsten Watt pro Kilogramm aufs Pedal bringt.
Wirklich wichtig wird ein solcher Vergleich zwar erst im Profibereich.
Für Dich persönlich kann dieser Wert aber auch im Training von Bedeutung sein.
Wenn Du ihn kontinuierlich steigerst, legst Du Leistung zu – auch, wenn sich Dein Körpergewicht verändert.
Aber hierbei dürfen die Watt pro Kilogramm keine einfache Momentaufnahme sein.
Das musst Du beachten
Leider ist es nicht so, dass ein Wattwert, den Du für ein paar Sekunden treten kannst, viel über Deine Leistung aussagt.
Sehr viele Profis können einen Wert von ca. 6 w/kg treten, halten diese Intensität aber nur für 10 bis 20 Sekunden durch.
Dieser Wert ist also wenig aussagekräftig.
Viele interessanter ist der Wattwert pro Kilogramm, den Du eine ganze Stunde zu treten schaffst.
Denn, wie Du in unserem Artikel zur Leistungsdiagnostik oder auch zur Funktionellen Leistungsschwelle gelernt hast, ist dieser Zeitraum enorm wichtig für uns Ausdauersportler.
Die Leistung, die Du in diesen 60 Minuten gerade noch aufrecht halten kannst, gilt als obere Leistungsgrenze dessen, was wir über einen längeren Zeitraum in der Lage sind zu leisten.
Wie Du Deine persönliche Leistungsgrenze – auch fürs Laufen und Schwimmen – ermitteln kannst, erfährst Du in unserem Artikel zum FTP-Test.
Watt pro Kilogramm und Aerodynamik
Besonders auf dem Zeitfahrrad – also unter uns Triathleten – spielt aber auch die Aerodynamik eine große Rolle.
So musst Du als Fahrer – auf einer geraden Strecke – bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h 90 Prozent Deiner Energie nur dafür aufwenden, den Luftwiderstand zu überwinden.
Das bedeutet besonders für Triathleten, dass die gewichtsbezogene Leistung auf dem Rad für die Gesamtleistung im Wettkampf eher zweitrangig ist.
Selbstverständlich kannst Du die Kennzahl nutzen, um Dich im Training zu verbessern und natürlich ist der Wert auch im Vergleich zu anderen sehr hilfreich.
Besonders am Berg ist der Athlet mit den höheren Watt pro Kilogramm Körpergewicht im Vorteil.
Um Deine Leistung im Wettkampf aber weiter nach vorne zu bringen, macht der Fokus auf die Aerodynamik erst einmal mehr Sinn.
Alle infos hierzu kannst Du in unserem Artikel zur Aerodynamik nachlesen.
Wenn die Kumpels nach der Ausfahrt aber mal wieder mit ihren Wattwerten um sich werfen, kannst Du ja mal nach den Watt pro Kilogramm fragen.
Mal sehen, wer dann die Nase vorne hat.
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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.