Blutspenden als Sportler – „To do“ oder „No go“?

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Früher bin ich gerne zum Blutspenden gegangen. So oft ich konnte und mein Blutdruck und Eisenwert es zuließen, habe ich mich mit Freunden im Uniklinikum verabredet und mir die 25 Euro für meinen nächsten Friseurbesuch o.ä. verdient.

Als ich neulich vor einem Hindernislauf stand, machte ich mir zum ersten Mal darüber Gedanken, ob es für Sportler eigentlich förderlich ist, Blut zu spenden.

Andere rieten mir davon ab, doch ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Also habe ich mich über das Pro und Contra schlau gemacht und lasse euch hier an meinen Ergebnissen teilhaben.

❗️ Hör hier im Podcast mehr über die Blutspende als Sportler 🎧👇

Woraus besteht Blut?

Zuerst einmal ist zu klären, wozu Blut gut ist, bzw. aus welchen Stoffen es besteht. Dazu habe ich mal eine kleine Infografik erstellt:

Blutspende Infografik

Blut besteht etwa jeweils zur Hälfte aus flüssigen und festen Stoffen. Das Blutplasma, also der flüssige Teil, beinhaltet neben 90% Wasser die darin gelösten Elektrolyte, Hormone und Nährstoffe.

Es dient vor allem dem Transport der Blutzellen, die sich wiederum in rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) aufgliedern.

Die weißen Blutkörperchen wehren Krankheitserreger ab, Blutplättchen sind für die Blutgerinnung bei Verletzungen zuständig.

Während Leukozythen und Thrombozyten zahlenmäßig zu vernachlässigen sind, machen die Erythrozyten mit 99% den größten Anteil der Blutzellen aus. Sie enthalten den Farbstoff Hämoglobin.

Dieser transportiert Sauerstoff in die Zellen, der wiederum essentiell für alle Stoffwechselprozesse ist.

Als Ergebnis der so genannten Zellatmung wird nämlich Energie für die Körperorgane bereitgestellt.

Und was passiert jetzt beim Blutspenden?

In Deutschland werden einem Spender beim Blutspenden 500 ml Blut abgenommen, in der Schweiz meist 50 ml weniger.

Bei einer durchschnittlichen Blutmenge von 4-7 Litern (70-90ml pro Kilogramm Körpergewicht) entspricht das etwa 10% der gesamten Körperflüssigkeit.

Bei zierlichen Personen fällt der Anteil natürlich stärker ins Gewicht als bei kräftig Gebauten.

Nach dem Blutspenden ist die Menge der Plasmalösung für etwa 2-3 Tage reduziert.

Durch den akuten Flüssigkeitsverlust kann es kurzfristig zum Absinken des Blutdrucks kommen.

Bei manchen Menschen, vor allem wenn sie zum ersten Mal Blut spenden, kann das zu einem Schwindelgefühl oder sogar zum Kreislaufkollaps führen.

Durch eine Kochsalzlösung und gezielte Flüssigkeitsaufnahme kann dies jedoch verhindert, bzw. schnell ausgeglichen werden.

Auch die weißen Blutkörperchen lassen sich innerhalb einer kurzen Zeitspanne ersetzen.

Solange kann das Immunsystem allerdings geschwächt sein.

Die Herstellung von roten Blutkörperchen dauert dagegen etwas länger, nämlich 3-4 Wochen.

In dieser Zeit wird weniger Sauerstoff in die Zellen transportiert.

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Minuspunkt: weniger Blut heißt weniger Leistung

Die Sauerstoffzufuhr ist jedoch für die Leistung eines jeden Ausdauersportlers bestimmend.

Denn für die so genannte aerobe Energiegewinnung ist viel Sauerstoff nötig.

Nur wenn dieser in ausreichenden Mengen vorhanden ist, können die Zellen Fett verbrennen, wodurch die nötige Energie bei sportlicher Beanspruchung freisetzt wird.

Ein niedrigerer Anteil an roten Blutkörperchen ist also gleichbedeutend mit einem Leistungsabfall, der für die meisten Sportler eher nicht wünschenswert ist.

Bei der Sauerstoff-Rechnung spielt auch der Eisenverlust eine Rolle.

Ähnlich wie bei der Monatsblutung einer Frau gehen bei der Blutspende etwa 250 mg von diesem Stoff verloren.

Eisen ist ein Spurenelement, das unter anderem an der Produktion von Hämoglobin, dem sauerstofftransportierenden Farbstoff der roten Blutkörperchen, beteiligt ist.

Ist der Eisenwert von vornherein zu niedrig, wirkt sich das negativ auf die Wiederherstellung dieser Blutzellen aus.

Denn der Mineralstoff erreicht in der Regel erst innerhalb von 8 Wochen wieder seinen ursprünglichen Anteil, was sich zum Beispiel in Form starker Müdigkeit oder einem Schwächegefühl bemerkbar macht.

Pluspunkt: neues Blut heißt verbesserte Leistung

Es gibt allerdings trotzdem Gründe, die für eine Blutspende sprechen.

Der kostenlose Gesundheitscheck und das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, sind für viele schon ausreichend Argumente für eine Blutspende.

Außerdem gibt es auch speziell für Sportler einen positiven Nebeneffekt, nämlich, dass nach dem Erneuerungsprozess die roten Blutkörperchen leistungsfähiger sind als vorher.

Das bedeutet, dass sie nun ein höheres Sauerstoffvolumen transportieren können und folglich ein größeres Reservoir an Energie zur Verfügung steht.

Der Effekt ist etwa vergleichbar mit dem Training in Höhenlagen, bei dem die Lungen darauf getrimmt werden, auch „dünnere Luft“ optimal auszunutzen.

Durch regelmäßiges Blutspenden stellt sich der Körper darauf ein, immer wieder neues Blut zu bilden, sodass er auf lange Sicht sogar leistungsfähiger wird.

Abwägen: Überwiegen positive oder negative Aspekte?

Ob „To do“ oder „No go“ – das muss letztendlich jeder selbst entscheiden.

Jedenfalls stellen die beschriebenen Prozesse in der Regel kein Gesundheitsrisiko dar.

Um Gefahren auszuschließen, werden vor der Blutspende der Hämoglobinwert sowie der Blutdruck getestet.

Liegt einer der Werte unter der angegebenen Grenze, darf ohnehin nicht gespendet werden.

Zudem gilt ja:

Das Mindestgewicht von 50 kg muss erreicht sein.

Außerdem dürfen Männer nur alle zwei, Frauen sogar nur alle drei Monate Blut abgeben.

Für Sportler gilt es dennoch zu überlegen: Gleichen die positiven Aspekte der Blutspende die negativen aus?

Ärzte raten denjenigen ab, die sich in der Wettkampfvorbereitung befinden oder als Leistungssportler ein besonders intensives Training absolvieren. Von Experten wird außerdem empfohlen, drei Monate Abstand zwischen der letzten Blutspende und einem Marathon einzuhalten.

Empfehlungen für Sportlerinnen und Sportler

Zum Schluss noch ein paar wichtige Hinweise dazu, wie man sich vor, während und nach einer Blutspende – nicht nur als Sportler – richtig verhält:

1. Immer viel trinken!

Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, sollte man bereits vor der Blutspende genügend Getränke zu sich nehmen.

Da der sinkende Blutdruck dadurch etwas reguliert werden kann, sind neben Wasser auch koffein- oder zuckerhaltige Getränke dazu geeignet.

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2. Kein Sport

Am Tag der Blutspende sind sportliche Anstrengungen tabu.

Sofern dies möglich ist, sollte man auch nicht mit dem Fahrrad zum Ort der Blutspende und von dort zurück fahren, um Schwindel und Unwohlsein zu vermeiden.

3. Danach nur moderat!

Innerhalb der nächsten zwei Tage sollte das Training eher gemäßigt ausfallen.

Dazu gehört, dass auch Krafttraining an Geräten vermieden wird, um keine Blutergüsse zu riskieren.

4. Neustart

Ab dem 4. Tag sollte das Training allerdings kein Problem mehr sein!

Weitere Informationen zum Blutspenden findest du auf der Infoseite des DRK-Blutspendedienstes.

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.


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Über Lotta

Lotta ist Trainerin, Content Creator, Buchautorin und Podcasterin bei Mission Triathlon. Sie setzt sich besonders dafür ein, mehr Frauen für den Sport zu begeistern. In der Freizeit trifft man sie am häufigsten auf dem Rennrad an, allerdings machen ihr alle Triathlon-Disziplinen Spaß - auch das Krafttraining!

8 Gedanken zu „Blutspenden als Sportler – „To do“ oder „No go“?“

  1. Fachlich zum Beispiel Höhen Training solltet ihr nochmal nach justieren. Wenn ich 5% meiner Erythrozyten Weg nehme, produziert mein Körper wieder nur auf 100%. Wenn ich aber beim Höhen Training eine zu geringe Konzentration von Sauerstoff habe, produziert der Körper über 100% Erys um das zu kompensieren.

    Antworten
    • Hallo Sven,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Was meinst du genau mit deiner Anmerkung? Es gibt ja so gesehen keine 100 % bei der Anzahl der Erythrozyten. Unser Körper stellt sich ja immer auf die Anforderungen ein.
      Sportliche Grüße
      Schorsch

      Antworten
  2. Wisst ihr wie sich das ganze Thema bei eine Blutplasmaspende sich verhält?
    Ist das vielleicht eine bessere Alternative für Sportler in Bezug auf die Leistungsfähigkeit?
    Das würde mich sehr interessieren. :)

    Antworten
    • Gute Frage! Eine Plasmaspende ist für Sportler sogar noch unbedenklicher als eine Vollblutspende. Denn hier werden keine Blutkörperchen abgegeben, sondern zum Großteil nur Flüssigkeit, Elektrolyte und Proteine. Somit bleiben die wichtigsten Bestandteile des Blutes im Körper (bzw. werden wieder zurückgeleitet) und müssen nicht wieder mühsam aufgebaut werden. Insofern sind Sportler nach einer Plasmaspende auch weniger bzw. nicht so lange beeinträchtigt wie nach einer Vollblutspende. Nicht ohne Grund darf man ja auch öfter im Jahr Plasma spenden. ;)
      Beantwortet das deine Frage?

      Antworten
  3. Hey,
    Ich hab auch lange überlegt, was ich machen soll. Ich hab die Lösung für mich entwickelt, dass ich in den Wintermonaten spenden gehe, da hier die Umfänge kleiner und Intensität niedriger ist. Geht es dann in Richtung Frühjahr, wenn die Unfänge steigen, lasse ich es bleiben.

    Durch die intensive Belastung braucht mein Körper alles, was er bekommen kann. Auch wenn der Blutaustausch und somit der höhere Sauerstofftransport natürlich toll wären (ganz zu schweigen von dem „etwas Gutes tun“-Gefühl)

    Antworten
    • Hey Max,
      klar, da muss jeder selbst für sich entscheiden, was für ihn richtig ist. Kurz vor einem Marathon oder Ironman ist es ja sowieso nicht empfehlenswert, Blut zu spenden. Aber ansonsten ist es nicht nur unschädlich, sondern sogar gut für Körper und „Seele“ ;0)
      Beste Grüße,
      Lotta

      Antworten
    • Ich hab schon 25 Blutspenden und stelle mir vor jeder neuen genau die Frage: Soll ich, oder soll ich nicht. Mein Partner geht regelmäßig und ist 1505 überzeugter Blutspender. Da fühl ich mich manchmal schon „egoistisch“, dass ich es nicht so oft mache. Ich hab aber weder Lust zuzunehmen, noch kann ich was dafür, dass ich ne Frau bin, die 3. sehr gerne Ausdauersport macht. Toll, dass ich hier eure Meinungen gefunden habe und mich nun nicht mehr so „alleine“ fühle, wenn ich nur 1x im Jahr gehe und das nur im Winter. Ich warte also auch auf die trainingsärmere Zeit.

      Antworten
      • Hallo,
        vielen Dank für Deinen Kommentar!
        Du brauchst Dich wirklich nicht schlecht zu fühlen. Schließlich ist die Blutspende doch eine freiwillige Sache, bei der sich jeder Betreffende gut fühlen sollte. Wenn das bei Dir nicht so ist, ist das komplett in Ordnung und Du brauchst Dich vor niemandem zu rechtfertigen.
        Wir wünschen Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg im Training!
        Sportliche Grüße
        Lotta

        Antworten

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