Jeder hat die Bilder im Kopf, wenn die Massen beim Start in einen See (oder sogar ins Meer) sprinten.
Wer aber schon einmal einen Wettkampf in einem See begonnen hat, weiß, dass es sich nicht um ein typisches Badevergnügen handelt.
Nicht selten rempelt man die anderen Teilnehmer an, wird von ihnen angestoßen oder sogar (unabsichtlich) geschlagen.
Irgendwie ja auch logisch, wenn ein paar hundert Schwimmer auf eine Boje zu schwimmen. Spätestens an der Boje wird es richtig eng!
In diesem Gedränge kann es gerade bei Anfängern zu einem starken Engegefühl oder sogar Panik kommen.
Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle!
❗️ Hör hier im Mission Triathlon Podcast mehr über das Freiwasserschwimmen als Triathlet
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Die Angst beim Freiwasserschwimmen im Triathlon
Es gibt zahlreiche Gründe, warum die Angst im See, Fluss oder Meer schneller hochkommt als beispielsweise im Schwimmbad.
- Viele Schwimmer haben ein ungutes Gefühl, wenn sie nicht sehen, was sich unter ihnen abspielt!
- Manche finden das Freiwasser an sich schon eklig oder unangenehm, da es selten so sauber ist, wie das Wasser im Schwimmbad.
- Es gibt Schwimmer, die Fische einfach nicht mögen. Und die sind ja potenziell eher in einem See vorhanden.
- Letztendlich spielen noch weitere, oft irrationale Ängste eine Rolle.
Dazu kommt dann der Pulk an Schwimmern, der Kampf um die besten Plätze und unter Umständen auch die Angst vor dem Ertrinken.
Im Schwimmbad ist es ja meist nicht weit, bis zum rettenden Rand.
Und nicht zuletzt gibt es ja leider auch immer wieder traurige Berichte über Todesfälle beim Freiwasserschwimmen bzw. im Zuge von Triathlon-Wettkämpfen.
Wenn der Kopf anfängt zu arbeiten!
Oft überkommt einen die Angst im Frewiasser ganz plötzlich.
Genau in diesen Momenten fängt dann der Kopf an zu arbeiten.
Und wenn der mal arbeitet, hört er meist von selbst nicht wieder auf.
- Was ist, wenn da jetzt von unten etwas auf mich zukommt?
- Was ist, wenn mich jemand aus Versehen überschwimmt oder unter Wasser drückt?
Folgen dieser Angst sind oft Atemnot, Herzrasen oder auch das Gefühl, mitten auf dem See keine Kraft mehr zu haben.
Wie Du Dir vorstellen kannst, oder vielleicht auch schon erlebt hast, eine ziemlich beängstigende Situation, die Dich auch nach dem Schwimmen lange Zeit verfolgen kann.
Natürlich sind diese Ängste fast immer irrational.
Aber dennoch hat eine nicht unbedeutende Zahl von Triathleten, selbst noch nach Jahren der Erfahrung, Probleme mit freien Gewässern.
Viele schwimmen tatsächlich nur in Wettkämpfen draußen – und selbst das nur unter großem psychischem Druck.
Wenn es Dir auch so geht, kannst Du allerdings, wie an der Schwimmtechnik oder dem Laufstil auch an dieser Schraube drehen.
Das bietet sich zum einen an, um das Gesamtergebnis beim Triathlon zu verbessern.
Zum Anderen sollst/willst Du ja auch Spaß am Rennen haben, und nicht mit der Aussicht auf Panik starten.
Den Kopf austricksen
Als allererstes solltest Du Dir Deine Angst beim Freiwasserschwimmen im Triathlon bewusst machen.
Vieles, wovor Du theoretisch in hiesigen Badeseen Angst haben könntest, hat mehr Angst vor Dir!
Und im Gegensatz zu alljährlichen Medienberichten gibt es eher keine Krokodile, giftige Schlangen oder massenhaft Leichen in solchen Seen.
Aus der Tiefe oder der direkten Umgebung kann also keine Gefahr drohen.
Anders ist es bei der Angst vor Erschöpfung und Hilflosigkeit mitten auf dem See. Aber dazu komme ich später noch.
Ganz egal, um welche Art von Angst es sich handelt, gibt es ein paar einfache Methoden der Gewöhnung.
Grundsätzlich bietet es sich an, schon vor dem Wettkampf das Training in den See zu verlegen oder einfach abends mal für ein paar hundert Meter darin zu schwimmen.
Beim Freiwasserschwimmen im Triathlon solltest Du allerdings nicht alleine unterwegs sein.
Ein zweiter Schwimmer oder aber jemand, der im Boot neben Dir her paddelt, gibt Dir Sicherheit.
Egal, was dann passiert: Es ist jemand in unmittelbarer Nähe, der im Ernstfall eingreifen kann.
Des Weiteren bietet es sich an, mit kurzen Strecken in Ufernähe zu beginnen.
Dieses sollte natürlich nicht wild bewachsen sein, sodass Du jederzeit aussteigen kannst.
Den „Beckenrand“ greifbar zu haben, gibt Dir die Möglichkeit, Dich mehr und mehr angstfrei aufs Schwimmen zu konzentrieren.
Wer auf diese Weise Sicherheit gewinnt, kann sich nach und nach auch auf größere Schwimmstrecken mitten im See oder Fluss aufmachen und so die Angst möglicherweise ganz abbauen.
Mehr zum Thema mentale Stärke findest Du auch in diesem Artikel.
Bojen als Anker der Sicherheit
Wenn Du dann immer noch grundsätzlich Angst vor der völligen Erschöpfung bzw. dem Untergehen hast, kannst Du Dich zusätzlich mit einer Schwimmboje, wie der von Restube*, ausrüsten.
Diese gibt noch mehr Sicherheit, da Du nicht so ohne Weiteres untergehen kannst.
Außerdem bist Du auch für Personen am Ufer besser sichtbar.
In manchen Bojen-Modellen, wie bei diesem von Kiefer lassen sich sogar Wertsachen unterbringen.
Es gibt natürlich auch das bekannte Baywatch-Model*, mit dem man dann auch direkt wie ein Rettungsschwimmer aussieht.
- LEICHT UND KLEINES PACKMASS: Die Boje ist super leicht und lässt sich auf ein sehr kleines Packmass...
- SICHERHEIT: Erhöhte Sichtbarkeit durch leuchtende Farbe. Als Schwimmer bist du im Wasser für Boote...
- BOJE INKL. TROCKENSACK: Die Boje besteht aus einer aufblasbaren Kammer und einem annähernd gleich...
- Die Boje ist aber gross genug dass du dich an ihr festhalten kannst. 120kg und mehr Körpergewicht...
- Erhöhte Sichtbarkeit durch leuchtende Farbe. Als Schwimmer bist du im Wasser für Boote fast nicht...
Letzte Aktualisierung am 10.02.2025 / Affiliate Links (wenn Du hierüber bestellst, bekommen wir eine kleine Provision, ohne Zusatzkosten für Dich) / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Schwimmen in kaltem Wasser
Gerade zu Beginn der Saison zieht es einige Triathleten mit den ersten Sonnenstrahlen ins Freiwasser.
Besonders im Zusammenhang mit der Corona-Krise haben wir sehr oft die Frage nach der nötigen Wassertemperatur für eine Freiwassereinheit gehört.
Wie so oft lautet hier die Antwort, dass es auf verschiedene Faktoren ankommt.
Die DTU-Sportordnung spricht von einer Mindesttemperatur von 14 Grad, damit das Schwimmen im Wettkampf durchgeführt werden darf.
Natürlich variiert die persönliche Wahrnehmung in Bezug auf die Wassertemperatur bei einer solchen Trainingseinheit immer ein wenig.
Was für den einen vielleicht noch kalt ist, ist für andere möglicherweise schon warm.
Grundsätzlich gilt:
Zu kaltes Wasser kann gefährlich werden.
Das gilt direkt zu Beginn der Trainingseinheit mit dem Sprung ins kalte Wasser, der für einen Kälteschock sorgen kann.
Der Körper kann auf den Temperaturunterschied mit Schnappatmung, erhöhter Herzfrequenz und ggf. auch Panik reagieren.
Aber auch, wenn der Körper sich an die Kälte gewöhnt hat, können negative Effekte eintreten.
Ist Dein Körper länger unterkühlt, zieht er das Blut aus Deinen Armen und Beinen, was Deine Schwimmperformance erheblich beeinträchtigen kann.
Wann das geschieht, hängt aber von der Wassertemperatur, Deinem Körperfettanteil und Deiner körperlichen Fitness ab.
Tipp zur Vermeidung:
Das Zauberwort hierbei lautet Gewöhnung.
Taste Dich behutsam ans Schwimmen in kaltem Wasser heran und erhöhe die Zeit beim Schwimmen erst nach und nach.
Außerdem kannst Du Deinen Körper auch mit kalten Duschen an die Umstände gewöhnen.
Wenn die Kraft ausgeht
Den letzten Punkt zum Thema Freiwasserschwimmen im Triathlon haben wir ja schon angesprochen.
Das Gefühl, wenn einem mitten im See die Kraft ausgeht.
Ein Gefühl, dass sich in Verbindung mit den anderen, schon aufgezählten Problemen beim Freiwasserschwimmen einstellt.
Denn, wenn wir mal davon ausgehen, dass die Vorbereitung auf die Strecke abgestimmt war, ist man diese Strecke ja schon mehr als einmal problemlos geschwommen.
Also woran kann dieser plötzliche Leistungsabfall liegen:
- Die Rennsituation und das Unbehagen vor dem Freiwasser lassen dich viel zu schnell starten. Du pusht dich viel zu stark und hast nach ein paar 100 Metern schon keine Kraft mehr.
- Du bist das schnelle Schwimmen absolut nicht gewöhnt, weil Du im Training immer nur Strecke trainiert hast.
- Du hast dich beim Wettkampf gleich ins Getümmel geworfen und hast zu viel Energie für die Positionskämpfe vergeudet.
Alles in allem also vermeidbare Fehler.
Sprints im Training, das Schwimmen im See (vor dem Wettkampf) und eine ruhigere Position im Rennen können Dir viel Energie sparen und somit der frühzeitigen Erschöpfung vorbeugen.
Mit viel Geduld und einer sorgfältigen Vorbereitung lassen sich so eigentlich alle negativen Einflüsse beim Freiwasserschwimmen im Triathlon vermeiden oder zumindest minimieren.
Sollten dir diese Tipps zur Vorbereitung nicht helfen, solltest Du gegebenenfalls über professionelle Hilfe nachdenken.
Eine Verhaltens- oder Angsttherapie sind dann vielleicht die besseren Hilfsmittel, um das Schwimmen auch für Dich zu einer positiven Erfahrung zu machen.
Ansonsten bleibt nur tapfer die Zähne zusammenzubeißen und so schnell wie möglich aus dem Wasser zu kommen!
Falls Du zusätzlich noch ein Motivationsproblem haben solltest, haben wir 10 Gründe fürs Schwimmtraining für Dich.
Hast Du noch Fragen ober vielleicht auch Anmerkungen zum Thema Freiwasserschwimmen im Triathlon? Dann schreib uns doch in die Kommentare.
FAQs
Wie bereitet man sich auf Freiwasserschwimmen im Triathlon vor?
Um sich optimal vorzubereiten, sollte man regelmäßig im Freiwasser trainieren, um sich an die natürlichen Bedingungen wie Wellen, Strömungen und Kälte zu gewöhnen. Auch das Trainieren von Orientierungstechniken, wie das „Sichten“, hilft, sich besser im offenen Wasser zu orientieren.
Wie überwinde ich Angst im Freiwasser?
Schrittweise Gewöhnung ist der Schlüssel, indem Du erst in flachem Wasser oder in der Nähe des Ufers beginnst. Es hilft, mit einem Schwimmpartner zu trainieren und positive Erfahrungen zu sammeln.
Was tun bei Panik während des Freiwasserschwimmens?
Bei Panik solltest Du versuchen, ruhig zu bleiben, indem Du die Atmung kontrollierst und Dich gegebenenfalls auf den Rücken drehst. Eine kurze Pause hilft, dich zu sammeln und wieder fokussiert weiterzuschwimmen.
Wie beeinflussen kalte Temperaturen das Schwimmen?
Kaltes Wasser kann einen Kälteschock verursachen, der sich durch Schnappatmung oder Verkrampfungen äußert. Durch langsames Gewöhnen an kalte Wassertemperaturen, wie kalte Duschen, lässt sich dieser Effekt mildern.
Welche Ausrüstung ist beim Freiwasserschwimmen sinnvoll?
Ein Neoprenanzug ist hilfreich, um im kalten Wasser warm zu bleiben und den Auftrieb zu verbessern. Eine Schwimmboje sorgt nicht nur für zusätzliche Sicherheit, sondern macht Dich auch für andere gut sichtbar.
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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.