Der Trend Superfoods – Undurchsichtig oder echte Hilfe?

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Superfoods sind nicht erst seit gestern ein breiter Trend auf dem Lebensmittelmarkt. Aber noch immer werden bestimmten Lebensmitteln besondere Fähigkeiten zugeschrieben, die sich teilweise schon abstrus positiv auf unsere Gesundheit auswirken sollen.

Das Markenzeigen dieser Superfoods ist meist ein Ursprung bzw. die Entdeckung durch ein entferntes Naturvolk.

Dieses hat das Lebensmittel nutzbar gemacht und über Generationen als Nahrungsmittel angebaut und konsumiert. Nun aber hat es das „Wundermittel“ aus dem Urwald endlich zu uns in die westlichen Kulturen geschafft.

Selbstredend sind diese Lebensmittel der Grund, warum diese Völker sehr gesund sind und überwiegend natürlich länger leben als wir.

So oder so ähnlich hören sich die Geschichten überwiegend an, wenn es um ein Superfood geht.

Und wenn wir mal ehrlich sind, ist das ja auch so ziemlich die Geschichte, die wir hören möchten, wenn es um ein neues und super gesundes Lebensmittel geht.

Aber was ist dran am Ruf der Superfoods und dem Trend dieser Lebensmittel?

Gibt es tatsächlich Lebensmittel mit besonders positiven Eigenschaften?

Dem einen oder anderen Superfood wird jedenfalls nachgesagt, dass es Krebs heilen oder wenigstens davor schützen könne.

Auch die Verhinderung von Alzheimer wird erwähnt.

Und tatsächlich gibt es Gegenden, in denen bestimmte Lebensmittel konsumiert werden und die Menschen dort besonders gesund sind.

Aber es gibt ja auch hierzulande Lebensmittel, die positive Eigenschaften besitzen.

Dazu aber später.

Was sind eigentlich Superfoods?

Erst einmal sollten wir klären, was eigentlich ein Superfood ist.

Und an dieser Stelle muss ich Dich leider erst einmal enttäuschen.

Denn der Begriff Superfood ist in keinster Weise geschützt und kann somit von jedem Hersteller für sein Produkt genutzt werden.

Schaut man im Oxford English Dictionary nach, findet man dort die folgende Definition:

Superfood = „Nährstoffreiches Lebensmittel, das als besonders förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden erachtet wird.“

Zugegebenermaßen könnte man jetzt nicht die Portion Pommes als Superfood verkaufen.

Süßkartoffelpommes mit etwas Avocadodip würden der Definition aber schon entsprechen – jedenfalls ein bisschen.

Um die Frage also zu beantworten:

Jedes Lebensmittel, von dem man halbwegs behaupten kann, dass es „nährstoffreich“ ist, kann als Superfood verkauft werden.

Undurchsichtiger Trend Superfoods oder echte Hilfe?

Wir haben also einen nicht geschützten Begriff, den findige Geschäftsleute für ihre Zwecke nutzen können.

Ergänzt wird das Ganze meist, wie schon erwähnt, mit einer tollen Geschichte zu einem Volk, das weit entfernt lebt und schon sein langem von den Vorteilen des Lebensmittels profitiert.

Im Idealfall liegt der Ursprung des Superfoods in einer sogenannten Blue Zone.

Dort werden die Menschen meist älter, als in vielen anderen Gebieten der Welt.

Dazu gehört zum Beispiel die japanische Insel Okinawa und die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica.

Interessanterweise gilt aber auch das italienische Sardinen und die griechische Insel Ikaria als Blue Zone.

Die Forschung geht jedoch neben der Ernährung davon aus, dass zudem auch viele andere Faktoren in diesen Bereichen dafür sorgen, dass die Menschen dort älter werden.

Selbstverständlich bedeutet das aber nicht, dass bestimmte Lebensmittel aus diesen Regionen nicht doch einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben.

Da nun aber die Definition von Superfood relativ schwammig ist, können wir nun ja auch argumentieren, dass Wein ein Superfood ist.

Er wird mit Sicherheit sowohl auf Sardinien, als auch auf Ikaria hin und wieder konsumiert und weist zudem eine Menge an Antioxidantien auf.

Ich hoffe jedoch, dass Du Dich darüber nicht zu sehr freust.

Denn der Alkohol im Wein ist ein Gift und auch nicht in geringeren Mengen gesund.

Glücklicherweise trifft auf Schokolade ebenso zu, was den Wein zum Superfood machen könnte.

Besonders hochprozentige Schokolade (also mit hohem Kakaoanteil) ist reich an Antioxidantien und damit ebenfalls ein Anwärter auf das Label Superfood.

Was sind Antioxidantien?

Oftmals werden die Antioxidantien in Verbindung mit Superfoods genannt.

Einfache Formel hierbei: Je mehr Antioxidantien, umso gesünder das Lebensmittel.

Bei dem Begriff Antioxidantien handelt es sich um einen Überbegriff für unterschiedliche Moleküle, die den Körper vor freien Radikalen schützen.

Freie Radikale sind bestimmte Stoffwechselprodukte, die andere Moleküle in Deinen Zellen schädigen können.

Vereinfacht gesagt entstehen freie Radikale immer dann, wenn Du Deinem Körper irgendeiner Form von Stress aussetzt.

Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang auch von oxidativem Stress, der eine Vielzahl von negativen Folgen haben kann.

Es wird vermutet, dass dieser Stress (und damit die freien Radikalen) bei der Entstehung von Diabete, Alzheimer oder auch Krebserkrankungen eine Rolle spielen könnte.

Einen endgültigen Nachweis für diesen Zusammenhang gibt es aber bis jetzt nicht.

Nun können die erwähnten Antioxidantien zusammen mit anderen Mechanismen im Körper Deine Zellen vor oxidativem Stress schützen.

Theoretisch könnte man nun also argumentieren, dass ein Lebensmittel mit vielen Antioxidantien für einen Schutz vor bestimmten Krankheiten sorgen könnte.

Das könnte ja sogar so weit gehen, dass man ein bestimmtes Lebensmittel sogar als gute Krebsvorsorge empfehlen könnte.

Hört sich einfach und logisch an, ist aber keinesfalls so leicht oder wissenschaftlich richtig!

Denn bis jetzt ist der Zusammenhang mit den freien Radikalen ja noch nicht einmal einwandfrei geklärt.

Wird ein Lebensmittel so angepriesen, ist also erst einmal gesunde Skepsis angebracht.

Sind freie Radikale nur schlecht?

Die freien Radikalen können also schädlich für uns sein und sind möglicherweise auch an der Entstehung bestimmter Krankheiten beteiligt.

Tatsächlich bildet unser Körper aber auch selbst freie Radikale.

Sie sind ein Stoffwechselprodukt, das im Körper auch durchaus für Deinen Vorteil genutzt wird.

So sind freie Radikale zum Beispiel hilfreich, wenn es darum geht, dass die Makrophagen Bakterien zersetzen.

Und hier wird es dann wieder einmal kritisch, denn es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass zu viele Antioxidantien auch schädlich sein können.

So zeigt eine Studie aus der Mitte der 90er Jahre, die mit hochdosiertem Vitamin A und E Antioxidantien) durchgeführt wurde einen eher negativen Effekt.

Eigentlich sollten die Antioxidantien die freien Radikalen abhalten und somit Raucher vor Lungenkrebs schützen.

Völlig unerwartet stieg dann aber die Tumorrate an.

Auch andere Studien kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

Warum erhöhen Antioxidantien die Tumorrate?

Eine hochdosierte Prophylaxe mit Vitamin A und E sorgt scheinbar dafür, dass die freien Radikalen abgefangen und blockiert werden.

Wenn diese aber für das Immunsystem und das Abtöten von unkontrolliert wuchernde Zellen notwendig sind, ist das fatal.

Ergo: Hat das Immunsystem keine Unterstützung, kann es Tumore wesentlich schlechter (oder überhaupt nicht) bekämpfen.

Allerdings bedeutet das im Umkehrschluss natürlich nicht, dass freie Radikale jetzt das Heilmittel sind.

Superfoods

Wie so oft gilt auch hier:

Die Menge macht das Gift.

Welche Vorteile haben die Superfoods nochmal?

Um nun wieder zurück zum Thema zu kommen.

Superfoods sind also alle Lebensmittel, die reich an Nährstoffen sind und uns viele Antioxidantien liefern.

Damit können wir sie als wichtige Nahrungsquelle für unseren Körper und unsere Gesundheit einstufen.

Grundsätzlich ist das eine tolle Sache und spricht absolut dafür, dass wir uns mit unserer Ernährung befassen.

Es gibt aber auch ein paar Dinge, die wir beachten sollten, wenn es darum geht, in Zukunft Superfoods zu kaufen.

Denn wir wissen ja jetzt, dass so gut wie jedes Produkt Superfood genannt werden kann!

Superfoods – Darauf sollst Du achten

Daher gibt hier die 3 wichtigsten Punkte, die Du in Zukunft beachten darfst:

Erstens:

Superfoods müssen nicht aus fernen Ländern kommen. Auch hierzulande gibt es tolle Lebensmittel, die sehr Nährstoffreich sind.

Damit Du hier einen tollen Einstieg findest, haben wir hier 5 Superfoods und ihre Alternativen für Dich.

Zweitens:

Es gibt mit dem ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorbance Capacity) einen Messwert, der anzeigt, über wie viele antioxidatives Potenzial ein Lebensmittel verfügt.

Die Liste findest Du hier.

So kannst Du Dir Deine passenden „Superfoods“ selbst suchen und Dich für eines entscheiden, dass nicht um die ganze Welt geflogen werden muss bzw. Unsummen kostet. 😉

Drittens:

Solltest Du Dir bewusst sein, dass eine Überdosis an Antioxidantien nicht dazu führt, dass Du noch jünger und noch gesunder wirst.

Dein Körper braucht eine gewisse Menge an freien Radikalen und die solltest Du ihm gönnen.

Andernfalls läufst Du ggf. Gefahr, mehr Schaden anzurichten, anstatt Dir und Deinem Körper etwas Gutes zu tun.

Und ganz nebenbei:

Wenn Du keinen Bock auf viele Superfoods und anstrengendes Kochen hast, können die Greens von AG1 vielleicht eine Option sein.MerkenMerken

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.

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Über Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.

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