Geht es Dir auch manchmal so? Du hast ambitionierte Ziele und trainierst hart dafür. Aber trotzdem hast Du das Gefühl, nicht voranzukommen, keine Fortschritte zu machen? Du fühlst Dich oft ausgelaugt und überfahren? Hast zudem einen stressigen Job und im Alltag auch noch 1000 Aufgaben zu erledigen?
Manchmal zweifelst Du, ob Du vielleicht ein bisschen kürzertreten solltest. Ob das alles Deinen Körper überfordert. Aber dann kommt wieder die Angst in Dir hoch, dass Du niemals erreichst, was Du Dir vorgenommen hast: Deine Wettkämpfe erfolgreich zu meistern und Deine Fitness zu steigern.
Manchmal ist es so schwer, auf den eigenen Körper zu hören. Und ihn auch richtig zu verstehen.
Die gute Nachricht: Du bist nicht allein! So vielen Athleten da draußen geht es ähnlich wie Dir!
Und: Es gibt Mittel und Wege, wie Du sicherstellen kannst, dass Du auf dem richtigen Level trainierst!
Die Messung der Herzratenvariabilität ist so eine Möglichkeit.
Diese Methode hilft Dir, Dein Training an Deine körperlichen Bedürfnisse anzupassen. Damit Du auch unter schwierigen Bedingungen auf dem richtigen Level trainieren kannst!
Der folgende Beitrag stammt von einem Athleten, der Krebs überlebt und dank der Messung der Herzratenvariabilität wieder in den Trainingsalltag zurückgefunden hat.
Von der Schwimmhalle ins Krankenhaus
Liebe Tri it Fit Gemeinde,
es ist mir eine Ehre für Euch einen Gastbeitrag zu schreiben.
Bevor wir jedoch mit dem Thema Herzratenvariabilität starten, ein paar Worte zu mir. Damit ihr auch wisst, wer Euch hier Infos an den Kopf knallt!
Mein Name ist Bernhard Hengl.
Mein Sport ist (besser gesagt war) Wasserball.
Durch hartes Training und viel Willen habe ich es in die österreichische Bundesliga und ins Nationalteam geschafft. Die österreichische Bundesliga konnte ich neunmal mit meiner Mannschaft gewinnen.
Irgendwann ist es jedoch genug und die Karriere neigt sich dem Ende zu. Nach der Geburt des dritten Kindes war es an der Zeit ein wenig kürzerzutreten.
Lange konnte ich die Füße nicht ruhig halten.
Also habe ich ein Comeback gestartet.
Im zweiten Monat meines Comebacks: PLÖTZLICH die Diagnose Krebs!
Von einem Tag auf den anderen hieß es anstelle von Kraftraum und Schwimmhalle – Chemotherapie und Bestrahlung.
Am besten kann diese Phase so beschrieben werden: Ein 500m Spaziergang hat sich angefühlt wie ein doppelter Marathon!
Was also machen? Wie kann man während der Chemo trainieren? Darf ich überhaupt Sport machen?
Wie kann man mit Krebs trainieren?
Leider konnte mir das kein Arzt beantworten. Die Standardantwort war, dreimal in der Woche lockeres Training.
Wtf???
Was soll ich mit dieser Aussage anfangen? Das ist weder Fisch noch Fleisch!
Also habe ich das Internet regelrecht zergoogelt!
Bis ich dann beim Vitalmonitor fündig geworden bin.
Die Messung funktioniert ganz einfach. In der Früh nach dem Aufstehen wird ein Brustgurt um die Brust geschnallt und via Bluetooth mit dem Handy verbunden. Drei Minuten später liegen die Ergebnisse vor.
Damit ich wirklich bestens trainieren konnte, habe ich mir den Head of Science vom Vitalmonitor als Unterstützung zur Seite geholt.
Bernhard Schimpl hat mich dann mit seinem SIM – Sport in Motion Team trainert.
Jeden Tag nach meiner Messung hat er mir anhand der Werte meinen Tagesaktuellen Trainingsplan zugeschickt.
Direkt nach den Chemotherapien bzw. Bestrahlungen konnte ich nur Spaziergänge bzw. ganz leichte Regenerationsläufe absolvieren.
Sobald die Werte jedoch besser wurden, konnten wir längere und „härtere“ Einheiten einbauen.
Restdays sind was für Weicheier!?
Einmal habe ich es gewagt und hab trotz schlechter Werte trainiert!
Zu dem Zeitpunkt waren die Werte wirklich mies und Berny hat mir eine Pause verordnet.
Doch ich dachte mir: Restdays sind was für Weicheier!!! Und Weichei sind wir ja nicht!
Ich hab mich wirklich gut gefühlt. So nach dem Motto: „Die Werte können heute gar nicht stimmen. Da kann ich ruhig trainieren.“
Es war auch nur ein gemütlicher Regenerationslauf von 30 Minuten! Wirklich gemütlich.
Während dem Lauf habe ich mich auch noch gut gefühlt.
Doch der Schein trügt!
Die nächsten 5 Tage waren die schlimmsten Tage der ganzen Krebstherapie. Mir ging es richtig dreckig.
Stell Dir vor, Du hast eine richtig harte Partynacht mit viel zu viel Alkohol hinter Dir und jetzt wirst Du am nächsten Tag munter.
Die Übelkeit und all das geht jedoch nicht nach ein paar Stunden wieder weg, sondern bleibt 5 Tage! Echt ein Sch…!
Diese Tage habe ich Dreckstage genannt. Die 5 waren die schlimmsten.
Jedoch hatten auch diese Dreckstage etwas Positives.
Am schlimmsten von diesen Tagen habe ich beschlossen, dass ich die Wasserball-Bundesliga noch ein 10tes mal gewinnen will.
Also zuerst Krebs besiegen und dann nochmals Meister werden.
Neustart – Wieder zurück auf Null!
Nach der Krebstherapie ging es dann so richtig los mit dem Trainieren.
Leider musste ich hier bei Null anfangen. Sogar unser Torman hat mich beim Schwimmtraining überrundet!
Das tut weh, wenn man einmal der schnellste im Team war.
Dreimal die Woche ins Wasser (wenn die Werte gut genug waren) und den Rest zu Hause im Keller trainieren.
Alles immer unter dem wachsamen Auge des Vitalmonitors.
Acht Monate nach der Ende der Krebstherapie habe ich dann wirklich mein Ziel erreicht! Titel Nummer 10!!!
Was bringt es Dir?
Hoffentlich hat keiner von Euch Krebs.
Vermutlich kennt es trotzdem jeder, dass das Training leider nicht so wirkt wie man es gerne hätte. Die Leistung passt einfach nicht.
Ein Grund kann sein, dass Du eben mit den falschen Werten trainierst!
Das ist so, wie wenn Dein Fass schon fast voll ist und Du immer noch mehr Wasser reinleerst. Das muss irgendwann überlaufen! Wie mein Beispiel mit dem Training trotz schlechter Werte.
Mit der HRV-Messung kannst Du nun sehen, wie viel Wasser schon im Fass ist und kannst es steuern.
Das ist vor allem ratsam bei viel Stress auf der Arbeit oder bei Schichtarbeit.
Oder weißt Du wie voll Dein Fass ist?
Was sagt die Herzratenvariabilität über Deinen körperlichen Zustand aus?
Der Herzschlag liefert uns eine Menge wichtiger Informationen.
Nicht nur die Pulswerte allein sind hier relevant, sondern auch die sogenannte Herzratenvariabilität.
Sie ist ein Maß dafür, wie belastbar Dein Körper zum jeweiligen Zeitpunkt ist.
Interessanterweise ist ein variabler Herzschlag ein Indiz für einen guten körperlichen Zustand.
Das liegt daran, dass das Herz Meldungen aus dem vegetativen Nervensystem (Sympathicus/Parasympathicus) aufnimmt und flexibel auf die Bedürfnisse der Organe reagiert.
So wird Dein Körper optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Ist der Herzschlag dagegen sehr gleichmäßig, spricht das eher für eine Überlastung bzw. für Übertraining.
Die Herzratenvariabilität kann mit einem EKG gemessen werden. Oder mit Geräten wie dem Vitalmonitor.
Letzterer gibt Dir zusätzlich eine Trainingsempfehlung auf der Basis Deiner individuellen Tagesform.
Hoffe, ich konnte Dir damit helfen. Bei Fragen einfach melden!
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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.
Vielen, vielen Dank an Bernhard für diesen wichtigen Artikel und die wertvollen Informationen bezüglich der Herzratenvariabilität.
Das gibt mir komplett neue Ansätze für mein Training, aber erst muss ich noch mehr darüber lernen und werde auf die Suche nach noch mehr Informationen gehen. Aber Bernhard hat mich auf diesen Weg gebracht, danke dafür!
Außerdem möchte ich Bernhard meine größte Anerkennung für seine Konsequenz und sein Kämpferherz aussprechen. Du gehörst zu dem Menschen die man gerne um sich hätte!
Viele Grüße aus München,
Uwe