Ein Rennen, das nicht nur die Athleten an ihre Limits bringt, sondern auch uns Zuschauer, die förmlich mitfiebern und mitzittern.
Gerade wenn man selbst einmal eine Langdistanz absolviert hat, fühlt man mit jedem Schritt, den die Profis zurücklegen, noch ein bisschen mehr mit.
Und dieses Jahr wurde diese Spannung mit einem wahrhaft legendären Rennen belohnt.
Unsere persönliche Perspektive auf das Jahreshighligh schlechthin
Wir sind Lotta und Schorsch, Coaches und Triathlon-Nerds, und in dieser Analyse werfen wir einen Blick auf die Momente, die uns so richtig ins Staunen gebracht haben.
Wir schauen auch auf die Höhepunkte und natürlich auf unseren deutschen Champion Patrick Lange, der mit einem historischen Sieg alles übertroffen hat.
Also, worauf wartet ihr? Rein in den Artikel, wir nehmen euch mit durch das Rennen der Rennen!
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Höhen, Tiefen und ein unvergessliches Rennen
Die Ironman-Strecke auf Hawaii ist nicht einfach nur „ein Rennen“.
Hier, mitten im Pazifik, herrschen Bedingungen, die selbst erfahrene Profis regelmäßig ins Schwanken bringen.
Heiße Temperaturen, eine gnadenlos pralle Sonne und der berüchtigte Wind, der auf dem Weg nach Hawi gerne mal so richtig Fahrt aufnimmt.
Wer es hier bis ins Ziel schafft, hat allein schon deswegen eine Riesenleistung vollbracht – und wer es schafft, dabei auch noch schnell zu sein, der erreicht eine Leistung, die kaum zu toppen ist.
Dieses Jahr haben wir allerdings gesehen, wie ein besonders gut harmonierender Mix aus Bedingungen und Athleten die Zeiten auf ein neues Level gehoben hat.
Auf dem Rad konnten sich so einige Athleten auf Rekordkurse katapultieren, und man hat auch bei den Laufzeiten gesehen, dass die gesamte Konkurrenz mehr als bereit war, Patrick Lange seinen dritten Titel nicht kampflos zu überlassen.
Aber – und das ist jetzt einfach das Geniale an diesem Rennen – Patrick hat genau das mit einem Laufstil geschafft, der wirklich seinesgleichen sucht.
Patrick Lange: Eine historische Leistung und die Magie des dritten Sieges
Wenn wir über Läufer sprechen, die mehr schweben als laufen, dann ist Patrick Lange hier sicher eines der Paradebeispiele.
Seit seinem letzten Titelgewinn sind sechs Jahre vergangen, und ganz ehrlich – die wenigsten hatten ihn wirklich als Favoriten auf dem Schirm.
Aber Hawaii wäre nicht Hawaii, wenn es nicht ein paar Überrschungen parat halten würde.
Und so aggressiv, wie Patrick die ersten Kilometer auf dem Marathon einfach „abgespult“ hat, war schnell klar: Der Mann ist mental voll auf Höhe und bereit für den Titel.
Besonders stark war, wie Patrick Lange von Anfang an das Tempo hielt und es sich einteilte.
Er kam bereits als Vierter aus dem Wasser, was ihm eine super Ausgangsposition gegeben hat.
Auf dem Rad war Patrick dann die gesamten 180 km in der großen Verfolgergruppe mit dabei und machte bei der Ankunft in T2 den Eindruck, dass er es kaum erwarten konnte, endlich loszulaufen
Er hat Meter um Meter auf Sam Laidlow, die führenden über die gesamte Radstrecke, gutgemacht und die Distanz auf der Laufstrecke verkürzt – eine unglaubliche Aufholjagd!
Zugegebenermaßen kam dem Deutschen dann auch zu gute, dass Sam mit Problemen zu kämpfen hatte und schon recht früh gehpausen einlegen musste.
So kam es dazu, dass Patrick ihn schon bei Kilometer 15 überholen konnte.
Danach überlies er nichts mehr dem Zufall und brachte den ersten Platz völlig ungefärdet ins Ziel.
Aber nicht nur das. Mit einer Zielzeit von 7:35:53 h stellte Patrick Lange zum wiederholten Mal eine neue Bestzeit auf der Insel auf und gewann so zum dritten Mal die Ironman Weltmeisterschaft.
Spannende Podiumsplätze und starke Herausforderer
Der Ironman Hawaii ist ja bekannt dafür, dass Favoriten oft nicht allein durchs Ziel kommen – und dieses Jahr haben die Zweit- und Drittplatzierten ebenso Eindruck hinterlassen.
Sam Laidlow, der als amtierender Weltmeister von Nizza ins Rennen ging, gehörte definitiv zu den großen Favoriten.
Nach einem gnadenlosen Radrekord von 3:57 Stunden und einer eindrucksvollen Führung sah zunächst alles danach aus, dass er auch Hawaii für sich entscheiden könnte.
Doch das Rennen auf Hawaii verzeiht keine Übermotivation, und so zeigte sich schon früh auf dem Marathon, dass Sam das extrem hohe Tempo auf dem Rad vielleicht etwas zu sehr gereizt hatte.
Sobald die Laufstrecke begann, spürte er den Tribut, den seine Beine zahlten: Er musste frühzeitig Gehpausen einlegen und verlor schließlich seine Führung.
Trotz allem – Laidlow hat gekämpft, nicht aufgegeben und das Rennen schließlich als 18. beendet.
Magnus Ditlev: Der ruhige Zweite
Ein Athlet, der ebenfalls eine hervorragende Leistung ablieferte, war Magnus Ditlev.
Mit seiner ruhigen, aber unglaublich starken Performance sicherte sich der Däne den zweiten Platz – und das, obwohl es alles andere als glatt für ihn lief.
Schon am Ende der Radstrecke kämpfte er mit muskulären Problemen und stand kurz davor, das Rennen abzubrechen.
Doch Magnus biss sich durch, sammelte seine Kräfte und fand recht früh zurück ins Rennen.
Als er dann realisierte, dass er tatsächlich um den zweiten Platz kämpfen konnte, waren die Schmerzen vergessen und der Däne wieder im Rennmodus.
Auch wenn er den Sieg verpasste, dürfte der zweite Platz für ihn ein absoluter Triumph sein – nicht zuletzt, weil er gezeigt hat, dass auch ein mental starkes Comeback viel wert ist.
Dritter Platz für Rudi von Berg – der Überraschungsmann des Tages
Auf dem dritten Platz landete der Amerikaner Rudi von Berg, den viele vielleicht nicht auf der Rechnung hatten.
Von Berg ist bekannt für seine starken Rad- und Laufzeiten, doch dass er sich mit so viel Beständigkeit durch die Hitze von Hawaii kämpft und es bis aufs Podium schafft, war eine echte Überraschung.
Gerade am Ende des Rennens, als er bemerkte, dass das Podium erreichbar war, hat er noch einmal einen Gang hochgeschaltet und eine beeindruckende Leistung gezeigt. Hut ab!
Starke deutsche Leistungen und der Überraschungsauftritt von Jonas Hoffmann
Patrick Lange war nicht der einzige Deutsche, der sich auf Hawaii in Szene setzen konnte.
Mit ihm waren auch Jonas Hoffmann, Paul Schuster und Finn Große-Freese am Start – und besonders Jonas Hoffmann hat als Hawaii-Rookie eine beeindruckende Leistung gezeigt.
Als Newcomer beim Ironman Hawaii zu starten, ist an sich schon eine Herausforderung.
Doch Hoffmann bewies, dass er nicht nur dabei sein, sondern auch direkt vorne mitmischen kann:
Er kam als 16. ins Ziel und schaffte es mit einer Zeit von 7:59:31 Stunden knapp unter der 8-Stunden-Marke.
Eine Premiere, die wohl niemand so erwartet hätte, und definitiv ein Beweis für seine Zukunft auf den großen Langdistanzbühnen.
Paul Schuster erreichte den 19. Platz, was angesichts der enorm starken Konkurrenz ebenfalls eine tolle Leistung war.
Auch Finn Große-Freese, der am Ende auf Rang 29 landete, konnte trotz einer etwas holprigen ersten Hälfte des Rennens mit einem respektablen Ergebnis punkten.
Große-Freese hat sich nach einem herausfordernden Radsplit dennoch ins Ziel gekämpft und eine 3:12 Stunden-Zeit auf dem Marathon abgeliefert – eine Pace, die sich definitiv sehen lassen kann.
Kristian Blumenfeld: Der Drache von Hawaii
Ein Athlet, der im Vorfeld für große Erwartungen sorgte, war der Norweger Kristian Blumenfeld.
Nach seinem legendären „Double“ im Vorjahr – mit Olympiasieg und Ironman-Erfolg in einer Saison – war klar, dass er auch beim Ironman Hawaii 2024 nichts anbrennen lassen würde.
Doch Blumenfeld erlebte einen schwierigen Tag, der ihn sichtlich an die Grenzen brachte.
Bereits auf dem Rad begannen für den Norweger die Probleme, die man aus anderen Rennen von ihm schon kannte.
Blumenfeld ist für seine kompromisslose Renneinstellung bekannt, und es gehört mittlerweile ja fast schon zu seinem Markenzeichen, dass er „wie ein Drache spuckt“, wenn es mal nicht optimal läuft – sei es in Frankfurt oder auch hier auf Hawaii.
Doch dieses Mal musste er sich nicht nur übergeben, sondern kämpfte im Marathon regelrecht ums Überleben im Feld.
Trotz aller Widrigkeiten blieb er im Rennen und finishte mit einer Marathonzeit von 3:32 Stunden, die ihn auf Platz 35 brachte.
Auch wenn er die Erwartungen nicht erfüllen konnte, zeigt seine Leistung, dass er bereit ist, sich auch in den härtesten Situationen durchzukämpfen – eine Einstellung, die wir nur respektieren können.
Technik, Teamwork und Strategie: Was macht den Unterschied?
Die Zeiten, die beim Ironman Hawaii 2024 erreicht wurden, zeigen nicht nur die Leistungsfähigkeit der Athleten, sondern auch die Rolle, die technisches Equipment und strategische Planung mittlerweile im Triathlonsport spielen.
Die Athleten nutzen die besten Aerodynamik-Räder, eigens angefertigte Rennanzüge und GPS-basierte Taktiken, um die Effizienz auf der Strecke zu maximieren und dabei jedes Watt an Energie optimal umzusetzen.
Dass Profis wie Sam Laidlow oder Patrick Lange diese Hilfsmittel gezielt einsetzen und genau wissen, wann und wo sie ihre Leistung zünden müssen, ist ein echtes „Game Changer“.
Rennstrategien spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Während Patrick sich mit einer vergleichsweise kontrolierten Radfahrt und einem starken Fokus auf den Lauf den Sieg holte, fuhr Laidlow eine aggressive Taktik auf dem Rad – und musste dann auf dem Marathon die Konsequenzen dafür tragen.
Die optimale Vorbereitung, eine klare Strategie und ein Team, das für mentale Unterstützung und eine gezielte Zeitplanung sorgt, waren für Patrick der Schlüssel zum Erfolg.
So stellte er sicher, dass er genau im richtigen Moment die Führung übernahm und mit der nötigen Energie ins Ziel lief.
Bei einem Vorsprung von über 7 Minuten und eine extremen Menge an Energie, die Patrik im Ziel fürs Jubeln noch übrig hatte, stellen wir uns nach diesem Rennen natürlich die eine große Frage:
Wird Patrick Lange 2026 auf Hawaii nach dem vierten Titel greifen?
Wir werden sehen.
Jetzt gilt es jedenfalls erst einmal, sich zu erholen.
Die nächste Herausforderung lässt ja im Triathlon nie lange auf sich warten!
FAQ zum Ironman Hawaii 2024
Wer hat die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii 2024 gewonnen?
Patrick Lange sicherte sich den Sieg und schrieb Geschichte mit einer neuen Bestzeit von 7:35:53 Stunden. Es war sein dritter WM-Titel auf Hawaii und zugleich ein beeindruckender Rekord.
Wie viele deutsche Athleten waren unter den Top 20?
Neben Patrick Lange auf Platz 1 schafften es Jonas Hoffmann (Platz 16) und Paul Schuster (Platz 19) in die Top 20.
Warum konnte Kristian Blumenfeld nicht ganz vorne mitmischen?
Blumenfeld kämpfte mit Magenproblemen, die ihn schon auf dem Rad behinderten. Auf dem Marathon hat er stark an Tempo verloren, kämpfte sich aber dennoch tapfer bis ins Ziel und wurde 35.
Wie viel Preisgeld gab es für die Gewinner?
Der Sieger Patrick Lange erhielt 125.000 US-Dollar. Die Prämien verringern sich mit den Plätzen und gehen bis Platz 15, der noch 3.000 Dollar erhält.
Wieviele Athleten blieben unter 8 Stunden?
Insgesamt 16 Athleten schafften es dieses Jahr, die 8-Stunden-Grenze zu knacken – eine Zahl, die das Leistungsniveau der Weltmeisterschaft auf Hawaii eindrucksvoll unterstreicht.
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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.