Jonas Deichmann – Das Interview nach 120 Langdistanzen

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Der Profi-Abenteurer Jonas Deichmann hat nach seinem Triathlon um die Welt auch dieses Jahr beim Schwimmen, Radeln und Laufen von sich reden gemacht.

Jonas hat beim Challenge in Roth über 120 Tage jeden Tag einen Triathlon über die Langdistanz absolviert.

Dabei ist er je 3,8 km geschwommen, 180 km Fahrrad gefahren und im Anschluss noch einen Marathon gelaufen.

Grob überschlagen sind das alleine auf dem Rad über 21.000 km, die er in dieser Zeit zurückgelegt hat.

Wir wollten gut zwei Wochen nach Tag 120 im Interview natürlich wissen, wie es ihm geht.

Zudem hat uns auch interessiert, ob er schon wieder Lust auf Essen hat, wieviel Disziplin es für so eine Challenge braucht und natürlich auch, was ihm diese Reise gegeben hat.

❗️Hör hier im Mission Triathlon Podcast das Interview mit Jonas Deichmann nach der Challenge 120.


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Wie geht es Jonas Deichmann nach 120 Triathlon Langdistanzen?

Lotta: Hallo und herzlich willkommen, Jonas. Wir freuen uns riesig, dass Du inzwischen schon zum 3. Mal bei uns im Podcast ist.

Jonas Deichmann: Guten Morgen! Ich freue mich auch. Das hat sich jetzt super ergeben, dass ich hier eine Übernachtungseinladung bekommen habe, wo ich morgen nach Stuttgart zu einem Fernsehtermin muss. Und es gab sogar schon ein kleines Läufchen heute Morgen und Frühstück. So kann der Tag starten.

Schorsch: Du hast jetzt 120 Tage lang eigentlich jeden Tag dasselbe gemacht. Bist du heute Morgen aufgestanden und hast im ersten Moment gedacht, es geht in den Rothsee oder ist das schon vorbei?

Jonas Deichmann: Das ist schon vorbei. Trotzdem muss ich sagen, dass das Schwimmen mir aktuell von allen drei Disziplinen am meisten fehlt. Ehrlich.

Schorsch: Und das hören wir von jemandem, der schon einmal behauptet hat, die Schwimmkarriere wäre jetzt beendet.

Jonas Deichmann: Ja, das habe ich mal behauptet. Aber ich habe einen neuen Zugang zum Schwimmen bekommen. Der kommt tatsächlich vom Swim-Run. Wir haben mit einem Freund zusammen ein paar Swim-Run-Projekte gemacht, wo man von Insel zu Insel schwimmt und dann rüber rennt. Das war letztes Jahr im finnischen Schärengarten. Es war so geil einfach. Beim Laufen freut man sich wieder auf Schwimmen und dann freut man sich wieder aufs Laufen und es ist so abwechslungsreich und hat auch Abenteuer-Charakter.

Lotta: Das Tolle beim Schwimmen ist ja eigentlich auch, dass man da die Beine weniger belastet und generell die Anstrengung ein bisschen niedriger ist als beim Rest, oder?

Jonas Deichmann: Außer Frage. Ich bin frischer aus dem Rothsee gekommen, als ich reingesprungen bin. Es hat einfach so ein bisschen wie Morgengymnastik den Körper wieder belebt. Und ich schwimme jetzt auch in Zukunft regelmäßig, einfach aus dem Grund, dass es dem Körper so gut tut. Also ich merk, seit ich schwimme und Stabi-Training mache, hilft das mir auch als Radfahrer und Läufer.

Lotta: Das glaube ich Dir sofort. Die Mobilität ist natürlich eine ganz andere, als wenn man die ganze Zeit steif auf dem Rad sitzt. Schwimmen ist zwar auch eine monotone Bewegung, aber anders.

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Nach 120 Tagen war Schluss – warum eigentlich?

Schorsch: Das heißt, Du bist jetzt wieder in der Zivilisation angekommen. Die Routine ist abgeschüttelt und Du bist wieder im normalen Leben?

Jonas Deichmann: Absolut. Ich bin wieder voll angekommen im normalen Leben. Das waren vier richtig tolle Monate. Aber das hat dann auch gereicht am Ende. Es war ja immer das Ziel anzukommen. Und ich weiß ja, es kommt auch wieder der Tag, wo es anfängt zu kitzeln und dann kommt ein neues Projekt.

Lotta: Hat Dir das tatsächlich so ein bisschen zum Halse rausgehangen, sprichwörtlich?

Jonas Deichmann: Nein. Ich muss ganz klar sagen, das war genau richtig so von der Länge. Das hat mir wahnsinnig Spaß gemacht. Es waren vier wunderbare Monate – auch am Ende die letzten Tage. Ein Wahnsinn, was da los war!

Aber ich habe mich auf 120 Tage eingelassen und damit war für mich auch immer klar, dass bei Tag 121 Schluss ist. Mir ging es ja noch gut am Ende, aber es war auch durchaus ein Mammut-Projekt, wenn du 14 Stunden Sport machst. Also ich habe keine zwei Minuten Freizeit, hab am Tag nichts anderes gemacht als Sport machen, essen, schlafen oder eine Art von Recovery.

Wenn Du Dich auf 120 Tage einlässt, dann sind die wunderschön. Aber ich hätte am Tag 121 wahrscheinlich an einfach keine Lust mehr gehabt, weil mir dieser bedingungslose Willen gefehlt hätte. Den hätte ich an Tag 121 wahrscheinlich nicht mehr so stark verspürt, wie die 120 Tage davor.

Die Sache mit dem Appetit

Schorsch: Hast Du denn mittlerweile wieder Lust auf Essen? Du musstest ja auch den ganzen Tag futtern.

Jonas Deichmann: Ja, ich habe 10.000 Kalorien am Tag gebraucht. Es ist ein Esswettbewerb und das Ganze geht nur mit einer Ernährungsstrategie. Natürlich habe ich am Ende nicht mehr gegessen, weil ich Lust drauf hatte, sondern weil ich essen musste. Alle 20 Minuten.

Das waren dann ja vor allen Dingen beim Radeln viele Riegel und beim Laufen viele Gels und und Sportlernahrung, ein bisschen Pasta zwischendrin und abends dann dreimal was Festes. Jetzt habe ich wieder richtig Hunger. Was noch nicht so voll wiedergekehrt ist, ist die Lust auf Süßes.

Lotta: Also du hast dich so ein bisschen an Bananen und Gels und Riegeln überfressen, wenn man das so sagen darf?

Jonas Deichmann: Ja, also ich hab mich auch nicht so schwer getan, wie man das denken würde, wenn Du jeden Tag 10-15 Gels futterst für vier Monate. Auf Bananen habe ich am Ende echt gar keine Lust mehr gehabt. Gels waren bis zum Ende okay und ich habe es auch nicht hinterfragt.

Nur der weiße Ride-Riegel (von Powerbar) mit Kokosgeschmack, der war bis zum Ende hin echt super lecker. Genauso wie auch die, Gummibärchen, diese Gel Shots.

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Die Kosten der Challenge 120

Schorsch: So ein Gel kostet 2,50 Euro. 10 Gels am Tag sind 25 €, das Ganze mal 120. Habt ihr grob mal überlegt, was das Ganze gekostet hat?

Jonas Deichmann: Wir haben so ziemlich alles an Ausrüstung etc. gesponsert bekommen. Ich hatte ja nicht nur die Gels, sondern noch Riegel dazu und ein Recovery Shake usw. Wenn man den Wert ausrechnet, ginge es Richtung 100 € an Produkten pro Tag. Das war aber komplett gesponsert.

Ich hab da kistenweise Sachen bekommen. Genauso sieht es natürlich mit Verschleißteilen, Kette, Reifen, Fahrrädern aus. Das bezahle ich am Ende nicht, genauso wie Kleidung usw. Die Wohnung war von der Challenge Roth gestellt. Was ich bezahlt habe, war das normale Essen, also die Pasta usw. für mich und mein Team, genauso wie Benzin.

Ich weiß es gar nicht genau, aber insgesamt waren es vielleicht irgendwas um die 30.000 €, würde ich sagen. Wenn ich Fahrrad und alles selber bezahlt hätte, wäre man da deutlich über 100.000 € gewesen.

Der größte Posten ist aber immer der Honorarausfall, weil ich ja nicht nur während dem Projekt keine Vorträge halten kann, sondern auch in der Trainingszeit davor. Das heißt, ich hatte schon so acht Monate, wo ich gar keine oder nur sehr wenig Verdienst hatte.

Letztendlich sage ich immer, so ein Projekt ist wie ein Startup. Man muss am Anfang Lust drauf haben und trotzdem muss man auch schauen, dass es wirtschaftlich durchführbar bleibt. Die Vermarktung beginnt eigentlich erst nach dem Projekt.

Schorsch: Das heißt, es ist Saisongeschäft mehr oder weniger. Du hast quasi Deine Zeit, wo Du Geld verdienen musst fürs nächste Projekt.

Jonas Deichmann: Absolut. Dazu muss man jetzt sagen: Dieses Projekt war ein Sonderfall. Meine Projekte davor, der Triathlon und die Welt zum Beispiel, da war ich 14 Monate unterwegs und das hat keine 10.000 EUR gekostet. Meine vorherigen Projekte durch die USA oder die Panamerikana, die hatten alle ein ganz anderes Level.

Das war jetzt ja ein High-Performance-Projekt mit einem Team. Für mich ein Ausflug in den Hochleistungssport, wo ich mir bei Trainingstagen schon sehr gut überlegen musste, ob ich jetzt einen Vortrag mache mit Reisezeit usw. Bei meinen vorherigen Projekten war es nicht ganz so streng, da musste ich auch in sehr guter Form sein. Aber dieses Projekt war von der körperlichen Vorbereitung noch mal ganz anders.

Wie aus dem „Läufchen“ eine Bewegung wurde

Lotta: Wo wir schon bei den Zahlen sind: Du hast natürlich viel an Geld investiert, aber vor allem körperlich. Das war ja eigentlich Dein Potenzial und Du hast damit auch extrem viele Leute beeinflusst. Gerade in Roth hat man gesehen, wie das immer mehr gewachsen ist. Da waren am Anfang vielleicht zehn Leute, dann irgendwann 50 Leute beim Läufchen – und das hat sich halt immer mehr hochgeschaukelt. Habt ihr mal überschlagen oder gezählt, wie viele Menschen insgesamt mitgemacht haben, bei der Challenge?

Jonas Deichmann: Also ungefähr. Ich bin ja keinen einzigen Tag allein gewesen. Es waren immer Leute da, die mitgemacht haben und zum Ende hin wuchs es auf ein paar hundert jeden Tag.

Allein beim Laufen waren es ganz am Ende die meisten Tage auch über 100. Bei der Büchenbach-Schleife und im Ziel waren es an Tag 120 ein paar tausend Leute. Das war also riesig.

Ich habe ja auch immer gefragt, wer die Langdistanz mitmacht. Der Rekord waren 25 Langdistanzler an einem Tag. Gerade in der zweiten Hälfte hatten wir schon viele, am Wochenende immer über zehn. Das heißt, vielleicht 500-600 Leute, die Langdistanz mitgemacht haben.

Mein Projekt war einfach zugänglicher als eine klassische Triathlon-Veranstaltung. Es kostet nichts. Wenn es nicht klappt, dann hattest Du trotzdem eine tolle Zeit und hast es nochmal probiert. Wir hatten definitiv ein paar hundert Leute, die ihre erste Langdistanz und wahrscheinlich über 1000 Leute die ihren ersten Marathon mitgemacht haben.

Schorsch: Es war ja schon ein Teil Deines Projekts, Leute zu motivieren und zu zeigen, was man erreichen kann. Daher haben wir uns gefragt, wie viele Leute tatsächlich dabei waren. Bei 50 am Tag wären es 6000 insgesamt gewesen – und wenn es doppelt so viele waren, also 100 am Tag, teilgenommen haben, dann bist Du ja schon bei über 12.000 Leuten, die Du irgendwie animieren konntest – viele auch, die mit Sport gar nicht so viel am Hut haben.

Jonas Deichmann: Es ist auch am Ende die Sache, wo ich am stolzesten drauf bin bei dem Projekt. Der wirkliche Erfolg von dem Ganzen ist gar nicht der Rekord. Der ist Bonus. Was wirklich zählt, sind die, die Tausende von Leuten, die ich zu mehr Sport begeistern konnte und die auch ihre eigenen Grenzen verschoben haben.

In der Kern-Community, die öfters dabei war, war dann nicht mehr die Frage, wann, sondern wie oft man eine Langdistanz mitmacht. Mein Bruder hat 74 Langdistanzen geschafft und jemand anderes hat 18 mitgemacht… Das waren ganz normale Leute, Hobby-Triathleten.

Das ist ja was, was im Triathlon sonst nicht existiert. Man macht eine Langdistanz, dann macht man ein paar Monate Pause. Niemand macht mehr als drei Langdistanzen im Jahr.

Schorsch: Ja, das war ein toller Vergleich, als Belinda (Granger, ehemalige Profitriathletin) mitgelaufen ist. Da habt ihr auch drüber gesprochen und sie sagte, sie hätte 50 Langdistanzen gemacht, aber in 20 Jahren. Und es ist natürlich noch mal was anderes, ob man die an seiner Leistungsgrenze macht oder mit ein bisschen mehr Zeitpuffer.

Jonas Deichmann: Absolut. Es sind zwei komplett verschiedene Disziplinen. Das kann man nicht vergleichen. Wenn jemand all out geht, um seine Langdistanz-Bestzeit zu erreichen, dann ist das ein anderer Sport. Das ist, wie wenn Du einen 100-Meter-Lauf mit einem Marathon vergleichst.

Schorsch: Da hast du Recht. Hast du damit gerechnet, dass es so viele werden?

Jonas Deichmann: Ich habe schon damit gerechnet, dass es sehr viele werden. Einfach aufgrund meiner Bekanntheit und der Kombination mit der Challenge Roth. Es ist schon ein legendärer Triathlon, wo der ganze Landkreis Triathlon-verrückt ist. Aber dass es dann so viele werden… Es war ja eine Großveranstaltung an Tag 106 und 120. Dass Tausende von Leuten kommen würden und ein Straßenfest draus machen, habe ich das natürlich nicht erwartet.

Schorsch: Kilometer 30 war ja auch so ein Punkt, wo eine Familie quasi eine Verpflegungsstation für Dich eingerichtet hat. Und da war am Tag 120 die Hölle los.

Jonas Deichmann: Ja, das erklärt ziemlich gut, was passiert ist. An Tag 5 hat eine Familie dort so eine Plastikbox hingestellt hat, wo Kekse und eine Flasche Wasser drin waren. So begann das Ganze. An Tag 6 hing noch ein Luftballon dran. An Tag zehn stand dann ein Stückchen Kuchen da und bald nicht mehr nur für mich, sondern auch ein bisschen was für die Mitläufer.

Irgendwann wurde das der Treffpunkt. Viele Leute sind auch immer abends eingestiegen. Das war ein bisschen wie ein Familienfest, wo sich Roth trifft und dann auf die letzten zwölf Kilometer bis ins Ziel mitläuft. Es ist schon krass zu sehen, wie so etwas, das ganz klein begonnen hat, sich plötzlich zu so einem Event entwickelt.

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Eine Langdistanz geht immer

Lotta: Ja, da hast Du wirklich die Leute mitgerissen, hast aber auch die Latte sehr, sehr hoch gelegt. Früher hieß es immer: „Ja, einen Zehner laufen geht immer. Aber Du sagst :“Komm, eine Langdistanz geht immer.“

Schorsch: Und Du hast das „Läufchen“ wesentlich länger gemacht, als es vorher war.

Jonas Deichmann: Es ist einfach meine Art und Weise, damit umzugehen. Ein Läufchen ist für mich genauso lang wie ein Marathon. Aber es klingt nach viel weniger. Das nimmt einem die Angst.

Man muss dazu sagen, der Landkreis ist natürlich dafür prädestiniert, weil praktisch jeder in Roth einen Freund oder Verwandten hat, der mal eine Langdistanz mitgemacht hat. Daher wissen die Leute: „Das sind ganz normale Menschen, die das tun – keine Superhelden.“

Und was wir da geschafft haben in den vier Monaten ist, dass die Leute gemerkt haben: Wenn der Jonas das jeden Tag macht und dabei auch noch Spaß hat, nicht leidet oder verbissen ist, kann ich das doch auch.

Schorsch: Gab es dabei auch ein paar Geschichten, die Dich wirklich berührt haben – wo besondere Momente entstanden sind?

Jonas Deichmann: Auf jeden Fall. Wir hatten mehrere mit dabei, die vorher noch nie im Leben 3,8 km geschwommen sind, noch nie mehr als ein Halbmarathon gelaufen oder nie über 100 Kilometer Rad gefahren sind. Die waren dann auch wirklich voll am Limit. Aber sie haben gefinisht.

Was mich an dem Punkt berührt hat, war die Rother Community. Ich bin ja oft ins Ziel gekommen und habe noch eine kleine Rede gehalten und gesagt, dass noch ein Langdistanzler unterwegs ist. Es sind immer Leute im Ziel geblieben, bis 11:00 nachts, um irgendeinen wildfremden Menschen bei seiner ersten Langdistanz zu empfangen. Das ist unglaublich toll, so was zu sehen.

Die Grenzen des Möglichen

Lotta: Eine große Wertschätzung. Definitiv. Inwiefern hat Dich denn diese ganze Challenge auch beeinflusst oder verändert?

Jonas Deichmann: Das Projekt war ja körperlich gesehen und auch mental noch mal deutlich schwieriger als das, was ich davor gemacht habe. Es gab keinen Puffer: jeden Tag eine Langdistanz – komme was wolle!

Das heißt vier Monate volle Performance und keine Möglichkeit, mal eine Stunde locker zu machen. Das hätte sonst bedeutet, ich schlafe weniger und dann geht es sofort in so eine Abwärtsspirale rein.

Es war das erste Mal in meinem Leben, dass sich mein Körper ein bisschen gewehrt hat. Ich habe ja auch zum Ersten Mal überhaupt eine Knieentzündung gehabt oder eine Achillesfersenreizung. Und trotzdem hat mein Körper sich immer innerhalb von zwei, drei Tagen wieder erholt. Das ist das Erstaunliche. Das war ja auch das, wovon ich vorher ausgegangen bin.

Mir ging es am Tag 120 blendend, frischer als an Tag 10. Ich hätte weitermachen können.

Klar, ich hatte diese harte Anfangsphase, die Adaption. Aber je länger das Projekt dauerte, desto besser ging es mir. Das hat mir unglaublich viel Selbstvertrauen gegeben und zeigt: „Wenn man etwas wirklich will und sich durchkämpft, dann kommen immer bessere Zeiten.“

Abgesehen davon war ich seit 2017 noch nie beruflich vier Monate an einem Ort. Da sind auch Freundschaften entstanden und ich bin mittlerweile eben auch ein bisschen weiter in die Triathlonszene reingewachsen.

Schorsch: Interessant finde ich auch, dass die Leute immer wussten, wo sie Dich finden. Es war ja sonst schwer, Dich mal irgendwie zu treffen und mit Dir Sport zu machen. Aber bei diesem Projekt konntest Du nicht weglaufen.

Aber es war auch monatelang jeden Tag Action. Jeden Tag Kontakte, jeden Tag Geschichten. War das nicht manchmal auch zu viel?

Jonas Deichmann: Definitiv. Es war zwar wunderschön zu sehen, wie viele Leute dabei waren. Das hat mir auch immer viel Kraft gegeben und mich motiviert. Aber natürlich gab es auch Tage und Momente, wo es mir zu viel war. Ich bin ja nie allein gewesen. Ich bin morgens von meinem Team geweckt worden. Und abends hat mein Vater das Licht ausgemacht.

Außer nachts im Bett war ich einzig allein unter der Dusche und auf der Toilette allein. Sonst war ich nie für mich – vier Monate lang. Gerade beim Laufen, wenn dann 100 Leute dabei waren, gab es auch Momente, wo ich nicht mehr die hundertste Frage beantworten wollte, sondern mal meine Ruhe haben. Wenn ich zum Pinkeln angehalten haben, dann haben fünf Leute mit mir angehalten…

Am Ende war alles so gewachsen, dass ich mich nicht mehr frei bewegen konnte. Wie bei einem Schauspieler, der dann überall erkannt wird.

Von Disziplin und Routinen

Lotta: So ganz generell hast du ja schon anklingen lassen, dass es auf jeden Fall körperlich ein anderes Level war als zum Beispiel der Triathlon 360. Und dann kam eben das ganze Volk drumrum, aber auch die Monotonie. Wieviel Disziplin hat das von dir verlangt, das so durchzuziehen? War das eher ein Durchbeißen? Du sagst ja immer „Geil wird’s“ – Hast Du das auch empfunden?

Jonas Deichmann: Ich habe es auch so empfunden, dass es geil ist und ich jede Menge Spaß habe. Es denken oft Leute, es ginge mir bei so einem Projekt 120 Tage lang schlecht. Das ist einfach nicht der Fall. Es gab viele Tage, an denen hatte ich überhaupt keine Schmerzen, überhaupt keine Beschwerden.

Dann gab es Tage, wo es mir zwölf Stunden super ging und halt ein oder zwei Stunden ein bisschen härter, wo ich aber immer noch weit von meinem Limit entfernt war.

Und dann gab es Tage, da hat es wirklich wehgetan und zwar den Großteil des Tages. Aber das waren wenige, das war nicht die Mehrheit des Projektes.

Dass es bei 120 Tagen durchaus auch mal hart ist, ist klar, aber ich habe trotzdem Spaß. Und das ist genau das, was ich machen möchte. Das ist meine Botschaft.

Und zum Thema Disziplin. Also das Projekt, das verlangt die pure Disziplin, denn man kommt sonst sehr schnell in eine Abwärtsspirale, wenn man sich verspätet. Ich habe jeden Tag so zwischen sechs und sieben Stunden geschlafen. Ich kann auch mal einen Tag nur vier, fünf Stunden schlafen. Das ist auch in Ordnung, aber halt nicht dauerhaft.

Jede Sekunde, die ich nicht mit Sport machen, essen oder Recovery verbringe, ist eine Sekunde, die auf Kosten des Schlafs geht. Aber diese Disziplin, ist mir nicht schwergefallen. Ich habe es nicht hinterfragt. Jeden Morgen springe ich aus dem Bett und es geht in den Rothsee. Da ist es egal, wie das Wetter ist oder wie es mir geht. Ich mache es einfach.

Ich habe es jeden Tag als großes Privileg gesehen, dass ich das machen darf. Ich DARF jetzt aufstehen und genau das machen, was ich im Leben machen möchte: Sport in ausreichender Menge mit coolen Leuten und guter Begleitung.

Ich habe ein Ziel vor Augen, in dem ich jeden Morgen weiß, warum ich aufstehe, nämlich um heute meine Bestleistung zu geben. Und das ist unglaublich toll.

Schorsch: Aber trotzdem musstest Du ja auch immer die Disziplin haben, alle 20 Minuten was zu essen. Das ist ja auch eine Kontrolle, die man über vier Monate aufrechterhalten muss, was viel Kraft erfordert.

Jonas Deichmann: Ja, also das Projekt ging nur mit maximaler Routine. Das heißt, ich setze mir Regeln und diese Regeln werden auch nicht gebrochen. Bei so einem Projekt, da überleg ich mir vorher, ob ich das will und ob es das wert ist und dann führe ich es einfach aus. Und wenn was schief läuft, wird der Plan angepasst.

Es geht darum, so viel Routine reinzubringen wie möglich. Dann, macht man auch keine Fehler.

Natürlich haben wir die ganze Zeit darauf geachtet, im Team, dass es besondere Highlights gibt und ich eine Überraschung bekomme oder irgendwas, wo ich wieder kurz Freude habe.

So vergeht der Tag auch schneller. Das ist unglaublich wichtig. Aber die Grundprozesse, zum Beispiel: „Wo ist mein Essen? Wie lange dauert die Pause?“ Das sind Dinge, die muss man einhalten.

Halbzeit – Eine willkommene Abwechslung

Schorsch: Routine ist extrem wichtig, aber Abwechslung eben auch. Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut war es, dass der Challenge an Tag 60 stattgefunden hat?

Jonas Deichmann: Das war definitiv eine 10/10. Das hatte ich mir auch genauso überlegt. Die Challenge Roth kam genau an der richtigen Stelle, weil ich mir das Ganze ja ständig schönreden muss und man muss sich auch einreden „Es ist nicht mehr weit.“

Also ich habe natürlich diese große Vision: 120 Tage. Aber ich konzentriere mich im Tagesgeschäft auch auf das Jetzt: Jetzt geht es erst mal schwimmen. Danach kommt das Radeln, dann das Laufen. So bringe ich einen Tag nach dem anderen hinter mich.

Ich komme meinem großen Ziel immer in ganz kleinen Schritten näher. Und wenn Du so ein Highlight hast wie die Challenge an Tag 60, hat das auch Symbolwirkung: Es ist die Hälfte geschafft! Jetzt ist es nicht mehr weit.

Lotta: Da hast Du ja jetzt wirklich 120 extrem intensive Tage erlebt – und man kann es überall verfolgen, bei Instagram, bei YouTube etc. Hast Du für Dich selber eigentlich auch noch Dinge dokumentiert oder hattest Du gar nicht die Zeit bzw. die Muße, wichtige Erlebnisse oder Erfahrungen, aufzuschreiben als Erinnerung.

Jonas Deichmann: Also habe ich das große Glück, dass es auch ein Buch über das Projekt gibt. „Weil ich es kann“. Das kommt Ende Oktober raus. Da kann man wirklich alles nachlesen. Der Martin, der ja neben meinem Vater mein Hauptbetreuer ist, schreibt schon seit vielen Jahren und hilft mir bei den Büchern. Er hat auch bei „Das Limit bin nur ich“ und „Crossing America“ mitgeholfen und wir haben jeden Abend ein paar Minuten besprochen, was die Highlights waren und was passiert ist.

Das steht alles im Buch, mit Bildern. Das ist für mich die die perfekte Erinnerung. Genauso gibt es ja auf YouTube die Video Diaries dazu und bald kommt ein Dokumentarfilm. Bei dem Projekt gibt es also wirklich extrem viel, wo ich dann irgendwann mal in Ruhe nachlesen kann.

Schorsch: Ja, das wird auf jeden Fall spannend. Jetzt hast Du ja aber trotzdem so viel erlebt und der Körper oder vor allem das Gehirn muss es ja auch irgendwie verarbeiten. Wie war das für dich? Hast Du nachts dann davon geträumt oder wie ist das vonstatten gegangen?

Jonas Deichmann: Ich hatte zum einen extrem viel Zeit zum Nachdenken während des Tages, auf dem Rad oder beim Laufen. Da kann ich viele Dinge verarbeiten. Ich habe ab und an auch davon geträumt. Aber ich habe immer gut geschlafen. Und vor allem habe mich irgendwann daran gewöhnt.

So ein Zieleinlauf mit ein paar hundert Leuten, die Dich feiern, ist jedes Mal ein tolles Erlebnis. Aber beim 30. Mal ist es eben nicht mehr dasselbe wie beim ersten Mal. Man gewöhnt sich daran und man lernt auch damit umzugehen.

Und ich habe für mich einfach auch Strategien entwickelt und Techniken, die funktionieren, um abends runterzufahren. In dem Moment, wo ich ins Ziel gekommen bin, wurde der Schalter umgelegt, für eine bestmögliche Regeneration, um gut zu schlafen.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…

Lotta: Ja, das ist schon echt krass. 6 bis 7 Stunden sind ja so schon nicht allzu viel. Und dann noch bei diesem ganzen Sportpensum. Da spielt die Gewöhnung natürlich eine wichtige Rolle…

Aber trotzdem gab es Differenzen zwischen Vorstellungen und Realität. In unserem letzen Interview hast Du gesagt, Du brauchst 12 Stunden für eine Langdistanz, bist um 19:00 Uhr im Ziel und dann kannst Du Dich erholen.

Es kam dann doch ein bisschen anders. Deine längste Langdistanz hat 15:23 Stunden gedauert. Ich denke, das war auch an dem Zeitpunkt, wo Du ein bisschen erkältet warst. Und beim Challenge in Roth hast Du mit 11:45 Stunden eine Punktlandung gemacht. Wie weit klafften denn Realität und Planung auseinander und wie sehr hat es Dich und Dein Team aus dem Konzept gebracht?

Jonas Deichmann: Es gab ein paar Tage, die so knapp über 13 Stunden gedauert haben, vor allen Dingen in der Anfangsphase. Über 15 Stunden hatte ich normalerweise an den Tagen, wo es geregnet hat. Die meisten Tage lagen so zwischen 14 Stunden und 14,5 Stunden, weil ich auch irgendwann einen Powernap eingeführt habe.

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer war sicherlich die 60 Regentage… Ich bin bei Regen langsamer, allein durch das Umziehen und auch bei Abfahrten. Das hat sich dann summiert.

Am Ende hatte ich einfach auch nicht mehr so den Punch. Ich konnte halt mein Komforttempo gemütlich fahren und gemütlich laufen. Aber so diese Spitzen setzen, das konnte ich nicht mehr, auch bei Wind und Höhenmetern.

Beim Radeln bin ich irgendwie immer eine Stunde langsamer gewesen als geplant, obwohl ich ein sehr guter Radfahrer bin. Beim Schwimmen war ich schneller. Es war trotzdem noch im Zeitplan.

Ich habe natürlich zwischendrin auch mal überlegt, ob ich jetzt effizienter werden soll in den Pausen usw. Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass es nicht nötig ist. Bei 14 Stunden bekomme ich gerade noch ausreichend Schlaf, aber mein Körper hat sich auch angepasst. Es gab also überhaupt keinen Grund, schneller zu sein.

Schorsch: Gab es sonst irgendwie Punkte, wo ihr nachjustieren musstet? Wo die Theorie anders aussah als die Praxis?

Jonas Deichmann: Ja, beim Thema Ernährung kam irgendwann der Punkt, wo ich keinen Appetit mehr hatte – so nach 30 Tagen in etwa. Ich kann ja normalerweise alles essen, aber plötzlich wollte ich nur noch Gourmet-Essen haben.

Da sind wir dann umgestiegen, indem wir wirklich geguckt haben, dass es wirklich das beste Essen ist. Das zweite Frühstück wurde durch Flüssignahrung ersetzt, was auch Zeit gespart hat. Und ab dem Moment, wo wir das umgestellt haben, habe ich auch kein Gewicht mehr verloren.

Ich war natürlich immer bereit, Dinge zu optimieren. Aber man sagt auch „Never change a winning system“.

Schorsch: Verständlich. Wie sah denn das Gourmet-Essen so aus? Was waren die Mahlzeiten, die Dich gekitzelt haben?

Jonas Deichmann: Also Risotto zum Beispiel war super, auch Nudelsalat oder Rösti. Corinn, die Frau meines Vaters, war auch öfters da und hat ganz exzellent gekocht. Da wurde von meinem Team wirklich Zeit investiert.

Jonas Deichmann, das Limit und der Rest der Welt

Schorsch: Jonas, wo liegt denn jetzt das Limit?

Jonas Deichmann: Das ist eine gute Frage. Es liegt sicher nicht bei 120 Langdistanzen. Ich hätte weitermachen können. Ich habe natürlich auch Tage gehabt und Momente, wo es sehr sehr hart war. Aber ich bin kein einziges Mal gegangen. Ich bin immer gejoggt, das heißt, da war ich noch weit von meinem Limit entfernt.

Es gab ja auch eine medizinische Studie zu dem Thema. Ich habe also jeden Abend einen Fragebogen beantwortet. Die erste Frage war immer nach meinem Gesamtbefinden. Auf einer Skala von 1 bis 10 hatte ich die meisten Tage so 8 oder 9, manchmal auch eine 10. Es gab nur ganz wenig Tage mit unter 6 oder 7. Eine 1 hätte ich gegeben, wenn ich die Hälfte vom Marathon gegangen wäre.

Lotta: Diese medizinische Studie, die du angesprochen hast, ist extrem interessant und wir hätten auch sehr, sehr gerne die Daten dazu.

Jonas Deichmann: Also ich habe mich vor dem Projekt untersuchen lassen. Während dem Projekt war dann Dr. Bernd Langenstein von der Uniklinik in Nürnberg, der offizielle Challenge-Arzt, mindestens ein bis zweimal die Woche zu Besuch. Er hat regelmäßig Blut abgenommen, Ultraschall, EKG und alle Werte genommen. Also auch, als ich eine Erkältung hatte. Ich stand jederzeit unter ärztlicher Aufsicht, sodass ich keine Herzmuskelentzündung riskiere.

Am Tag 121 habe ich dann eine Leistungsdiagnostik gemacht plus Komplettuntersuchung. Ich war in einem super MRT, wo wirklich alles durchgecheckt wurde. Auch die beste Herzuntersuchung, die Du machen kannst. Bei Ausdauersportlern kann es manchmal zu Verkalkungen zu kommen – das habe ich alles nicht.

Die Ärzte wollten auch schauen, ob es irgendwas Außergewöhnliches gibt – irgendwas, was heraussticht am Körper. Das haben sie nicht gefunden bisher.

Bei allem habe ich sehr, sehr gute Werte, die aber ein Leistungssportler oder ein sehr ambitionierter Agegrouper auch hat. Ich habe keinerlei Belastungen oder Schäden davongetragen. Das einzige Überraschende waren meine Blutwerte. Die waren nämlich während des Projekts und auch im Anschluss an das Projekt praktisch identisch mit vor dem Projekt. Man sagt ja immer, man hätte nach einer Langdistanz schlimmere Blutwerte als ein Krebspatient. Das war bei mir nicht der Fall.

Es gibt den CK-Wert (Kreatinkinase). Damit werden Entzündungen in den Muskeln gemessen. Nach einer Langdistanz liegt dieser Wert bei den meisten Leuten so bei 10.000. Mein CK-Wert dagegen lag kontinuierlich unter 200. Mein Arzt hat gesagt. das wäre ein CK-Wert, den die meisten Menschen nach einem 5-Kilometer-Lauf aufweisen. Aber das war nach meiner 70. Langdistanz.

Mein Physio hat auch eine Langdistanz gemacht, seine erste – der hatte danach einen CK-Wert von 2300, also auch schon vergleichsweise gering. Der André ist auch topfit. Das heißt, für ihn war das auch eine langsame Langdistanz. Wenn Du eine Langdistanz am Anschlag machst, hast Du wahrscheinlich ein CK-Wert von über 5000.

Jetzt ist die Frage: Ist das genetisch bedingt oder woher kommt das Ganze? Ich habe sicherlich sehr gute Voraussetzungen in Sachen Körperbau etc. Aber ich habe über die Jahre mehr Ausdauersport gemacht als wahrscheinlich jeder andere Mensch auf der Welt. Seit 2017 treibe ich doppelt so viel Sport wie ein Tour-de-France-Profi. Und immer im Grundlagenbereich. Ich bin einfach der Überzeugung, mein Körper hat sich adaptiert. So seltsam wie das klingen mag: Für mich war eine Langdistanz jeden Tag, irgendwann Normalität.

Lotta: Das spricht ja dann dafür, dass dieses Limit theoretisch von jedem erreichbar wäre, der auch diese Geschichte mit dem entsprechenden Training usw. hat. Man braucht keine besonderen Gene oder übermenschliche Kräfte. Eigentlich wolltest Du ja zeigen, dass jeder von der Couch aufstehen und was erreichen kann, was er vorher für unmöglich gehalten hat.

Jonas Deichmann: Absolut. Jeder gesunde Mensch kann Marathon laufen und mit einer gewissen Vorbereitung kann auch jeder gesunde, einigermaßen sportliche Mensch eine Langdistanz machen. Mehrere Langdistanzen hintereinander, das bedarf sicherlich ein bisschen mehr Vorbereitung und man braucht auch das Mindset dazu. Also man muss fest daran glauben.

Für so etwas wie 120 Langdistanzen ohne Verletzungen brauchst Du neben dem Mindset sicherlich auch einen guten Bewegungsapparat, keine Vorerkrankungen, keinerlei Verschleiß etc.

Wer immer Knieprobleme hat, schafft so ein Projekt nicht. Aber ich bin in keinster Weise der einzige, der so was kann. Es bedarf einfach super viel Training und man muss sein ganzes Leben diesem Ziel unterordnen. Aber dann kann man viel, viel mehr erreichen als sich die Menschen vorstellen.

Lotta: Ich glaube, das ist ein tolles Schlusswort.

Schorsch: Noch ganz kurz, Jonas! Was steht denn bei Dir als nächstes an?

Jonas Deichmann: Ich freue mich auf spannende Monate. Im Oktober kommt mein Buch raus, dann im Frühjahr der Kinofilm. Bis dahin halte ich viele Vorträge und muss auch abtrainieren. 40 Stunden die Woche aktuell. Demnächst bringe ich auch einen eigenen Podcast raus. Das wird auch spannend. Deichmann und Edelsepp heißt er; das mache ich mit Marc zusammen. Und dann habe ich ein paar kleinere Projekte geplant für die nächsten Monate – auch was, wo man durchaus mal mitmachen kann. Also einfach dranbleiben.

Schorsch: Ja, super! Das werden wir. Wir werden Dich weiter beobachten. Und vielleicht trifft man sich ja nächstes Jahr wieder.

Jonas: Ja, sehr gerne.

FAQs zu Jonas Deichmann

Was war Jonas Deichmanns beeindruckendstes Abenteuer?

Eines seiner bekanntesten Projekte war der „Triathlon 360 Grad“, bei dem er die Welt umrundete und dabei 120 Langdistanzen eines Triathlons absolvierte. Dieses extreme Abenteuer führte ihn durch mehrere Kontinente und gilt als einer seiner größten Erfolge.

Wie finanziert Jonas Deichmann seine Abenteuer?

Deichmann finanziert seine Expeditionen durch Sponsoren und Vorträge. Er lebt oft sehr sparsam, übernachtet im Zelt und kocht selbst. Seine Reise um die Welt mit dem Fahrrad kostete ihn beispielsweise weniger als 10 Euro pro Tag.

Wie bereitet sich Jonas Deichmann auf extreme Herausforderungen vor?

Die Planung solcher Expeditionen ist sehr aufwendig, insbesondere in abgelegenen Gebieten. Er verwendet oft GPS-Tools wie Komoot zur Navigation und bleibt flexibel, um auf unvorhersehbare Hindernisse zu reagieren.

Wie motiviert sich Jonas Deichmann in schwierigen Situationen?

Selbst in den härtesten Momenten erinnert sich Deichmann daran, dass er seine Träume lebt und die Herausforderungen Teil des Abenteuers sind. Für ihn ist der Schmerz nur vorübergehend, aber die Erinnerungen bleiben für immer.

Was sind seine zukünftigen Pläne?

Jonas Deichmann plant weiterhin extreme Abenteuer, darunter das Durchqueren von Kontinenten zu Fuß und das Überqueren von Ozeanen. Allerdings kann man sich bei Jonas nie sicher sein, wohin ihn das nächste Abenteuer trägt.



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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.

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Über Lotta

Lotta ist Trainerin, Content Creator, Buchautorin und Podcasterin bei Mission Triathlon. Sie setzt sich besonders dafür ein, mehr Frauen für den Sport zu begeistern. In der Freizeit trifft man sie am häufigsten auf dem Rennrad an, allerdings machen ihr alle Triathlon-Disziplinen Spaß - auch das Krafttraining!

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