Im Rahmen der Mission 2022 haben wir über Instagram und Co. schon ausführlich über das Rennen berichtet und auch ein Rennvideo steht kurz vor der Veröffentlichung (oder ist schon online 😉)
Aber, da es eine ganze Menge über das Rennen zu berichten gibt, kannst Du hier mehr über die Hintergründe nachlesen.
Hi, ich bin der Schorsch von Mission Triathlon und ich bin begeisterter Triathlet.
Falls Du mich noch nicht kennst, kannst Du auf meiner Autorenseite etwas mehr erfahren.
Denn von der Vorbereitung, über die Anreise, das Hotel und die Organisation, bis hin zum Rennen selbst, ist einfach zu viel passiert, um das alles in ein Video zu packen.
Aber fangen wir vorne an:
Mein erster Ironman – Die Vorbereitungen
Ich habe im Lauf des Jahres ja schon einiges über die Mission 2022 berichtet.
Kurz zusammengefasst hatte ich eine Menge vor, wobei mein erster Ironman in Maastricht die zweite Langdistanz des Jahres sein sollte.
Der erste Start über 226 km war in Hannover 8 Wochen zuvor, was meine Vorbereitung auf den Wettkampf in Holland natürlich beeinträchtigt hat.
Wenn Du wissen möchtest, wie es dort lief, kannst Du Dir einfach hier mein Video zum Wasserstadt-Triathlon anschauen.
Im Zeitraum zwischen diesen beiden Wettkämpfen musste ich meine Ernährungsstrategie überdenken und auch an der Packliste arbeiten.
Denn für so eine Langdistanz gibt es ein wenig mehr zu beachten, als das bei kürzeren Distanzen der Fall ist.
Besonders, wenns ins Ausland geht und man nicht genau weiß, wo man ggf. noch etwas organisieren kann.
Es war also alles andere als entspannt in den Wochen vor meinem ersten Ironman, denn auch die Arbeit hier bei Mission Triathlon als Coach, Podcaster und Co. kann stellenweise ausufernd sein.
Und noch einen Punkt habe ich bei einer Saison mit zwei Langdistanzen unterschätzt: die mentale Komponente.
Nach der ersten Langdistanz war ich nämlich nicht mehr ganz so motiviert bzw. einfach müde.
Auch, wenn es mir nach den 226 km in Hannover körperlich relativ schnell wieder gut ging, hielt sich die Lust auf so viel Training doch etwas in Grenzen.
Selbstverständlich habe ich dennoch keine Einheit ausfallen lassen und mich weiter nach Plan vorbereitet.
Für meinen ersten Ironman wäre es aber sicher nicht verkehrt gewesen, wenn ich frisch und so fit, wie möglich ins Rennen gestartet wäre.
Die Anreise
Wie bei vielen anderen Veranstaltungen, war auch der Ironman Maastricht eine Rennen, bei dem über zwei Tage gestartet wurde.
Samstags waren all jene gefragt, die über die Mitteldistanz den 70.3 Ironman in Angriff genommen haben.
Sonntags sollte es dann für mich – und alle anderen – auf die Langdistanz gehen.
Und weil ich etwas weniger Stress haben wollte, ging es schon freitags von Stuttgart aus Richtung Holland.
Die Autofahrt war sehr angenehm und verlief absolut problemlos.
Im Hotel angekommen, gab es dann schon die erste negative Ãœberraschung.
Das TT musste in einen Aufenthaltsraum, in dem auch schon andere Räder standen.
Man mag jetzt sagen, dass ich da vielleicht etwas zu vorsichtig bin.
Kurz vor der Abreise entpuppte sich diese Vorgabe des Hotels jedoch tatsächlich als problematisch.
Als ich das Rad mittwochs wieder ins Auto packen wollte, fand ich mein TT wenig vorsichtig in einem anderen Raum gelagert!
Damit verbunden mein Learning für die zukünftigen Wettkampfjahre:
Buche lieber eine Ferienwohnung und kein Hotel vor Ort!
Denn auch, was die eigene Verpflegung angeht, ist man in einer Ferienwohnung wesentlich flexibler.
Wir haben uns dann Abend noch die Stadt angeschaut, kurz vor knapp meine Startunterlagen abgeholt und direkt holländische Spezialitäten probiert.
Aber natürlich gings auch direkt früh ins Bett. Die Nacht direkt vor dem Wettkampf ist ja bekanntlich nicht ganz so lang!
Daher wollte ich die vorletzte Nacht vor dem Großen Tag nutzen.
Bike Check-in und Co.
Wie die meisten Langdistanzen begann auch mein erster Ironman damit, das Rad frühzeitig einzuchecken.
Und um ehrlich zu sein, bin ich nicht der Fan davon, mein Rad so früh vor dem Rennen aus den Augen zu lassen.
Glücklicherweise war das Wetter gut und mein Rad nicht alleine über Nacht in der Wechselzone.
Aber natürlich wurde im Vorfeld noch einmal alles gecheckt, etwas geputzt und eingestellt.
Zudem habe ich gleich noch den Großteil meines Rad- und Laufequipments in der Wechselzone platziert.
Natürlich habe ich alles, was nicht nass werden sollte, in den Wechselbeuteln zusätzlich noch in eine Tüte gepackt.
Die Beutel hingen dann über Nacht am vorgesehenen Platz und ich hatte am Morgen vor dem Rennen noch etwas Zeit, etwas dazuzupacken oder aber auch aus den Beuteln zu nehmen.
Nicht nur hier in Maastricht vor meinem ersten Ironman habe ich versucht, diese Vorbereitungen so ruhig und entspannt, wie möglich zu absolvieren.
Im Rennen am nächsten Tag auf etwas Wichtiges verzichten zu müssen, ist so ziemlich mein größter Alptraum! 😅
Daher lautet mein Motto:
Lieber noch einmal kontrollieren, ob alles da ist, bevor man die Wechselzone wieder verlässt.
Nach dem Check-In ging es dann direkt zur Rennbesprechung, die eine ganz besondere Erfahrung war.
Über eine Stunde wurde alles Wichtige über das Rennen berichtet.
Allerdings gab es für mich kaum neue Informationen, dafür aber die erste Rennbesprechung mit Werbepausen!
Tatsächlich wurde der Vortrag mehrmals für Werbevideos der »Partner« unterbrochen.
Leider kam nicht zur Sprache, dass es sich bei der Radstrecke nicht um dieselbe Strecke handelte, wie samstags beim 70.3.
Das hatte zur Folge, dass die schon sehr anspruchsvolle Strecke zusätzlich noch einen Bereich von ca. 500 m mit sandigem Untergrund beinhaltete.
Diese Information gab es aber bei der Rennbesprechung bedauerlicherweise auch nicht.
Ein Glück hatte ich das im Vorfeld schon recherchiert und mir diesen Teil der Strecke auch schon angeschaut. Der lag nämlich direkt hinter unserem Hotel.
Nach der Rennbesprechung gings relativ zügig zurück ins Hotel.
Denn dort war noch einiges vorzubereiten für den nächsten Morgen.
Und wie so oft fallen einem dann die wichtigsten Dinge erst kurz vor knapp ein.
Aber ich hatte auch noch nie Startnummern als abwaschbares Tattoo.
So hatte weder ich noch Lotta Erfahrung damit und wussten, wie man die am besten anbringt.
Wen wunderts! Es war ja schließlich mein erster Ironman.
Wir haben das Problem mit den Startnummern dann auf den nächsten Morgen verschoben und ich habe versucht, so früh wie möglich ins Bett zu kommen.
Der Wecker stand schließlich auf 4:20 Uhr in der Früh.
Mein erster Ironman – Der Renntag
Und natürlich hat der Wecker auch pünktlich geklingelt.
Tatsächlich hätte er das für mich aber nicht müssen, denn ich war schon vorher wach!
Davon abgesehen hab ich in der Nacht vor meinem ersten Triathlon aber gute 6 Stunden geschlafen. Das war bei anderen Rennen auch schon anders.
Um viertel vor 6 in der Wechselzone zu sein, war aber dennoch nicht viel Zeit.
Essen, Kaffee, Duschen und dann die restlichen Sachen noch richten. Da darf eigentlich nichts schiefgehen.
Aber natürlich war es nicht so einfach, die Startnummern-Tattoos schnell anzubringen – jedenfalls nicht, wenn man das zum ersten Mal macht.
Eigentlich muss das Tattoo nur mit dem Papier auf die saubere Haut und dann etwas angefeuchtet werden.
Das herauszufinden, war für mich so früh am Rennmorgen aber trotzdem ein bisschen stressig.
Zudem würde ich mir beim nächsten Rennen eine der Nummern lieber auch auf die Wade »tätowieren«, anstatt beide Unterarme zu bekleben.
Ãœbrigens:
Die Startnummer als Tattoo ist eine gute Alternative zum Logo, bei dem Ironman ja gerne mal auf ihr Markenrecht hinweist und damit Fans gegen sich aufbringt!
Nachdem ich das Chaos im Hotelzimmer überstanden hatte und hinter mir lassen konnte, gings zu Fuß ab in die Wechselzone.
Der Weg war tatsächlich angenehmer, ohne das Fahrrad, dass ja schon in der Wechselzone auf mich wartete.
So hatte ich die Hände frei, um noch schnell eine Banane reinzuschieben und noch ein paar Bilder von der Dämmerung zu machen.
Anschließend gings noch einmal in die Wechselzonen, um die Verpflegung am Rad anzubringen, die Wechselbeutel noch einmal zu checken und um den Neo anzuziehen.
Glücklicherweise war das Wasser kalt genug, um nicht nur im Einteiler schwimmen zu müssen.
Dafür hatte ich aber noch eine Aufgabe mehr vor dem Start zu erledigen.
Zudem hatte ich mir auch noch eine Faszienrolle mit in den Wechselbereich genommen, um auch so den Krämpfen vorzubeugen, die mich im Schwimmtraining schon öfters heimgesucht hatten.
Und dann war da auch noch das Dixi! Das Dixi und die laaaaangen Schlangen davor.
Beim Warten in genau dieser Schlange ist mir dann der zweite neue Punkt auf der zukünftigen Checkliste für die Langdistanz aufgefallen.
Immer eine eigene Klorolle mit einpacken!
Wenn Du endlich einen Platz im Dixi ergattert hast, und da nur leere Rollen liegen, weißt Du Bescheid. 😉
Danach gings aber endlich raus aus der Wechselzone und rein in die Schlange zum Rolling Start.
Mein erster Ironman – Die Schwimmstrecke
Mein erster Ironman sollte also auch beim Schwimmen mit einer Premiere starten. Denn alle meine vorherigen Wettkämpfe starteten immer mit der berühmt-berüchtigten Waschmaschine.
Aber die Gegebenheiten in der Maas bei Maastricht waren für einen gleichzeitigen Start von 1000 Athletinnen und Athleten auch nicht gemacht.
Es ging also im Schritttempo langsam zum Einstieg und ich nutzte die Gelegenheit, um mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Im Ausland zu starten, macht das aber tatsächlich nicht ganz so einfach. Denn wer weiß, woher das gegenüber kommt.
Natürlich waren aber – so nah an der Grenze – doch genug Deutsche im Feld und ich hab mich prompt verquatscht.
Wo meine Garmin beim Test fünf Minuten zuvor noch sofort ein GPS-Signal hatte, machte sie mir 10 Meter vor dem Start dann doch Probleme.
Viel Zeit zum Nachdenken blieb also nicht. Ich drückte Start, machte noch einen Schritt auf der Rampe und startete mein Rennen mit einem Kopfsprung ins kalte Wasser.
Schwimmen, Schwimmen, Schwimmen
Erste positive Überraschung: Das Wasser war nicht kalt, sondern für mich genau richtig temperiert.
Da wurde mir mein erster Ironman direkt sympathisch. Denn, wie Du vielleicht weißt, ist Schwimmen nicht gerade meine Paradedisziplin.
Meine Abneigung Fischen und ähnlichem gegenüber macht dann einen Ausflug ins Freiwasser noch viel weniger attraktiv.
Der Rolling Start hatte für mich aber den Vorteil, dass ich mich von den meisten Schwimmern fernhalten konnte.
Tatsächlich ging die Taktik, etwas abseits zu schwimmen, für mich fast komplett auf und ich konnte in Ruhe meine 3,8 km schwimmen.
Im Vergleich zu Hannover fühlte sich die Strecke in Maastricht allerdings viel länger an.
Ich hatte viel früher mit der Wendeboje gerechnet und war früh echt ungeduldig. Ich wollte einfach schnell wieder auf den Rückweg. 😉
Die Schwimmstrecke zog sich aber von der Wilhelminabrücke bis ganz hoch zum Wassersportverein. Strömung gabe es übringens kaum, was mich echt beruhigte.
Denn ich hatte im Vorfeld eigentlich mit einer Schwimmstrecke gerechnet, bei der wir in eine Richtung gegen den Wasserfluss schwimmen mussten.
Womit ich nicht gerechnet hatte, waren Schreie unter Wasser!
Kein Witz! Nach ca. 1 km hörte ich unter Wasser plötzlich ein sehr schrilles Kreischen.
Ungefähr so, wie ich mir das bei Wasserschlangen, Muränen oder Sirenen aus der griechischen Mythologie vorstelle.
Natürlich spielte da gleich mein Kopf wieder den inneren Film ab und ich war sofort raus aus meiner Compfort-Zone.
Ich habe dann versucht, mit einzureden, dass da sicher nur ein Gas aus einem Leitungsleck austritt und sich das halt so anhört.
Der Gedankentrick hat auch gut funktioniert. Jedenfalls, bis ich ein paar hundert Meter weiter dasselbe Geräusch gehört habe.
Ich hab dann beschlossen, dass es mir egal ist und bin einfach weiter geschwommen – natürlich etwas schneller, als zuvor.
Im Vergleich zu Hannover hat sich die Schwimmstrecke beim Ironman zwar länger und »schwerer« angefühlt, aber am Ende war ich doch 3 Minuten schneller unterwegs.
Das war zwar nicht unbedingt beabsichtigt, denn mein Ziel war es einfach, das Schwimmen ohne Krämpfe zu überstehen.
Aber gefreut hab ich mich natürlich über die 1:19:36 h als ich aus dem Wasser raus war.
Ich bin anschließend also mit guter Laune und relativ entspann zu meinem Rad gesprintet.
Mein erster Ironman – Die Radstrecke
Neo aus, Radschuhe an, Helm auf und ab zum Rad.
Allerdings hatte ich doch etwas unterschätzt, wie lang die Wechselzone bei diesem Ironman doch ist.
Also musste ich mit dem Rad noch lange laufen, bis ich endlich auf die erste von drei 60 km Runden durfte.
Im Vergleich zur Schwimmstrecke hatte ich darauf auch richtig Bock, denn Radfahren macht mir immer ne Menge Spaß.
Dazu kam, dass ich in Hannover relativ gut unterwegs war. Ich ging davon aus, dass ich diese Leistung auch beim Ironman auf die Strecke bringen konnte.
Wie sich jedoch im Nachhinein herausstellte, waren es in Maastricht doch knapp 450 hm mehr.
Das alleine machte die Strecke für mich jedoch nicht zu einem schweren Kurs.
Als viel anstrengender empfand ich die Streckenführung und die Eigenheiten niederländischer Straßen.
Es gab kaum einen Abschnitt, auf dem man wenigstens ein paar Kilometer ungestört geradeaus fahren konnte.
Sehr viele Kurven und Steigungen sorgten für ständige Abwechslung, verlangten aber auch 100-prozentige Aufmerksamkeit.
Und wenns dann doch einmal geradeaus ging, gab es mindestens eine typische Fahrbahnschwelle auf der Straße, die den Verkehr bremsen sollte.
Das alles führte dazu, dass ich nach der ersten Runde das Tempo etwas rausgenommen habe und die großen Steigungen auch mit kleineren Gängen, als gewohnt, gefahren bin.
Im Nachhinein war das auf jeden Fall eine gute Entscheidung.
Ich kann aber an dieser Stelle auch nur empfehlen:
Schau Dir den Streckenverlauf bei einem Ironman im Vorfeld genau an, bevor Du Dich dafür anmeldest. 😉
Die Verpflegung auf dem Rad
Natürlich ist das Stramplen auf dem Rad bei einer Langdistanz nur die eine Aufgabe, die man auf der Radstrecke absolvieren muss.
Die andere Aufgabe ist es, sich möglichst ausreichend zu verpflegen.
Ganz grundsätzlich ist die Verpflegungsstrategie auf der Langdistanz extrem wichtig.
Nachdem ich in Hannover aber schon zum Ende der Radstrecke hin Probleme mit dem Magen bekommen hatte, war das Thema für den ersten Ironman natürlich umso wichtiger.
Ich habe mich schon in den Tagen vor dem Wettkampf etwas anders ernährt als in Hannover und auch auf dem Rad hatte ich einige Veränderungen vorgenommen.
So hatte ich dieses Mal nur meine Fruchtriegel auf mit dabei, habe aber auf zusätzliche Gels in einer Trinkflasche verzichtet.
Dafür habe ich mich an den Verpflegungspunkten mehr mit Wasser eingedeckt und dort auch die eine oder andere Banane mitgenommen.
Diese Strategie hat dazu geführt, dass ich auf der Radstrecke keinerlei Probleme mit Magen und Verdauung bekommen habe.
Am Ende war ich mit 6:08:44 h nur 10 Minuten langsamer, als in Hannover.
Im Vergleich zum Schwimmpart war ich aber bei weitem nicht zufrieden mit meiner Performance auf dem Rad.
Dafür aber ohne körperliche Probleme bereit für die Laufstrecke.
Mein erster Ironman – Die Laufstrecke
Nachdem ich mit dem Rad wieder in der Wechselzone war, gings schnellen Schrittes den langen Weg wieder raus aus der Wechselzone.
Auf diesem Weg habe ich dann realisiert, dass ich mein Döschen mit den Salztabletten wohl nach dem Schwimmen verloren hatte und gleich einen Stopp am Verpflegungspunkt zu Beginn der Laufstrecke gemacht.
Da gabs nämlich Salzbrezeln und TUC Kekse. Die sind nur immer so verdammt trocken. 🤣
Aber das sollte nicht das einzige Problem bleiben.
Denn schon auf dem ersten Kilometer der Laufstrecke war mir klar, dass es wärmer sein wird als die vorhergesagten 25 Grad.
Und dann nahm das Drama seinen Lauf.
Die von Ironman eine Woche zuvor geänderte Laufstrecke hielt dann nämlich zwei unangenehme Überraschungen für mich parat.
Es waren nicht viele Höhenmeter, aber sie haben gereicht und ich bin sie beide ab Runde 2 nur noch gegangen.
Ehrlich gesagt bin ich relativ schnell nur noch von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation gelaufen, um die paar Meter dort wieder für eine Gehpause zu nutzen.
An der Verpflegungsstation mitten in der Stadt hatte ich zusätzlich noch Special Needs platziert, um mich auch beim Laufen gut versorgen zu können.
Allerdings habe ich mich da nur einmal bedient. Ich konnte recht schnell keine süßen Gels mehr sehen und habe dann versucht, anderes zu mir zu nehmen.
Dabei ging es von Wasser mit Salzgebäck über Wasser, Cola in zu Orangenstückchen, die zwar geschmeckt, aber eher für Krämpfe in den Beinen gesorgt haben.
Ich hab also auch dieses Mal irgendwann aufgehört, Energie zu mir zu nehmen.
Der Vorteil war, dass mein Magen bis zum Schluss durchgehalten hat.
Ganz grundsätzlich war ich aber weder mental, noch energetisch auf der Höhe, was sich natürlich in meiner Performance niedergeschlagen hat.
Mein erster Ironman gipfelte also in einem Marathon, den ich in einer wenig erfreulichen Zeit von 5:06:27 h.
Im April bin ich den Marathon in unter 3:45 h gelaufen, weshalb die Laune auf der Laufstrecke nicht ganz die Beste war.
Finish
Natürlich habe ich auch zum Ende hin noch einmal alle verfügbaren Kräfte mobilisiert und auf den letzten drei Kilometern noch einmal das Tempo erhöht.
Schnell wars nicht, aber für einen passablen Zieleinlauf hat es gereicht.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass mich die magischen Worte „You are an Ironman“ nicht so sehr bewegt haben, wie ich mir das vorgestellt habe.
Das lag sicher auch am Verlauf, den mein erster Ironman genommen hat.
Ich habe mich nur über den Kopf ins Ziel gebracht. Es lief einfach zu vieles nicht nach Plan, was mich im Endeffekt zu sehr geärgert hat.
Geärgert habe ich mich übrigens auch über die Verpflegung im »Athleten Garten«.
Es gab geschnittene Äpfel, die schon braun waren, halbe Bananen und Spaghetti Bolognese aus dem Bottich.
Wenig abwechslungsreich und den Strapazen des Tages auch nicht angemessen – geschweige denn dem Startgeld!
Weiterer Minuspunkt: Vor den Duschen gabs noch nicht einmal eine Bank, um sich fürs Ausziehen zu setzen!
Ich blieb also nicht lange, sprang schnell unter die Dusche (so schnell das eben ging) und eilte zu Lotta.
Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Denn direkt neben dem Zielbereich gabs in einem Restaurant Pasta Spezial.
Normalerweise kann ich nach einem solchen Wettkampf nicht viel essen, aber das war die beste Käsesoße mit Speck, die ich je zu Nudeln hatte.
Jedenfalls war das mein Gefühl nach 226 km und meinem ersten Ironman. 😉
Mein erster Ironman – Das Fazit
Ich war wirklich nicht zufrieden mit meiner Leistung.
Mein Plan ging nicht auf und Strecke plus Wetter taten ihr übriges zum Verlauf meines Rennens.
So dachte ich jedenfalls kurz nach dem Rennen.
Mit Abstand betrachtet ist mein erster Ironman ein absoluter Erfolg.
Als zweite Langdistanz im Jahr bin ich mit einem Finish von 12:55:35 h zufrieden.
Zudem gibt es aufs ganze gesehen vergleichsweise wenig Menschen, die ähnliches geschafft haben.
In unserem Sport verschieben sich gerne die Perspektiven und nur, weil andere schneller waren, ist das kein Grund, enttäuscht zu sein.
Ich bin Ironman und dafür hab ich mir nicht die leichteste Strecke ausgesucht.
Die Nummern-Tattoos haben übrigens sehr gut die Sonne abgehalten, was für eine wesentlich längere »Lebensdauer« gesorgt hat.
Das Athleten-Band trage ich auch 6 Wochen nach dem Wettkampf noch immer mit Stolz.
Und die Medaille hängt selbstverständlich am ganz vorne am Medaillenhalter.
Ob ich noch einmal einen Ironman absolvieren werde kann ich nicht sagen.
Für mich gab es zu viele Punkte, mit denen ich bei so hohen Startgebühren nicht einverstanden war.
Die schlechte Informationspolitik und die karge Verpflegung im Ziel sind nur zwei dieser Punkte.
Aber ein abschließendes Bild kann ich mir erst nach der Mission 2023 machen.
Da gehts nämlich zum Challenge in Roth.
Als einzige Langdistanz in diesem Jahr und jetzt schon mit großer Vorfreude.
Denn wir waren 2022 beim Challenge in Roht und sind seitdem infiziert.
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Hallo Schorsch,
es ist halt eine lange Wettkampfzeit und wenn dann noch Stress dazu kommt, macht sich der Körper bemerkbar. Ich drück uns beiden für Roth fest die Daumen .
Was die Startgebühren angeht, finde ich die Marke Ironman schon heftig, darum meide ich deren Veranstaltungen.
Ich glaube die Geräusche im Wasser hätten meine Fantasie auch ordentlich Futter gegeben
Spannend, dass du über ein mögliches Ende nachdenkst zumal du ja noch am Anfang bist (hoffe ich)
Grüße Andreas
Hey Andreas,
besten Dank für Deinen Kommentar. Mit der Langdistanz ist es ja auch so, dass man mit etwas Abstand doch anders auf das Erlebte blickt. Ich denke mal, dass 10 Jahre in Folge auf der Langdistanz schon ein toller Meilenstein sein könnte. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt. Ich hoffe erste einmal auf ein tolles Rennen in Roth.
Hat sich Dein Problem mit dem Sattel gelöst?
Sportliche Grüße
Schorsch