Klar, auch bei diesem Rennen gab es kleine Stolpersteine – aber das gehört beim Triathlon einfach dazu.
In unserem Rennbericht nehmen wir Dich mit hinter die Kulissen: von der entspannten Anreise über das Race-Feeling auf der Strecke bis hin zum Blick auf das, was wir aus diesem Tag mitnehmen. Vielleicht steht Duisburg ja auch bald auf Deiner Bucket List?
❗️ Höre hier im Mission Triathlon Podcast den ganzen Rennbericht vom Ironman 70.3 in Duisburg 🎧👇
Freitag: Anreise & Streckenbesichtigung
Wir haben uns bewusst für eine Anreise am Freitag entschieden.
400 km sind zwar bei entsprechenden Verkehrsbedingungen gut zu schaffen, aber der Tag vor dem rennen ist oft aufregend genug! Also lieber ein paar Stunde Puffer einplanen!
Das Abholen der Startunterlagen am Freitagmittag lief entspannt – trotz der ewigen Suche nach dem Startpass… Irgendwann hab ich den dann doch noch gefunden und die 25 € für die Tageslizenz zurückerstattet bekommen. Sehr kulant!
Im Anschluss wollten wir uns noch einmal orientieren.
Die Regattabahn fürs Schwimmen war beeindruckend, doch der Weg vom Schwimmausstieg ungewöhnlich lang.
Bis zur Wechselzone haben mit anderen Teilnehmer gerätselt, ob das wirklich Absicht war: Mehr als 1 km bis zum Radaufstieg hatte ich bisher noch nie!
Ansonsten habe ich versucht an dem Tag möglichst Trubel zu vermeiden.
Also Füße hoch und Pizza essen.
Samstag: Rennbesprechung & Bike Checkin
Die Rennbesprechung für den Ironman 70.3 in Duisburg war ein echtes Highlight.
Unterhaltsam, klar, kurzweilig – so wie wir das von Haddi Thöne gewohnt sind.
Um uns nicht allzu lange die Beine in den Bauch zu stehen, ging es um die Mittagszeit noch einmal ins Hotel – für den obligatorischen Mittagsschlaf.
Später, als der große Andrang vorbei war, habe ich dann ganz in Ruhe mein Rad in die Wechselzone eingecheckt.
Da war schon klar: das wird ganz schön eng hier!
Der Renntag beim Ironman 70.3 in Duisburg
Pre Race Vibes am frühen Morgen
Am Sonntag klingelte um 4:30 Uhr der Wecker.
Von mehreren Langdistanzen hab ich im Früh-Aufstehen Routine.
Dass die Wechselzone erst um 6:30 Uhr öffnet, war uns bekannt. Aber wegen mancher Straßensperrungen dachten wir uns: „besser so als später keinen Parkplatz zu finden“.
Das übliche Chaos mit Afterrace-Beutel-Abgabe etc. hielt uns beschäftigt.
Schwimmen auf der Regattabahn
Was uns jedoch überraschte, war, dass der Rolling Start sich sooo lange hinzog.
Zwar fiel der Startschuss offiziell um 8:00 Uhr, ins Wasser kam ich aber erst kurz vor 9:00 Uhr.
Eine Stunde in der Sonne stehen – in voller Montur – bringt Vor- und Nachteile. Einerseits angenehm warm, andererseits hat sich das Wasser bei 20 °C plötzlich ziemlich frisch angefühlt.
Die Schwimmstrecke selbst war top: gut markiert, 10 Bojen auf der einen Seite, zurück nach der Brücke.
Insgesamt hätte ein klein wenig mehr Platz sein können, zumal es einige Brustschwimmer gab, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Nur der lange Weg in die Wechselzone – knapp 1,2 km mit kalten Füßen auf Beton – war alles andere als angenehm. Dumm auch, dass ich vergessen hatte, mir ein Handtuch in die Wechselzone zu legen…
Auf dem Rad: Schnell, laut und voll
Die Radstrecke beim Ironman 70.3 in Duisburg versprach schnell zu werden, da sie flach und größtenteils gut abgesperrt war.
2 Runden á 45 Kilometer.
Teilweise führte der Weg über beeindruckend breite Straßen – Autobahnzubringer inklusive.
Auch die Verpflegung war gut. Zwei VPs pro Runde haben völlig ausgereicht.
Ein kurzer technischer Zwischenstopp wegen schleifender Bremse war schnell behoben.
Doch so viel Lob es für die Strecke gibt, so sehr hat uns auch ein Thema geärgert: Windschattenfahren.
Klar, bei 2.000+ Athleten auf einer Runde ist es manchmal schwer, immer 12 Meter Abstand zu halten.
Aber es gab einfach zu viele, die sich bewusst nicht an die Regeln gehalten haben. Teures Equipment ersetzt keine sportliche Fairness. Und mit so einer Leistung, die auf Betrug basiert, sollte man nicht angeben, sondern sch schämen!
Obwohl ich selbst im zweiten Teil etwas Tempo rausnehmen musste, war es ein guter Radsplit – auch ohne Windschatten.
Die Laufstrecke: Kühlen Kopf behalten
Die Laufstrecke beim Ironman 70.3 in Duisburg war sehr zentral rund um das Schauinsland-Stadion gelegen.
Es galt 3 Runden à 7 km zu absolvieren.
Insgesamt gab es 9 Verpflegungsstationen – Das ist echter Luxus. Gerade an einem sonnigen, warmen Tag wie diesem war regelmäßige Kühlung Gold wert.
Ich habe mir bei jeder Station etwas Zeit genommen, Wasser über den Kopf gegossen, Elektrolyte getrunken und ein Maurten-Gel nachgelegt.
Die Atmosphäre war toll und durch die 3 Runden gab es immer genügend Anfeuerung am Streckenrand.
Lotta stand mit der Kamera und ein paar motivierenden Worten auch immer wieder parat.
Als sich zum Ende hin Krämpfe andeuteten – habe ich die Zähne zusammengebissen und bin endlich ins Stadion eingelaufen.
Zieleinlauf & Fazit
5:39 Stunden standen am Ende auf der Uhr – meine neue persönliche Bestzeit über die Mitteldistanz (wobei ich noch gar nicht so viele absolviert habe.)
Es hat einfach alles gut zusammengepasst, trotz einer durchwachsenen Saison, in der Training nicht immer so im Fokus stand.
Unterm Strich war der Ironman 70.3 in Duisburg ein Rennen, das ich jederzeit weiterempfehlen würde.
Meine Learnings vom Ironman 70.3 in Duisburg
1. Entspannung für Kopf und Körper
Die Wochen davor waren eher mentaler Reload als spezifisches Tapering. Und das hat gutgetan. Denn nicht nur Muskeln brauchen Pause, auch der Kopf.
Auch die entspannte Anreise hat sicher dazu beigetragen, dass ich mich im Wettkampf ingesamt gut gefühlt habe.
2. Streckenkenntnis ist Gold wert
Ich war froh, mich rechtzeitig über den Rennkurs schlau gemacht zu haben – nicht nur online, sondern auch vor Ort.
Insbesondere der lange Weg zur Wechselzone war mental leichter, wenn man ihn vorher gesehen hatte. Keine Überraschungen bedeuten weniger Stress.
3. Verpflegung früh und konsequent planen
Selbstverständlich habe ich im Training meine Verpflegung getestet.
Im Rennen selbst habe ich dann die zahlreichen Verpflegungsstationen genutzt und bin damit sehr gut gefahren.
Ich habe nach dem Schwimmen sofort ein Gel genommen, auf dem Rad regelmäßig mein Iso getrunken und beim Laufen ebenfalls an jeder Station Energie und Flüssigkeit zu mir genommen.
Der Magen blieb stabil, das Energielevel hoch.
4. Material kann man nicht oft genug checken
Da wir unsere Räder immer IM Auto transportieren, müssen wir das vordere Laufrad und den Sattel jedes Mal abmontieren. Im Zuge des Zusammenbaus kann es leider schnell mal zu Ungenauigkeiten kommen.
So auch dieses Mal. An sich hatte ich das Vorderrad mehrmals überprüft und bin kurz vorm Bike Checkin mit dem Rad noch ein paar Runden hin und her gefahren.
Offenbar hat das aber nicht verhindert, dass das Vorderrad im Wettkampf zu schlackern anfing.
Zum Glück konnte ich das Ganze schnell beheben. Aber die 1-2 Minuten hätte ich mir natürlich gerne gespart.
5. Regeln gelten für alle
Ob Einteiler für 400 € oder Stadtfahrrad – wer Windschatten fährt oder sich unerlaubt versorgen lässt, macht die Leistung anderer schlecht und verdient keinen Respekt.
Mein Fazit zum Ironman 70.3 in Duisburg
Wenn Du überlegst, den Ironman 70.3 in Duisburg anzugehen, weißt Du jetzt, was Dich erwartet.
Die Strecke ist schnell, die Organisation auch mit nur 5 Jahren Erfahrung solide, die Stimmung gut.
Auch für Zuschauer und Supporter ist dieses Rennen sehr dankbar, denn man kommt schnell von A nach B und sieht die Athleten vor allem beim Lauf mehrmals.
Insofern bietet das Rennen gute Voraussetzungen für eine Bestzeit – aber bitte ohne Windschattenschnorren!
FAQ – Häufige Fragen zum Ironman 70.3 in Duisburg
Wie ist die Schwimmstrecke aufgebaut?
Einfach geradeaus, einmal rechts unter der Brücke durch und neben der Regattabahn zurück zum Schwimmausstieg. Du kannst Dich also voll aufs Schwimmen konzentrieren.
Wie lang ist der Weg zur Wechselzone wirklich?
Zwischen 800 bis 1000 Meter. Es geht mit nassen Füßen über Betonboden: Plane Zeit und Energie ein.
Welche Schuhe sind sinnvoll bis zum Schwimmstart?
Flipflops oder alte Laufschuhe, die Du an Deine Begleitung abgeben kannst. Die Abgabe des Beutels erfolgt relativ weit vor dem Start (im Athletengarden am Stadion).
Wie ist die Radstrecke?
Flach, schnell, gut abgesperrt. Allerdings gibt es einige Schlaglöcher innerorts. Es werden zwei Runden á 45 km gefahren. Achte auch auf Wind auf der Rheinbrücke!
Wie viele Verpflegungsstationen gibt es beim Laufen?
Wasser, Elektrolyte, Gels und Riegel bekommst Du der Mal pro Runde. Insgesamt sind es also 9 Verpflegungsstationen. Die Helfer sind super nett. Kühlen kannst Du Dich an manchen der Stationen auch unterm Wassersprenger.
Was war das Highlight?
Die Mischung aus entspannter Vorbereitung, einer schönen Strecke und richtig guter Stimmung auf und neben der Strecke. Der Ziel-Einlauf ins Stadion ist natürlich noch einmal besonders emotional.
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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.